Marta Breen

 4,7 Sterne bei 22 Bewertungen

Lebenslauf

Marta Breen, Jahrgang 1976, ist Schriftstellerin, Journalistin und eine der profiliertesten Feministinnen Norwegens. Ihr Buch »Women in Battle« (»60 Frauen, die du getroffen haben musst«) war ein internationaler Erfolg und wurde in über 20 Länder verkauft.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Marta Breen

Sprüche bekannter Frauen werden selten zitiert, daher sind sie uns nicht geläufig

Marta Breen ist eine norwegische Autorin und Journalistin und hat sich in diesem Buch mit einem Thema beschäftigt, das vielleicht nicht gar so präsent ist. Sie stellt sich und uns die folgende Frage:  

Wieso zitieren wir fast ausschließlich kluge oder weniger kluge, dafür reißerische Sprüche von Männern? Wo sind die Bonmots der Frauen? 

Für dieses Buch hat sie zahlreiche klassische Zitate und Lieblingssätze bekannter Frauen gesammelt, die sie berühren. Sie beweist damit, dass Frauen ebenso inspirierende wie treffende Wortmeldungen abgeben (können) wie Männer.  

Ein paar Beispiele gefällig? 

„Das Leben ist hart genug. wenn wir beim Kampf für die Freiheit ein bisschen lachen und singen, geht alles viel leichter. Ich will nicht, dass das Licht in meinem Leben von der Dunkelheit beherrscht wird, die mich umgibt.“ (Sojourner Truth, 1797-1883, schwarze, amerikanische Bürgerrechtskämpferin) 

Zwei andere Zitate wiederum lassen mich Böses für die Zukunft ahnen: 

„Echte, dauerhafte Änderung erfolgt Schritt für Schritt.“ (Ruth Bader Ginsburg, 1933-2020, amerikanische Juristin und Richterin am Obersten Gerichtshof)  

Ausgerechnet dieses Zitat findet Eingang in das Buch?! Wenn man die Ereignisse seit dem neuerlichen Amtsantritt von Donald Trump, der Schritt für Schritt die Demokratie in den USA aushöhlt, beobachtet, kann einem angst und bang werden. 

„Vergiss nie, dass eine politische, wirtschaftliche oder religiöse Krise genügt, um die Rechte der Frau schlagartig in Gefahr zu bringen.“ (Simone de Beauvoir, 1908-1986, französische Autorin, Feministin und Philosophin). Seinen besorgten Blick braucht man nicht nach Afghanistan richten, jener nach Polen oder in die USA genügt auch. Mühsam erkämpfte Rechte für Frauen werden mit mehr oder weniger fadenscheinigen Argumenten hintertrieben. 

Beim Lesen sind mir mehrere Dinge aufgefallen:  

Erstens beginnt ihre feministische Zeitrechnung vor ca. 150 Jahren, also rund um 1875. Das ist für mich viel zu knapp bemessen. Es gibt ja zahlreiche Frauen aus vergangenen Jahrhunderten, die ebenfalls für die Recht der Frauen gekämpft haben, dabei diffamiert, verunglimpft und auch hingerichtet worden sind. Auch von diesen frühen Feministinnen, wie z. B. von Olympe de Gouges (1748-1793) gibt es überlieferte Zitate. So schreibt und verkündet sie in ihrer Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin (1791): 

„Die Frau hat das Recht, das Schafott zu besteigen. Gleichermaßen muss ihr das Recht zugestanden werden, eine Rednertribüne zu besteigen.“ 

Die Rednerbühne wird ihr verweigert, das Schafott nicht. Sie wird 1793 hingerichtet.  

Zweitens ist die Mehrzahl der gesammelten Zitate von skandinavischen Frauen (Heimvorteil?). 

Drittens wirken manche Zitate aus dem Zusammenhang gerissen.  

„Ich verstehe nicht, warum etwas glaubwürdiger sein sein soll, nur weil es langweilig erzählt wird.“ (Fernanda Nissen, 1862-1920, norwegische Autorin und Politikerin). Bei diesem Zitat erschließt sich mir der feministische Konnex nicht wirklich.  

Zudem wäre eine Zeitangabe zu den Zitaten wünschenswert, um sie im historischen Kontext lesen und beurteilen zu können. Frauen werden per se nicht als Feministinnen geboren und manchmal verändern sich deren Lebensumstände, so dass je nach Lebensphase ihr Engagement unterschiedlich ausfällt. 

Im Anhang findet sich die Liste der zitierten Frauen. Da lässt sich bestimmt noch Literatur ableiten. 

Fazit: 

Die eingangs gestellte Frage, warum wir fast ausschließlich kluge oder weniger kluge, dafür reißerische Sprüche von Männern zitieren, wird meiner Meinung nach nicht schlüssig beantwortet. Da braucht es vielleicht noch die eine der andere Untersuchung. 3 Sterne.   

 

 

 

Cover des Buches Smash the Patriarchy (ISBN: 9783039640171)
nessabos avatar

Rezension zu "Smash the Patriarchy" von Marta Breen

nessabo
Toll illustriertes Einstiegswerk, das noch ausführlicher hätte sein können

Thematisch und auch vom Humor her hat mich diese Graphic Novel an die von Liv Strömquist erinnert (natürlich 😅). Sie ist wirklich unglaublich schön illustriert und von einem zugänglichen Ton geprägt.

Einordnen würde ich sie eher als feministisches Einstiegswerk und ich hatte mir vom Untertitel ein wenig mehr Widerstandsgeschichten sowie Tiefe erhofft. Es werden allerdings nach einem kurzen geschichtlichen Abriss rund um Misogynie und Patriarchat (der mich sehr wütend gemacht hat - was bilden sich Männer eigentlich ein?! 🤬) eher Anekdoten von einzelnen widerständigen Frauen erzählt. Das finde ich auch nicht grundsätzlich schlecht, meine Erwartung war nur eine andere.

Für Menschen mit feministischer Vorprägung wird nicht viel grundlegend Neues dabei sein, ich fand das Buch aber trotzdem interessant - denn viele der Anekdoten waren mir noch nicht bekannt. Ein wenig mehr zu allgemeinen Widerstandsbewegungen hätte ich toll gefunden und in dem Zuge auch eine noch internationalere Sicht auf die sogenannten Wellen des Feminismus, die in ihrer Sichtbarkeit ja vor allem vom Globalen Norden dominiert werden. Die im Buch dargestellten Figuren waren aber nicht alle weiß und/oder cis, das fand ich sehr wichtig.

Eine kurzweilige Graphic Novel, die wütend macht, aber auch humoristische Elemente in sich trägt und die ein Anstoß für weiterführende Lektüre sein kann.

Revolutionär!

https://booksmytruepassion.blogspot.com/2020/11/rezension-how-to-be-feminist.html#more

Skandinavische Länder sind ein Beispiel für gelebten Feminismus. Wo andere Länder noch viel tun müssen, um der Gleichberechtigung einen Schritt näher zu kommen, haben die Skandinavier uns einiges voraus. Es geht um Frauenrechte und Wege werden aufgezeigt für eine gleichberechtigte Gesellschaft, in der Frauen mehr Zuspruch bekommen. Hinweise und gute Ratschläge kommen in dem Buch auch nucht zu kurz. Es ist ein Appell an die Frauen auf der ganzen Welt.Feminismus ist und bleibt ein wichtiges Thema in der Gesellschaft und doch wird es wenig diskutiert oder gelebt. In vielen Ländern haben Frauen kein Recht auf Bildung oder sie müssen sich nur um den Haushalt und die Kinder kümmern. In Deutschland ist das zum Glück nicht der Fall, doch das es Länder gibt in denen das noch so ist, schockiert mich immer wieder aufs Neue. Das Buch ist wie Befehl etwas zu ändern und den skandinavischen Länderbn nachzueifern. Zu sich selber stehen und sich nicht unterdrücken lassen ist hier das Motto. Mit Zitaten und wunderschönen Illustrationen wird das Buch zu einem Highlight. Die Themen sind von großer Bedeutung für die Gesellschaft und für Frauen, die von Männer nicht ernst genommen werden und sich nicht trauen aus sich heraus zu kommen.Es ist wirklich inspirierend zu sehen, was schon erreicht wurde und wie sehr Frauen gekämpft haben, um genauso behandelt zu werden wie Männer. Mir gefällt es auch das durch das Buch den Frauen Mut zugesprochen wird und sie sich so stark zeigen sollen, wie sie wirklich sind. Sich in einer Männer dominierten Welt durchsetzen zu können ist nicht leicht, doch das Buch gibt einem das Selbstbewusstsein es wenigstens zu versuchen.

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