Cover des Buches Das Mätressenspiel (ISBN: 9783404176984)
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Rezension zu Das Mätressenspiel von Martha Sophie Marcus

Das Mätressenspiel

von MarySophie vor 6 Jahren

Rezension

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MarySophievor 6 Jahren

Handlung:
Hannover 1682

Zusammen mit ihrer Mutter, sowie den beiden Schwestern lebt Helena von Minnigerode auf ihrem Gut und führt ein unbeschwertes und angenehmes Leben. Bis eines Tages die Nachricht vom Tod ihres Bruders eintrifft und sich für die Familie alles ändert. Aufgrund des Fehlens eines männlichen Erbens fallen nun die ganzen Ländereien, auch das Gut, in den Besitz ihres Onkels Roderick.

Die Familie will sich damit nicht abfinden und Helena reist mir ihrer Mutter an den herzöglichen Hof, um bei der Herzogin Sophie eine Aufnahme als Hofdame zu erbitten, um einen geeigneten Gemahl zu finden. Doch dies ist nicht so einfach und schließlich wird Helena in ein Intrigenspiel zwischen der Herzogin Sophie und Clara von Platen, der Mätresse des Herzogs, hineingezogen.


Meinung:
Das Cover finde ich sehr schön zu betrachten, es ist stimmig und ein Hingucker. Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, finde es aber toll, dass sich die Cover von „Das Mätressenspiel“ und „Das blaue Medaillon“ ähneln, dadurch tritt ein Wiedererkennungswert auf. Die Farben sind sehr angenehm gewählt und besonders toll finde ich die Dame mit ihrem fantastischen Kleid, was eindeutig ein Blickfang ist. Im Hintergrund ein Herrenhaus, welches hübsch ist und alles abrundet.


Direkt positiv aufgefallen ist mir der Vermerkt, dass es am Ende des Romans ein Personenverzeichnis, sowie ein Glossar gibt. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich die Auflistung der Personen am Anfang befunden hätte, da ich mir dieses gerne vor dem Lesen eines Buches durchlese, um schon einmal einen leichten Überblick zu haben.


Die Personen in dem Roman waren recht lebendig, leider wurden sie mir im Verlauf des Romans etwas eintönig. Am Anfang hat man so viele verschiedene Seiten von ihnen gesehen und miterlebt, das ist am Ende des Buches leider etwas eingeschlafen und sie zeigten für mich nur noch wenig Abwechslung.

Mir ist besonders aufgefallen, dass Helena unglaublich stark und ausführlich beschrieben wird, der Fokus ist ganz klar auf sie gerichtet und deshalb ist es leider aufgetreten, dass die anderen Figuren häufig blass neben ihr wirkten und mit diesem schillernden Charakter nicht mithalten konnten. Dies ist mir vor allem bei den Herren im Roman aufgefallen, viele waren recht unscheinbar neben der starken, mutigen und sympathischen Helena.


Ein großer Teil des Fokus lag ganz eindeutig auf der Beschreibung der Gärten von den Schlössern. Diese waren äußerst eindrucksvoll beschrieben, haben dem Roman eine interessantes Setting gegeben und zum träumen eingeladen. Hier wurde sehr deutlich, dass viel Recherche dafür betrieben wurde, die mich vollkommen überzeugt hat und definitiv ein Highlight des Romans ist.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich die verschiedenen Handlungsorte wunderbar beschrieben und sehr authentisch empfand. Es fiel mir leicht, mir Räume und Details vorzustellen und in Gedanken mit Helena durch die Flure zu streifen.


Den Schreibstil fand ich sehr angenehm, das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen, es gab eine stets passende Einstreuung von historischen Begriffen, die nicht zu häufig vorkamen und dem Roman Authentizität verliehen haben. Viele dieser Begriffe stammen aus dem französischen, was jedoch kein Problem war, da es für jedes Fremdwort eine Übersetzung im Glossar gab und viele Begriffe geläufig waren.

Der Spannungsaufbau war gekonnt dargestellt, leider ließ die Dramatik für mich im letzten Drittel des Romans ab. Das Ende war immer noch offen gestaltet und es geschahen immer noch Dinge, die überraschend waren, jedoch hat der Anreiz weiterzulesen für mich etwas nachgelassen und ich konnte der Handlung des Romans nicht mehr mit einer so großen Freude folgen, wie noch am Anfang.

Fazit:
Zu weiten Teilen hat mich der Roman vollkommen überzeugt, besonders das Setting hat es mir unglaublich angetan und stets aufs Neue begeistert. Da ich nicht immer mit den Personen zufrieden war und die Spannung für mich etwas nachließ, ziehe ich dem Roman einen halben Punkt ab.

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