Cover des Buches Nichts leichter als das (ISBN: 9783551310156)
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Rezension zu Nichts leichter als das von Marnelle Tokio

Rezension zu "Nichts leichter als das" von Marnelle Tokio

von nothanks vor 13 Jahren

Rezension

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nothanksvor 13 Jahren
Marty hat in ihrem Leben kaum was im Griff. Doch über eins kann sie stets alleine bestimmen: Über das was sie (nicht) isst. Sie kommt in eine Klinik mit der Diagnose Magersucht. Marty setzt alles daran, von diesem Ort wegzukommen, wo man ihr versucht Essen und guten Rat aufzutischen. Doch so schnell kommt sie da nicht weg. Also muss dableiben und für sich, ihre Mitmenschen, und eventuell auch für ihre Zukunft, kämpfen. Das Buch fängt damit an, wie Marty in die Klinik eingewiesen wird. Ich muss gestehen, dass ich mich mit der Protagonistin zu Beginn gar nicht anfreunden konnte. Für Leute, die nichts mit Sarkasmus anfangen können, ist das Buch auf alle Fälle nichts. Marty nimmt ihre Magersucht teilweise auf die leichte Schulter, als wäre es nichts. Sie ist selbst der festen Überzeugung, sie könne „nichts anderes außer magersüchtig“ sein. Im Laufe der Geschichte erfährt man, was sie zu der Magersucht getrieben hat und damit klären sich auch einige der Fragen die man sich anfangs stellt. Zu dieser Zeit bröckelt auch der Schein Marty's perfekten Lebens, den man als Leser vermittelt bekommt. So fand ich mit der Zeit auch Gefallen an der Geschichte, vorallem wie sich Marty um ein kleines 8-jähriges Mädchen namens Lily gekümmert hat, welches auch an Magersucht leidet und deren Leiden ebenfalls mit eine Rolle für den Höhepunkt der Geschichte gegen Ende spielt, fand ich rührend. Auch wenn mir der Anfang des Buches nicht wirklich gefallen hat und auch kurz vor dem letzten Höhepunkt mir alles zu schnell ging, finde ich es eine recht gelungene Geschichte. Teilweise kann man sich schon denken, wie einige Sachen enden, aber bei „Nichts leichter als das“ machte mir dieser Faktor kaum was aus. Der Alltag in der Klinik ist zum größten Teil amüsant, da Marty ihrer Bitterkeit in Form von Sarkasmus an ihren Mitpatientinnen und Schwestern auslässt, jedoch lernt man die Protagonistin, die einem lange als taff erscheint, auch sanfter und zerbrechlicher kennen. Auch wenn das Buch ein ernstes Thema behandelt, ist es mit einer sehr großen Leichtigkeit geschrieben. Wer ein Buch erwartet, das sich tiefgründig mit Magersucht auseinandersetzt, ist fehl am Platz, aber die Geschichte an sich zeigt, dass nicht jeder, der scheint, als habe er alles was ihm zum Glück verhelfe, wirklich glücklich ist und sich nicht auch mit Problemen wie jeder andere auseinandersetzen muss. Geschmackssache jedoch ist es, wie gesagt, wenn es um den Umgang mit dem Thema geht.
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