Krähe und Bär
von Engel1974
Kurzmeinung: eine Geschichte die durch ihre Illustrationen lebt, den Inhalt haben die Kinder nicht verstanden, da Schreibstil keinesfalls Kindgerecht
Rezension
„Krähe und Bär“ von Martin Baltscheid erzählt die Geschichte zweier ungleicher Freunde. Erschienen ist das Buch im Dressler Verlag und für Kinder von 6 bis 8 Jahren gedacht.
Um was geht es?
Der Bär verbringt schon seit er denken kann sein Leben im Zoo, einsam sind seine Tage. Bis eines Tages ein Vogel genau vor ihm ins Wasser fällt. Nur widerwillig rettet der Bär den Vogel, der sich als Krähe vorstellt. Die Krähe ist hungrig und kehrt von nun an täglich ins Gehege des Bären zurück um Futter abzubekommen.
Aus den täglichen Begegnungen wird Freundschaft, eine ganz besondere Freundschaft, bei der die Krähe versucht den traurigen Bären aufzuheitern und ihm seinen größten Wunsch zu erfüllen.
Meinung:
Martin Baltscheid erzählt eine sehr tiefgründige, philosophische Geschichte von Freiheit, Vorurteil und Freundschaft, eine Geschichte bei der man viel zwischen den Zeilen lesen muss und bei uns Erwachsenen sofort ankommt, den Kindern aber fällt das Verstehen schwer. Für sie lebt die Geschichte von den farbenfrohen, einzigartigen und wunderschönen Illustrationen von Wiebke Rauers.
Zusammen mit meinen Kindern und einer Gruppe von Schulkindern habe ich das Buch gelesen und schnell gemerkt das sie Verständnisprobleme hatten und dadurch leider auch sehr schnell das Interesse an der Geschichte. Dies lang zum einen an den Botschaften zwischen den Zeilen, aber auch am gewöhnungsbedürftigen, nicht gerade Kindgerechten, schwierigen Schreibstil.
Der Schreibstil entspricht keinesfalls dem Sprachstil der Kinder und enthält viel zu viele Dialoge. Um die Geschichte aufzulockern und humorvoll klingen zu lassen, baut der Autor leider auch noch Begriffe wie „Blödbär“, „fetter Sack“, „Bratarsch“, um nur einige zu nennen ein. Da frage ich mich gehört das wirklich in ein Kinderbuch? Viele Erwachsene und auch ich möchten diese Begriffe nicht unbedingt im Wortschatz meiner Kinder wissen.
Insgesamt betrachtet möchte der Autor eine wichtige Botschaft vermitteln, die so leider gar nicht bei den Kindern ankommt. Immer wieder musst ich unterbrechen und aufkommende Fragen der Kinder beantworten. Für die Kinder traten letztendlich die Illustrationen in den Vordergrund des Buches, die ihre eigene Geschichte erzählten.