Martin Dornes

 4,3 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Die Seele des Kindes, Die Modernisierung der Seele und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Martin Dornes (1950-2021) , promovierte in Soziologie, habilitierte sich in psychoanalytischer Psychologie und arbeitete in Psychiatrie, Psychosomatik, Sexualmedizin und Medizinischer Psychologie. Von 2002 bis 2014 war er Mitglied im Leitungsgremium des Frankfurter Instituts für Sozialforschung. Im Fischer Taschenbuch Verlag ist u.a. von ihm erschienen ›Der kompetente Säugling‹ (16. Aufl. 2015), ›Die emotionale Welt des Kindes‹ (6. Aufl. 2014), ›Die Modernisierung der Seele. Kind-Familie-Gesellschaft‹ (2012), sowie zuletzt ›Macht der Kapitalismus depressiv?‹ (2016).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Martin Dornes

Cover des Buches Die Seele des Kindes (ISBN: 9783596170517)

Die Seele des Kindes

 (2)
Erschienen am 01.05.2006
Cover des Buches Die Modernisierung der Seele (ISBN: 9783596194056)

Die Modernisierung der Seele

 (1)
Erschienen am 05.04.2012
Cover des Buches Der kompetente Säugling (ISBN: 9783596112630)

Der kompetente Säugling

 (0)
Erschienen am 01.07.1993
Cover des Buches Die emotionale Welt des Kindes (ISBN: 9783596147151)

Die emotionale Welt des Kindes

 (0)
Erschienen am 01.08.2000
Cover des Buches Die frühe Kindheit (ISBN: 9783596135486)

Die frühe Kindheit

 (0)
Erschienen am 01.05.1997
Cover des Buches Macht der Kapitalismus depressiv? (ISBN: 9783596036592)

Macht der Kapitalismus depressiv?

 (0)
Erschienen am 27.04.2016

Neue Rezensionen zu Martin Dornes

Cover des Buches Die Modernisierung der Seele (ISBN: 9783596194056)
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Rezension zu "Die Modernisierung der Seele" von Martin Dornes

Rezension zu "Die Modernisierung der Seele" von Martin Dornes
WinfriedStanzickvor 12 Jahren

Der 1950 geborene Psychoanalytiker, Soziologe und Psychotherapeut Martin Dornes, zur Zeit leitend tätig am Institut für Sozialforschung in Frankfurt, gehört zu den gegenwärtig wichtigsten Vertretern der Säuglings- und Kleinkindforschung im deutschsprachigen Raum. Insbesondere mit seinen ersten vier Büchern

* Der kompetente Säugling. Frankfurt/M (Fischer) 1993 (14. Aufl. 2009)
* Die frühe Kindheit. Frankfurt/M (Fischer) 1997 (9. Aufl. 2009)
* Die emotionale Welt des Kindes. Frankfurt/M (Fischer) 2000 (6. Aufl.
2010)
* Die Seele des Kindes. Frankfurt/M (Fischer) 2006 (3. Aufl. 2010)

hat er grundlegende Erkenntnisse vermittelt, in denen er sich scharf von der bisherigen psychoanalytischen Theoriebildung über die frühe Kindheit abgrenzt, die er für viel zu spekulativ hält. Man kann, so sagt er immer wieder, nicht wie in der psychoanalytischen Theoriebildung aus den Erinnerungen von meist psychiatrisch auffälligen Erwachsenen eine Theorie der normalen Entwicklung des Menschen ableiten. Es müssen nach Dornes empirische Forschungsergebnisse in diese Theoriebildung einbezogen werden. In seinen Büchern und insbesondere in dem neuen hier vorliegenden, seine Forschungen zusammenfassenden Buch hat er das immer wieder getan.
Die Erkenntnisse der Bindungstheorie nach John Bowlby, die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie und die Säuglings- und Kleinkindforschung sind hier wichtige Bausteine.

In dem hier vorliegenden Buch „Die Modernisierung der Seele“ legt Martin Dornes eine umfassende wissenschaftlich fundierte Analyse vor von „Kind- Familie - Gesellschaft“. Neben der zusammenfassenden Wiederholung seiner schon bekannten Auffassungen über die Entwicklungspsychologie des Säuglings und Kleinkindes, schreibt er in acht Kapiteln so etwas wie eine Psycho- und Sozio-Analyse unserer gegenwärtigen Gesellschaft:

1. Kindheit heute: Ein problemorientierter Überblick
2. Die Situation der Erwachsenen
3. Neue Freiheiten: Von der Selbstverwirklichung zur Selbstfindung
4. Adoleszenz, Autoritätsverlust und Erziehungsprobleme
5. Die veränderte Integration in die Gesellschaft
6. Der Erziehungswandel und seine Folgen für die Psyche: Die postheroische Persönlichkeit
7. Weitere Überlegungen zum Verhältnis von kulturellem und psychischem Wandel
8. Haben psychische Krankheiten zugenommen?

Am Ende fasst er zusammen: „Die vorstehenden Befunde und Ausführungen sollten zu einem realistischen Bild über die psychosoziale Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der heutigen Gesellschaft beitragen; es steht in eigenartigem Kontrast zur öffentlichen Besorgnis.“

Das heißt: Kinder und Eltern, die Familie – sie sind besser als ihr Ruf. Die ganzen Debatten und Ratgeber über entweder verwöhnte und tyrannische oder verwahrloste und gewalttätige Kinder und ihre keine Grenzen setzenden und überforderten Eltern zeigen nach ihrer empirischen Überprüfung durch Dornes wenig wirklichen Realitätsbezug, sondern sind nur Ausdruck eines Diskurses, in dem die Prophezeiungen sich durch allfällige Wiederholung selbst zu erfüllen scheinen.

Der tatsächliche psychosoziale Befund ist viel positiver und macht Mut, in der Familie, in den Sozialisationsinstanzen und in den vielfältigen Feldern von Erziehung, Beratung und Therapie auf die Entwicklungs- und Adaptionsfähigkeit der (jungen) Menschen zu setzen, anstatt immer nur zu klagen über die sicher auch vorhandenen Defizite.

Ein wichtiges Buch, das man allen in der Erziehung, Pädagogik und Therapie tätigen Menschen nur empfehlen kann.

Cover des Buches John Bowlby und die Bindungstheorie (ISBN: 9783497015986)

Rezension zu "John Bowlby und die Bindungstheorie" von Jeremy Holmes

Rezension zu "John Bowlby und die Bindungstheorie" von Jeremy Holmes
Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren

Welches besondere Band hält Mutter und Kind zusammen? Was passiert, wenn es zu einer Trennung kommt? Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen entwickelte der britische Psychoanalytiker John Bowlby (1907 - 1990) die sog. Bindungstheorie. Dabei verknüpfte er den empirisch-wissenschaftlichen Ansatz der Verhaltensforschung mit introspektiven Erkenntnissen der psychoanalytischen Objekttheorie. Heute prägt die Bindungstheorie mehr denn je Forschung und Praxis in Psychologie, Psychotherapie und Pädagogik.
Der Autor schildert die biographischen und geschichtlichen Hintergründe der Bindungstheorie. Anschaulich erklärt er einzelne theoretische Elemente und deren thematische Weiterentwicklung in der gegenwärtigen Bindungsforschung: Bindung im Jugend- und Erwachsenenalter, die klinische Anwendung in der Psychotherapie. Ein Ausblick auf die Rolle der Bindungstheorie in der Gesellschaft schließt das Buch ab.

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