Rezension zu "Mein nächster Berg" von Peter Habeler
Peter Habeler feiert heuer seinen 80. Geburtstag und blickt auf ein Leben zurück, das von einem geprägt ist: Bergen. Seine Erstbesteigung des Mount Everest ohne Sauerstoff – zusammen mit Reinhold Messner – sieht er nicht als den Höhepunkt seines Lebens an. Vielzählig sind die Geschichten rund um die Berge, die er bestiegen und sich manchmal auch erkämpft hat. Und vielzählig sind auch die Menschen, die sein Leben mitgeprägt haben.
In dieser Biografie geht es nicht nur um Peter Habeler und seine Bergerfolge, es geht auch um die Menschen, die bestimmte Phasen seines Lebens geprägt haben. So ist das Buch in Kapitel eingeteilt, die jeweils einem jener Personen gewidmet ist. Als Leser erfährt man dabei nicht nur die bestimmenden Momente in Habelers Leben, sondern lernt zusätzlich noch interessante Persönlichkeiten kennen, bei denen es sich nicht nur um bekannte Bergsteiger handelt. Sehr gut gefallen hat mir dabei, wie gut es gelungen ist, diese Menschen in die Lebenserzählung einzubauen, ohne dabei die chronologische Reihenfolge der wichtigen Ereignisse in Habelers Leben aus dem Blick zu verlieren. So hatte ich als Leserin das Gefühl, einerseits die Lebensgeschichte Habelers erzählt zu bekommen, andererseits stand nicht nur er im Fokus der Geschichte. Besonders berührend war das Ganze bei den Menschen, die eine Rolle in seinem Leben gespielt haben, und die heute schon verstorben sind.
Anhand der vielen Fotografien bekommt man als Leser einen guten Eindruck der Momente, die hier beschrieben werden. Beeindruckend sind natürlich seine Erfolge als Bergsteiger. Zu seinem Leben gehören aber auch berufliche Erfolge und seine Familie. Besonders in Bezug auf Letzteres ist das Buch mitunter schonungslos ehrlich. Umso sympathischer wirkt Habeler durch seine Erzählung.
Fazit: Obwohl ich das Buch nicht in einem Schwung, sondern in kleinen Happen gelesen habe, hat es einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es war nicht das erste Buch, das ich gelesen habe, in dem es um das Bergsteigen und „Bergbezwingen“ ging. In meinen Augen ist es aber ein besonderes Buch, vielleicht auch weil Vieles durch die Brille eines zeitlichen Abstands und eines gereiften Menschen gesehen wird.