Rezension
Blausternvor 9 Jahren
Martin Bühler fand Tagebuchaufzeichnungen seines Vaters, und aus Begeisterung machte er daraus dieses biographische Werk. Wir alle dürfen an seinem Leben teilhaben und ab den zwanziger Jahren so einiges miterleben. Materielle Dinge gab es kaum, dafür aber umso mehr Familienidylle und Gemeinschaftssinn. Jeder half jedem, so wie er konnte und das schweißte zusammen. Viel hat sich seitdem verändert. Vieles ist einfacher geworden, aber ist alles besser? Besser ist auf jeden Fall, dass wir schon eine sehr lange Zeitspanne ohne Kriege hatten. Aber hier erleben wir den jungen Matthias, der in der Ich-Form erzählt, wie er zur Schule ging, Lausbubenstreiche beging, der Alltag in seiner Familie und seinem Dorf ablief und langsam die ersten Verhaftungen begannen. Der Einblick in diese Zeit ist detailreich beschrieben worden, sodass man sich alles wunderbar vorstellen konnte und Matthias vor sich sah. Man lacht und fühlt und leidet mit ihm, denn auch seine kleinen Geschwister mussten leider früh das Zeitliche segnen. So macht diese Geschichte sehr nachdenklich, und auch nach dem Lesen kann man noch lange nicht damit abschließen. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.