Martin Dreyfus

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Cover des Buches Nazi-Führer sehen dich an (ISBN: 9783806245745)
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Rezension zu "Nazi-Führer sehen dich an" von Walter Mehring

Buecherseele79
Wichtiger denn je

1933 erschien das Buch "Juden sehen dich an". Ein paar Jahre später konterte der Jude Walter Mehring im Exil anonym mit dem Buch "Nazi - Führer sehen dich an".

33 "Persönlichkeiten" des dritten Reichs zeigt hier Walter Mehring auf. Von Adolf Hitler bis zum "kleinsten" SA oder SS Möchtgernführer werden sie aufgezeigt.

Das Buch ist in verschiedene Kategorien unterteilt:

Die Götter, die Halbgötter, die Provinzgötter, die Heroen, betrogene Betrüger, die Drahtzieher.

Bevor man sich dem ersten Kapitel der Götter zuwendet lernt man die 31 Paragraphen kennen die beim Hitlerputsch im November 1923 in einer Akte gefunden wurden. Darin lässt sich schon herauskristallisieren was den Menschen blüht sollte Hitler an die Macht kommen..

Der Schreibstil war zu Beginn etwas schwer zu verstehen, ist es doch genauso verlegt wie damals verfasst. Dies legt sich aber, zum Glück, sehr schnell.

Persönlich war ich einfach nur geschockt was für Psychopathen und ja, wahrliche Übeltäter die Machtverhältnisse so an sich reißen konnten und von so vielen angehimmelt und verehrt wurden. Hier hatte keiner eine weiße Weste, viele Vergehen unter den Teppich gekehrt.

Das Buch dient gerade aktuell als Mahnung,  werden gewisse Zitate ,die auch der Autor hier nennt, von einer gewissen Partei verwendet und verharmlost.

Ein Buch was schockiert und ein ganz aktuellen Stand haben sollte. 

Cover des Buches Nazi-Führer sehen dich an (ISBN: 9783806245745)
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Rezension zu "Nazi-Führer sehen dich an" von Walter Mehring

aus-erlesen
Das staunt man immer noch - wegschauen nicht erlaubt

In einem Land, in dem Bücher verbrannt werden, wird man niemals das Erinnern auslöschen. In einem Land, in dem Hassschriften verbreitet werden, wird es immer Bücher geben, die dagegenhalten können. Als 1933 das perfide Machwerk „Juden sehen Dich an“ dauerte es fünf Jahre bis das gewiefte Buch „Naziführer sehen Dich an“ veröffentlicht wurde. Anonym, versteht sich. Walter Mehring portraitiert darin 33 Nazigrößen – ob die 33 mutwillig gewählt wurde oder Zufall ist? – die man kennen, um deren Tun man wissen und die man verteufeln muss.

Er kategorisiert diese Bekanntheiten – typisch deutsch – und klassifiziert sie nach Göttern, Halbgöttern, Provinzgötter (die dürfte dieses Buch wohl am stärksten persönlich getroffen haben), Heroen, betrogene Betrüger und Drahtzieher. Letztere Namen klingen bis heute nach … Thyssen. Hjalmar Schacht war in den 60ern Berater von verschiedenen Regierungen, die sich sein Wissen und seiner Ansichten zur Finanzpolitik gern annahmen.

Das Buch hat bis heute nichts an Tragweite verloren. Einzig die Tatsache, dass es im Präsens geschrieben ist, verwirrt anfangs. Schließlich ist es fast neunzig Jahre alt und ist in dieser Ausgabe dahingehend nicht verändert worden.

Man muss an dieser Stelle nicht auf jeden einzelnen eingehen. Das wäre zu viele der Ehre für die Schlächter von Millionen von Menschen und Brunnenvergifter ganzer Generationen. Aber es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass es dieses Buch immer noch und wieder gibt.

Der anonyme Mehring geht in seinem Buch auf die Werdegänge der kleinen und größeren Führer ein. Er zeigt ihren Werdegang auf und mit welch drastischen Mitteln sie ihren Aufstieg ebneten. Von Erpressung bis Mord ist da alles dabei, was eigentlich auch im Dunkeldeutschland der Zeit von 33 bis 45 justiziabel gewesen war. Aber manche waren eben doch gleicher als andere…

Es sind vor allem die vermeintlich Unbekannten bzw. nur einem kleineren Kreis bekannten Machthaber, die dieses Buch immer noch so lesenswert machen. Über die Götter weiß man mittlerweile schon so viel, aber wer kennt schon Scheppmann noch? Oder Edmund Heines, Paul Hinkler und Martin Mutschmann? Nicht weniger bedeutend als die Lamettahengste der ersten Garde. Und bei Weitem nicht minder schuldig. Ein Lesebuch, das zusammen mit Klemperers LTI niemals an Aktualität verlieren wird.

Cover des Buches Ascona - Monte Verità (ISBN: 9783719312190)
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Rezension zu "Ascona - Monte Verità" von Robert Landmann

Makarenko
Rezension zu "Ascona - Monte Verità" von Robert Landmann

Der Monte Verita in der Schweiz galt in den zwanziger Jahren als Rüchzugsort für Intelektuelle, Spinner und" Sonnensucher" und man versuchte sich in Alternativen Lebenskonzepten. Anarchisten wie Bakunin, Schriftsteller wie Hesse, "Barfüßige Propheten" wie Gusto Gräser und frühe Vertreter der Psychoanalyse trafen aufeinander. In diesem Buch wird die Geschichte dieses Ortes bis zu seinem Ende im Dritten Reich erzählt. Flüssig und unterhaltsam, die Hipies vor den Hipies, wenn man so will.

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