Marta Kijowska

 4,1 Sterne bei 20 Bewertungen
Autor*in von Krakau, Der letzte Gerechte. Andrzej Szczypiorski und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Marta Kijowska, geboren 1955 in Krakau, lebt in München. Sie studierte Germanistik in Krakau und München und verfaßte u.a. zahlreiche Beiträge für Lexika und Sammelbände über polnische Schriftsteller. Seit Jahren arbeitet sie als Journalistin mit dem Schwerpunktthema polnische Kultur, Literatur und Geschichte. Für ihre Übersetzungen aus dem Polnischen erhielt sie den Österreichischen Jugendbuch-Übersetzungspreis.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Nichts kommt zweimal vor. Wisława Szymborska. (ISBN: 9783895611995)

Nichts kommt zweimal vor. Wisława Szymborska.

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Neu erschienen am 22.02.2024 als Taschenbuch bei Schöffling.

Alle Bücher von Marta Kijowska

Cover des Buches Krakau (ISBN: 9783423244831)

Krakau

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Erschienen am 01.08.2005
Cover des Buches Kurier der Erinnerung (ISBN: 9783406660733)

Kurier der Erinnerung

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Erschienen am 10.03.2014
Cover des Buches Andrzej Szczypiorski (ISBN: 9783257235630)

Andrzej Szczypiorski

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Erschienen am 23.05.2006
Cover des Buches Die Tinte ist ein Zündstoff (ISBN: 9783446232754)

Die Tinte ist ein Zündstoff

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Erschienen am 04.02.2009
Cover des Buches Polen, das heißt nirgendwo (ISBN: 9783406563751)

Polen, das heißt nirgendwo

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Erschienen am 22.08.2007
Cover des Buches Was ist mit den Polen los? (ISBN: 9783423262149)

Was ist mit den Polen los?

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Erschienen am 21.09.2018

Neue Rezensionen zu Marta Kijowska

Cover des Buches Nichts kommt zweimal vor. Wisława Szymborska. (ISBN: 9783895611933)
bineiras avatar

Rezension zu "Nichts kommt zweimal vor. Wisława Szymborska." von Marta Kijowska

Brillant geschriebene erste deutschsprachige Biografie über die Nobelpreisträgerin
bineiravor 10 Monaten

Als die polnische Lyrikerin Wislawa Szymborska 1996 den Literaturnobelpreis erhielt, hatte ich nie zuvor von ihr gehört. Aber ihre federleichten und doch so tiefsinnigen Gedichte sprachen mich gleich an. Dank dieser großartigen Biografie habe ich endlich mehr über die scheue Dichterin erfahren. Eng ist ihr Leben mit der Geschichte Polens im 20. Jahrhundert verwoben. Sie hat heimlichen Schulunterricht unter deutscher Besatzung, Publikations- und Reiseverbote im Sozialismus, aber auch den Zusammenhalt der Krakauer Kulturschaffenden erlebt. Und sie hat dabei nie ihren Sinn für Humor verloren. Die in Polen geborene und mit der dortigen Kultuszene vertraute Journalistin Marta Kijowska porträtiert die Künstlerin auf sachkundige und sympathische Weise. Sehr lesenswert!

Cover des Buches Die Frauen von Birkenau (ISBN: 9783895615368)
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Rezension zu "Die Frauen von Birkenau" von Seweryna Szmaglewska

Gegen das Vergessen
culejulevor 3 Jahren

Dieses Buch hat mich die letzten Monate begleitet. Jeder Satz und jedes Wort auf den 450 Seiten haben mich so erschüttert, dass ich nach jedem Kapitel innehalten, pausieren und über das Geschriebene nachdenken musste. 

Seweryna Szmaglewska war Inhaftierte von 1942 - 1945 in Birkenau. Kapitel für Kapitel beschreibt sie die Abläufe, Beobachtungen und Erlebnisse über das System Birkenau. Ihre Schilderungen über die Grausamkeiten sind dabei sachlich und ohne Wertung, jedoch so detailliert niedergeschrieben, dass während dem Lesen die Bilder im Kopf entstehen. Bilder, die aufwühlen und sprachlos machen.

Ein Buch gegen das Vergessen.


Cover des Buches Die Frauen von Birkenau (ISBN: 9783895615368)
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Rezension zu "Die Frauen von Birkenau" von Seweryna Szmaglewska

Bei diesem Buch verschwimmen die Grenzen
Tommywienvor 3 Jahren

Inhalt

In Die Frauen von Birkenau schildert Seweryna Szmaglewska ihre verstörenden Erlebnisse als politische Gefangene im Frauenlager von Auschwitz-Birkenau. Noch 1945, fast sofort nach ihrer Flucht im Januar, schrieb sie fieberhaft ihre Erinnerungen nieder, die ein wichtiges Zeugnis bei den Nürnberger Prozessen wurden.

Eindruck

„Die Novemberwindstürme sind vorbei, die Schneestürme und Frostschübe von Dezember und Januar bedrohen uns nicht mehr. Vor uns liegen März und April, vor uns liegt der Sommer.“

In Zeiten wie diesen hört man oft, dass wir uns in der schlimmsten Krise seit dem zweiten Weltkrieg befinden. Keine Frage,  es ist auch jetzt herausfordernd, aber im Vergleich zu dem, was die Menschen in den verschiedenen Lagern durchmachen mussten, in keiner Weise verhältnismäßig. Auch wenn es mir als selbständiger Unternehmer wirtschaftlich auch nicht gut geht, ärgern mich solche Vergleiche, wenn ich sie höre. Ja, wir befinden uns in einer Krise, aber jeder einzelne von uns, wird noch als Individuum, als Mensch, wahrgenommen. Davon konnten die Frauen in Birkenau oder die anderen Häftlinge in Lagern nur träumen.

Bei diesem Buch verschwimmen die Grenzen. Es handelt sich, aus meiner Sicht, um einen Roman im Kleid eines Sachbuches, oder umgekehrt, schwer zu sagen. Es ist auch egal, denn ich werde mir unter keinen Umständen eine Bewertung dieses Buches anmaßen. Es wäre undenkbar für mich über Handlungsstränge, Grammatik oder Ähnliches zu diskutieren, oder auch nur ein geschriebenes Wort in diesem Buch in Frage zu stellen. Keine Bewertungsskala dieser Welt, kann die Wichtigkeit solcher Bücher erfassen.

Dieses Werk, dieses Mahnmal, wurde vor 75 Jahren bei den Nürnberger Prozessen als Beweismittel zugelassen. Warum hat man sich solange Zeit gelassenes ins Deutsche zu übersetzen? Da das Buch bereits im Jahr 1945 von der Autorin Seweryna Smaglewska verfasst wurde, die selbst das Lager zwischen 1942 und 1945 überlebte, handelt es sich um eine umfassend detaillierte Wiedergabe der Geschehnisse. Hinsichtlich der darin enthaltenen Beschreibungen ist es für mich überhaupt ein Wunder, dass ein Mensch solche Qualen überleben konnte. Gerade die nüchterne, emotionslose Sprache verstärkt die beinahe unerträgliche Atmosphäre für den Leser.

Was bei mir nach Beendigung dieses Buches bleibt ist Wut, unfassbare Wut, dass die Menschheit solche Gräueltaten zulassen konnte. Außerdem empfinde ich Scham darüber, dass ich in einem Land mit solche einer Vergangenheit lebe. Diese Zeit darf niemals in Vergessenheit geraten.

Wer sich nicht vor der Vergangenheit verschließen, wer Wissenslücken füllen möchte, wer an der schlimmsten Zeit des letzten Jahrhunderts interessiert ist, muss zu diesem Buch greifen.

Autor

Seweryna Szmaglewska wurde 1916 im polnischen Przyglów geboren. Sie besuchte ein Lehrerseminar im nahegelegenen Piotrków Trybunalski und studierte bis zum Kriegsausbruch Soziologie in Warschau. Von 1942 bis 1945 war sie im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau inhaftiert, 1946 sagte sie als eine von zwei Zeugen aus Polen bei den Nürnberger Prozessen aus. Nach dem Krieg lebte sie einige Jahre in Lodz, später in Warschau, wo sie eine erfolgreiche Schriftstellerin wurde und 1992 starb.

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