Marsali Taylor

 3,8 Sterne bei 45 Bewertungen
Autor*in von Mörderische Brandung, Stürmische Nacht und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Marsali Taylor wurde in der Nähe von Edinburgh geboren. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren Katzen und zwei Shetlandponys an der Westküste der Shetland-Inseln.Sie war Sprach- und Theaterlehrerin und Touristenführerin, spielt Theater, schreibt für die Zeitschrift Shetland Life, gibt Segelkurse oder ist mit ihrem Segelboot unterwegs. Im Aufbau Taschenbuch Verlag erschien bisher ihr Roman „Mörderische Brandung“.Mehr Informationen zur Autorin unter www.marsalitaylor.co.uk.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Marsali Taylor

Cover des Buches Mörderische Brandung (ISBN: 9783746631592)

Mörderische Brandung

(16)
Erschienen am 14.01.2016
Cover des Buches Mörderische Insel (ISBN: 9783746632612)

Mörderische Insel

(8)
Erschienen am 17.02.2017
Cover des Buches Stürmische Nacht (ISBN: 9783746635132)

Stürmische Nacht

(8)
Erschienen am 21.01.2020
Cover des Buches Eine Handvoll Asche (ISBN: 9783746633343)

Eine Handvoll Asche

(6)
Erschienen am 09.03.2018

Neue Rezensionen zu Marsali Taylor

Cover des Buches Mörderische Brandung (ISBN: 9783746631592)
Ines_Balkows avatar

Rezension zu "Mörderische Brandung" von Marsali Taylor

Ines_Balkow
Spannender Krimi

Der Krimi ist spannend geschrieben. Zu Beginn wechselt die Perspektive immer zwischen der Gegenwart, in der die Protagonistin Cass Lynch zum Mordfall befragt wird und ihren Erinnerungen/Erzählungen aus den vergangenen Tagen bis hin zum Mord.

Die Charaktere, mit denen wir es zu tun bekommen, sind alle auf ihre Art und Weise eigen. Insgesamt passten die Figuren zur Umgebung Shetlands und der generellen Stimmung der Geschichte. 

Ein spannender Aspekt bei dem Mordfall: Das Opfer war ein Zwilling und zunächst steht die Frage im Raum, welchen Zwilling es erwischt hat und ob der Täter gegebenenfalls den falschen Zwilling ermordet hat. Dadurch wird immer nach Mordmotiven gegen beide Zwillingsschwestern gesucht. Solche Twists gefallen mir gut und ich war mir dadurch auch bis zum Schluss nicht sicher, wer hinter dem Mord stecken könnte.

Aufklärung des Falls und die Befragungen, die Cass durchführt, um den Täter zu überführen und somit ihre eigene Unschuld und die ihres Vaters zu beweisen, waren sehr interessant. Ich kam dann in einen guten Flow und wollte den Fall auch aufklären.

Was mich etwas gestört hat, waren die umfangreichen Erklärungen zum Segeln. Es wurde mir hier stellenweise zu technisch/fachlich und das hätte es für mich in der Ausführlichkeit nicht gebraucht. Dadurch entstanden auch Längen, die aus meiner Sicht immer mal die Spannung etwas rausgenommen haben.

Insgesamt aber ein guter Krimi, der mir gefallen hat und den ich weiterempfehlen kann.

Cover des Buches Stürmische Nacht (ISBN: 9783746635132)
crime_fever_booklovers avatar

Rezension zu "Stürmische Nacht" von Marsali Taylor

crime_fever_booklover
Guter Krimi mit Längen

Im Shetland-Krimi "Stürmische Nacht" wird Cass Lynch, passionierte Seglerin und Hobby-Detektivin in einen Mordfall mit hineingezogen, indem sie während eines Weihnachtsurlaubs eine Leiche findet, die sich später als Vermisster der Shetland Inseln herausstellt. Mit ihrem Freund, dem Polizeikommissar Gavin, macht sie sich auf die Suchr nach dem Täter und den Hintergründen. Dabei gerät sie selbst in Gefahr.

Prinzipiell ein gut geschriebener Krimi, der bis zuletzt spannend bleibt, was den Mörder betrifft. Allerdings haben sich für mich viele Stellen zu lange gezogen. Das lag für mich an den zu ausführlichen Schilderungen des Segelns, die ich einfach nicht interessant genug fande. Wenn man allerdings daran interessiert ist, mit Sicherheit ein super Krimi.

In den Bann gezogen ...

Im englischen Original besteht die Reihe bereits aus elf Bänden, in denen es allesamt um Morde auf den entlegenen Shetlandinseln geht, die im Dreieck von Färöerinseln, Norwegen und Schottland liegen – im Grunde also jedes Jahr mindestens ein Mord, womit Autorin Marsali Taylor vermutlich eigenhändig die Verbrechensrate der Inseln sprengt, die zu den niedrigsten im Vereinigten Königreich zählen. 😉

Marsali selbst wuchs in der Nähe von Edinburgh, Schottland, auf. Ihre Sommerferien verbrachte die Familie in einem abgelegenen Cottage in den West Highlands, der Region, in der auch ihr ermittelnder Beamte DI Gavin Macrae lebt. Wie ihre segelnde Heldin Cass hat auch sie eine Schwäche fürs Segeln und kaufte mit dem Verdienst aus ihrem „Gap Year“ ihre erste Segeljolle. Sie studierte Englisch an der Universität Dundee, absolvierte ein einjähriges Lehramtsstudium und trat ihre erste Stelle als Englisch- und Französischlehrerin für Sekundarschüler in Aith auf den Shetlandinseln an. Und ebenfalls passend zur Protagonistin ihrer Geschichten unterrichtet Marsali Jollensegeln im örtlichen Club und ist eine begeisterte Einhandseglerin auf ihrer 8-Meter-Offshore-Yacht Karima S – dem Doppelgänger von Cass‘ Khalida.

Im Zentrum des 2014 auf Englisch erschienen Titels steht die (anfangs) 29-jährige Seglerin Cassandre „Cass“ Lynch – eine starke Frau, aber das muss man sicher sein, wenn man schon seit mehr als zehn Jahren auf unterschiedlichen Booten und Segelschiffen um die Welt reist. Cass ist eine echte Globetrotterin, die sich ein traditionelles Leben an Land auch gar nicht vorstellen kann.

Sie ist jedoch nicht nur eine begeisterte Seglerin, sondern hat auch eine faszinierende (Herkunfts-)Geschichte. Ihr Vater ist Ire, lebt aber (mit Unterbrechung) schon ihr gesamtes Leben als Bauingenieur auf den Shetlandinseln, wo er für eine Ölgesellschaft tätig war. Ihre französische Mutter – eine Opernsängerin – hat Dermot Lynch bei einem Job in Poitiers kennen- und lieben gelernt. Doch als Cass Teenagerin ist, kehrt ihre Mutter in ihre Heimat zurück – die kapriziöse Französin fühlt sich bei den bodenständigen Inselbewohnern einfach nicht zu Hause –, Cass bleibt bei ihrem Vater zurück. Und dort fühlt sie sich auch deutlich wohler, ist sie doch eine passionierte Seglerin.

Ihre Welt zerbricht, als ihr Vater beruflich an den Persischen Golf versetzt wird und sie bei ihrer Mutter in Frankreich leben muss. Die freiheitsliebende Cass hasst es, unter den gutgekleideten Französinnen zu leben, und es gelingt ihr nicht, Freundschaften einzugehen. Auch mit den Erwartungen ihrer Eltern, die allesamt ein eher konservatives Leben, eine Ausbildung oder ein Universitätsstudium beinhalten, kommt sie nicht zurecht. Sie ist noch keine 18, als sie von zu Hause wegläuft und überall auf der Welt auf (Segel-)Booten zu arbeiten beginnt. Und sie ist wirklich bereit, alles dafür zu tun, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Sie lebt viele Jahre als Nomadin, sehnt sich nach Wind und Wellen und der Weite des Lebens auf dem Meer. Dabei führt sie ein sehr einfaches Leben: Sie jobbt in den Sommermonaten auf Booten oder Schiffen, bringt als Segellehrerin Touristen das Segeln bei. Im Winter jobbt sie an Land als Kellnerin. Bis sie wieder genug Geld hat, um mit ihrem Segelboot weiterzusegeln.

Sie hat ihren Vater seit 14 Jahren nicht mehr gesehen, als ein Job sie auf die Shetlandinseln führt. Sie soll für eine Filmgesellschaft als Skipper auf einem Wikingerschiff arbeiten. In vieler Hinsicht ist es, als sei sie nie weggewesen, in anderer Hinsicht gilt es, sich an Veränderungen zu gewöhnen. Zum Beispiel daran, dass ihr Vater nicht länger in der Ölbranche arbeitet, die Shetland viel Wohlstand gebracht hat, sondern der Leiter eines Windkraftunternehmens ist, das riesige Windkraftwerke errichten und Shetland in eine (grüne) Zukunft führen will (sehr zum Unwillen vieler Inselbewohner, die nicht wollen, dass ihre Inseln verschandelt werden). Und eine neue Frau gibt es im Leben ihres Vaters auch: Maree, die Schwester der Hauptdarstellerin des Filmprojekts – eine junge Frau, die noch jünger ist als Cass.

Als Cass in den frühen Morgenstunden von einem Törn mit ihrem eigenen Boot Khalida zurückkommt, findet sie an Bord des Wikingerschiffes die Leiche der jungen Frau. Und sofort steht nicht nur Cass unter Verdacht, die neue Freundin ihres Vaters ermordet zu haben. Auch dieser selbst wird verdächtigt, sich Marees nach einem Streit entledigt zu haben.

Cass lässt es sich jedoch nicht nehmen, selbst zu ermitteln, und findet heraus, dass alles noch viel komplizierter ist, als es auf den ersten Blick scheint … und weil das so ist, soll an dieser Stelle auch nur angedeutet werden, dass der Werbetext nicht ganz korrekt ist. Aber wenn man Genaueres verraten würde, wäre das schon zu viel gesagt. 😉

Marsali Taylor erweist sich im Auftaktband ihrer Shetlandreihe als packende Erzählerin. Sie erzählt sehr flüssig und bildhaft. Anfangs war ich ein wenig enttäuscht, dass sie mit den Landschaftsbeschreibungen ein wenig sparsam umgeht, aber wenn es dann an die Beschreibungen des Segelns geht, an die des Meeres, ändert sich dies schlagartig. Darüber hinaus zogen sich die ersten Kapitel ein wenig hin, und ich brauchte eine Weile, um in die Handlung hineinzufinden, doch dann entpuppte sich die Geschichte als echter Pageturner. Interessant hier auch, dass diese über weite Strecken nicht chronologisch erzählt wird. Die Autorin flechtet vieles in Rückblicken ein, Gedanken an die Vergangenheit, denen Cass während der Befragung durch DI Gavin Macrae nachhängt.

Letzterer bleibt in diesem Buch noch sehr blass, aber ich hoffe, das wird sich in den zukünftigen Bänden noch ändern – nur so viel sei verraten: Er ist ein ruhiger, Kilt tragender Hochländer von 34 Jahren, der mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder auf einer Farm an einem Fjord im Westen des Landes lebt und beruflich als DI in Inverness arbeitet. Und er bringt Verdächtige gern damit aus dem Konzept, dass er während der Verhöre Angelschnüre entwirrt oder Fliegenfischköder bastelt.

Eine weitere für Cass und die Handlung wichtige Figur ist der 26-jährige Norweger Anders Johannsen. Sie hat ihn vor einer Weile in Norwegen kennengelernt, wo sie die Werft seinen Vaters wegen einiger Motorenprobleme aufgesucht hat. Da Anders nicht nur ein sehr geschickter Mechaniker ist, sondern auch noch einige Seemeilen für einen Seeschein benötigt, hat sie ihn eingeladen, ihn bei ihrem Job auf der Stormfogl zu begleiten. Ihn und seine „Hausratte“ mit dem einfallsreichen Namen „Ratte“. Running Gag des Buches (obwohl sicher nicht so gemeint) ist die ständige Frage, ob er wirklich nur ihr Mechaniker und platonischer Freund ist oder mehr, sieht der Norweger doch unverschämt gut aus, zieht sofort die Aufmerksamkeit aller Frauen auf sich und lebt wie Cass auf der Khalida. Am Ende des Romans erfährt man jedoch ein witziges Detail von ihm: Er hat eine verborgene Schwäche für komplexe Fantasy-Strategiespiele, was ihn irgendwie noch sympathischer macht.

Aber wie es sich für einen guten Kriminalroman gehört, gibt es neben skurrilen Inselbewohnern auch eine Reihe von Verdächtigen mit glaubwürdigen Alibis, die nicht immer die Wahrheit sagen, wenn sie von den Polizeibeamten befragt werden:

Cass könnte die junge Frau ermordert haben, weil diese eine Affäre mit ihrem Vater hatte. Dieser wiederum, weil es zu einem schrecklichen Streit zwischen den beiden (ihm und Maree) gekommen war, in dem es um seine Zeugungsfähigkeit ging. Anders könnte die junge Frau vielleicht bei einem Stelldichein ermordet haben; warum sonst sollte sie mitten in der Nacht das Wikingerschiff aufgesucht haben, wo er zur Nachtwache eingeteilt war? Oder steckt vielleicht jemand hinter der Tat, der mit der Zerstörung des Wikingerschiffes auf die Zerstörung der Natur durch die Windkraftwerke aufmerksam machen wollte und von Maree dabei erwischt wurde? Oder ist die Auflösung vielleicht doch ganz anders? Cass tut jedenfalls alles, um hinter das Geheimnis um den Mord an der jungen Frau zu kommen …

Über das Hörbuch

Gelesen wird das Hörbuch zu Mörderische Brandung von Josefine Hoffmann. Es gibt durchaus Sprecherinnen, die stärker in die einzelnen Figuren schlüpfen. Hier und da wird daher in Dialogen nicht ganz deutlich, wer gerade spricht – ob Cass oder Macrea z. B. –, aber darüber hinaus mochte ich ihre spröde Art sehr – diese passt wunderbar zur ebenso spröden Protagonistin. Bei „exotischeren“ Figuren wie z. B. Kindern läuft sie dagegen zu Hochtouren auf.

Mein Fazit: Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Ich werde der Serie auf jeden Fall weiter folgen.

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