Martin Budde

 4,2 Sterne bei 43 Bewertungen

Alle Bücher von Martin Budde

Cover des Buches Elender Krieg 1914 - 1919 (ISBN: 9783037311196)

Elender Krieg 1914 - 1919

(3)
Erschienen am 01.01.2014

Neue Rezensionen zu Martin Budde

Cover des Buches Aufzeichnungen aus Jerusalem (ISBN: 9783943143041)
sabatayn76s avatar

Rezension zu "Aufzeichnungen aus Jerusalem" von Guy Delisle

sabatayn76
‚Wie machen das die Leute aus Gaza denn, wenn sie rauswollen?'

‚Wie machen das die Leute aus Gaza denn, wenn sie rauswollen? - Ah, die kommen nie raus? - Ja, dann...‘ (Seite 28)

Guy Delisle verbringt ein Jahr in Palästina/Israel, da seine Frau für eine NGO arbeitet.

Die Familie kommt in Ost-Jerusalem unter, Delisles Frau reist täglich in den Gazastreifen, wo sie für Ärzte ohne Grenzen tätig ist. Delisle kümmert sich um die gemeinsamen Kinder und widmet sich dem Zeichnen.

Delisle berichtet vom Leben in Jerusalem, von Ausflügen, von Checkpoints, Tränengas, Intifada, Siedlungspolitik, Religionen, Sehenswürdigkeiten, Politik, Geschichte, Kultur.

Ich liebe Graphic Novels und habe mich schon sehr viel mit Palästina beschäftigt. Von Delisle hatte ich bislang noch nichts gelesen, noch während der Lektüre von ‚Aufzeichnungen aus Jerusalem‘ jedoch gleich weitere Graphic Novels von Delisle bestellt.

Delisle zeigt in seiner Graphic Novel, die bereits 2012 erschienen ist, sehr deutlich, dass die Unterdrückung des palästinensischen Volkes kein neues Phänomen ist, sondern bereits seit Jahrzehnten besteht. Er erzählt dabei von Apartheid, von Willkür, von Bombardierungen, von Schikane, von Entwürdigung, von Benachteiligung, von Zwangsräumungen, von Gewalt und Gegengewalt.

Da ich mich schon sehr viel und schon sehr lange mit dem Nahostkonflikt befasst habe, waren mir die meisten der von Delisle erwähnten Facetten des Konflikts bereits bekannt. Ich finde seine Zusammenstellung, seine Beobachtungen, sein Einnehmen verschiedener Blickwinkel sehr gelungen, er ermöglicht gute Einblicke in diesen Konflikt, zeigt dabei durchaus beide Seiten.

Die Zeichnungen sind sehr gelungen, sind bisweilen ganz minimalistisch, z.B. bei manchen Gesichtern, manchmal sehr detailreich. Stets haben sie mich mitgenommen nach Palästina/Israel, stets sind die Zeichnungen stimmungsvoll und fangen die beschriebenen Episoden gut ein.

Cover des Buches Sticheleien (ISBN: 9783037311462)
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Rezension zu "Sticheleien" von Marjane Satrapi

SophieSyndrom
Sticheleien von Marjane Satrapi

»Sticheleien« ist ein kurzes Comicerlebnis von Satrapi, was mein Highlight »Persepolis« um noch einen kleinen Zusatzeinblick in den Alltag der Frauen in Teheran ergänzt. Bei einer Tasse Tee kommen Marjane und einige Frauen aus dem Familien- und Freundeskreis zusammen und erzählen sich Geschichten. Teils von sich selbst, teils von Frauen, die sie kennen. Sie erzählen frei heraus und scheren sich nicht um Unannehmlichkeiten. Der Comic ist humorvoll und ich war froh noch mehr von Oma und ihren sarkastischen Bemerkungen zu lesen. Der Witz wird stark von Satrapis Zeichenstil unterstützt, der sich wie auch bei »Persepolis« klar aufs Erzählen an sich fokussiert. Es ist nicht mit ihrem Vorgängerwerk zu vergleichen, aber das wäre sowieso der falsche Ansatz. Denn hier wird keine Lebensgeschichte erzählt, sondern hier stehen die Geschichten ganz unterschiedlicher Frauenfiguren im Vordergrund. Und das war ein großes Vergnügen!

Cover des Buches 3 Sekunden (ISBN: 9783943143065)
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Rezension zu "3 Sekunden" von Marc-Antoine Mathieu

tripelg
Eine Graphic Novel ohne Worte, erzählt durch Spiegelungen und Zoomen

Die Geschichte beginnt mit dem Blick in ein Zimmer, in dem sich Personen befinden, u.a. ein Mann.
- Zoom in den Augapfel des Mannes -
Hier spiegelt sich ein Smartphone, auf dem gerade eine Nachricht eingetroffen ist.
- Zoom in die Kameralinse des Smartphones -
Hier spiegelt sich ein Mann mit einer gezogenen Pistole und ein Spiegel
- Zoom in den Spiegel -
Hier sind die beiden Männer von hinten zu sehen und eine Frau, der gerade eine Puderdose mit Spiegel herunterfällt.
- Zoom in den Spiegel der Puderdose - ...

Und so entwickelt sich die Geschichte. Jede Spiegelung liefert weitere Informationen, die der Leser zu einer Handlung zusammenfassen muss, und eine weitere Spiegelung. Dadurch dass die Spiegelungen unterschiedliche Winkel zeigen, kommen immer neue Informationsbausteine hinzu. Spiegelungen verlassen eine Szene und liefern weitere bis sie schließlich wieder in die Szene zurückkehren und ihn mittels einer weiteren Spiegelung wieder verlassen. Der zentrale Punkt ist das Startzimmer. Die Spiegelungen können kurze Entfernungen überbrücken, die am weitesten entfernte ist jenseits der Mondumlaufbahn. Und so entsteht der zeitliche Abstand. Die Geschichte wird praktisch in Lichtgeschwindigkeit erzählt und dauert ... 3 Sekunden.

Sie kommt völlig ohne gesprochene Worte aus. Es gibt etliche kurze Textpassagen und  Bilder in Dokumenten, auf Plakaten, auf Zeitungen, die der Leser zusätzlichen zu den Zeichnungen interpretieren MUSS, wenn er die Lösung finden will. An einigen Stellen musste ich zurückblättern, um nach weiteren Details zu suchen. Ich möchte nicht mehr zur Handlung sagen, um potenziellen Lesern nicht die Spannung zu nehmen.
Ich habe die Graphic Novel zum ersten Mal auf dem diesjährigen Comic-Salon in Erlangen gesehen und die Idee hat mich sofort fasziniert.

Für mich ist die Erzählform schlichtweg genial und ich möchte das Buch allen Comic-/Graphic Novel-Interessierten ans Herz legen.


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