Mitten im Atlantik liegt die verlassene Insel Navigaceo, auf der Dokumentarfilmerin Tess mit einem Forscherteam die Natur erkunden will. Kurz nach ihrer Ankunft entdeckt sie ein Skelett in einer vertrauten Uniform. Der Tote starb erst wenige Monate zuvor. Während Tess aus journalistischem Instinkt Antworten sucht, wird es auf der Insel immer gefährlicher.
Als ich das Buch entdeckte, habe ich zuerst gezögert. Ich dachte, dass es eventuell zu actionlastig ist. Allerdings mag ich Thriller, die in der rauen Natur in einem wissenschaftlichen Setting spielen und noch dazu filmische Elemente beinhalten. Der Klappentext hat jedenfalls eine gute Mischung aus Survival- und Psychothriller versprochen.
Es gibt eine verlassene Insel mitten im Atlantik, ein Skelett am Strand, das anscheinend nur wenige Monate zuvor verstorben ist, und eine Dokumentarfilmerin, die sich fragt, ob einer ihrer Kollegen ein Mörder ist. Mit dieser Ausrüstung setzt Martin Griffin seine Leser:innen auf der abgelegenen und isolierten Insel Navigaceo aus und entwickelt daraus eine Story voller Misstrauen, Geheimnissen und gelungener Spannung.
Dem Autor gelingt es meiner Meinung nach, eine permanente Anspannung zu vermitteln, die von Anfang bis Ende fühlbar ist. Die Protagonistin Tess kommt mit einem Team aus Wissenschaftern auf die abgelegene Insel, um dort die Natur zu dokumentieren. Ziel des Films ist es, damit den Naturschutz zu unterstützen. Dennoch fühlt sich die Expedition von Beginn an nicht richtig an.
Bereits die Anreise ist beschwerlich, das Wetter rau, der Seegang gefährlich und Tess hat den Eindruck, dass mit dem gesamten Unterfangen etwas nicht in Ordnung. Als sie dann die skelettierte Leiche findet, wird ihr Unbehagen zur Gewissheit. Vor nicht allzu langer Zeit muss etwas passiert sein. Ihr journalistischer Instinkt springt an, und zwingt sie dazu, Fragen zu stellen. Allerdings bedeutet dies im investigativen Journalismus meist, sich selbst in Gefahr zu bringen. Gleichzeitig holt sie ihre berufliche Vergangenheit ein.
Tess hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie ist spannend und wirkt zerrissen. Einst war sie eine gefeierte Dokumentarfilmerin. Aber ein tragisches Ereignis im Zuge ihres Films „Spill“ hat sie in die Isolation und beinah in den Ruin getrieben. Der Auftrag auf Navicageo scheint wie ein Neuanfang für sie. Dabei wird deutlich, dass sie sich meist selbst im Weg steht, weil sie von Paranoia und journalistischer Obsession getrieben ist. Außerdem stellt man im Verlauf der Handlung ihre Verlässlichkeit als Erzählerin in Frage. Tess’ Unsicherheit überträgt sich auf den:die Leser:in, was das Geschehen, meinem Eindruck nach, packend macht.
Der Autor bedient sich an zwei Zeitebenen. In der Gegenwart kämpft man sich mit Tess’ durch eine Fülle an Fragen und Geheimnissen, während man im zweiten Erzählstrang in Rückblenden die Geschehnisse rund um die Dreharbeiten an „Spill“ erlebt. Der Vergangenheitsstrang dient besonders dazu, Tess’ Ängste und Handlungen zu verstehen.
Das restliche Team bleibt lange undurchsichtig. Alex, Mike und Vinny wirken auf den ersten Blick wie herkömmliche Wissenschafter. Je mehr Zeit man mit ihnen auf der Insel verbringt, umso merkwürdiger empfindet man ihr Verhalten. Die Expeditionsleiterin Alex wirkt verbissen und zielstrebig bis zur Besessenheit, Mike bleibt distanziert und Vinny versucht, mit Charme Spannungen zu überdecken.
Ich fand den Thriller sehr spannend und unterhaltsam. Eingangs hatte die Handlung eine abenteuerliche Note, als sich die Expedition von Madeira aus zur isolierten Insel aufmacht. Danach geht es in Richtung Psychothriller, während man sich fragt, ob man dem Blickwinkel der Protagonistin und überhaupt den Darstellungen der Wissenschafter trauen kann.
Dadurch ist „Die Insel der Angst“ ein gelungener Thriller, der mit Wahrnehmung, Vertrauen und abenteuerlicher Unterhaltung spielt. Die fragile, aber entschlossene, Protagonistin hat mich durchgehend bei der Stange gehalten und es hat mir Spaß gemacht, die Geheimnisse von Navicageo zu erkunden.
Martin Griffin
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Martin Griffin
Zwei Fremde
Die Insel der Angst
Die Insel der Angst
Zwei Fremde: Einer will dir helfen. Der andere dich töten. Aber du weißt nicht, wer.
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Neue Rezensionen zu Martin Griffin
Rezi zu „ Die Insel der Angst "
🏝️ Autor : Martin Griffin
🏝️ Verlag : @bastei_luebbe
🏝️ Erscheinungsdatum : 23. Dezember 2025
🏝️ Seitenanzahl : 320 Seiten
🏝️ als Print, ebook und Hörbuch erhältlich
Die einst erfolgreiche Dokumentarfilmerin Tess soll mit einem Team von vier Wissenschaftlern eine Insel erkunden und untersuchen. Doch sie findet ein Skelett mit der gleichen Kleidung ihres Teams… und sie muss herausfinden, wem sie hier vertrauen kann und sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Nachdem mir das das letzte Buch des Autors „ Zwei Fremde " gut gefallen hat, wollte ich dieses hier natürlich auch lesen.
Der Plot gefiel mir ganz gut, also her damit.
Die Story beginnt hier eher gemächlich und relativ ruhig. Der Spannungsbogen nimmt mit dem Skelettfund reichlich zu, bleibt ne Weile oben, verliert sich etwas, um dann einen Anlauf für das spannungsgeladene Ende zu nehmen.
Hauptaugenmerk liegt hier, wie bereits aus dem Plot zu entnehmen auf Tess. Überwiegend mochte ich sie, doch zwischendurch… grrr. Ich wusste zeitweise nicht, wie ich sie einschätzen soll. Doch genau diese Zerrissenheit des Lesers, scheint das Besondere an dem Schreibstil von Griffin zu sein, da es mir bei dem anderen Buch so ähnlich ging.
Die anderen vier Protagonisten fand ich nicht unbedingt sympathisch, aber das ist hier eher nebensächlich. Es gibt viele Geheimnisse, welche nach und nach ans Tageslicht kommen.
Es gibt zwischen der Gegenwart immer wieder Rückblenden zu Tessas Vergangenheit, die ich hier sehr spannend fand und das Ganze irgendwie etwas auflockerten und gleichzeitig komplett bzw. kompakt erscheinen lässt.
Der Autor lässt sich zwischendurch viel Zeit beim beschreiben von Details, die zwar schön sind, sich das Alles bildlich vorzustellen, aber die Story dadurch etwas langatmig erscheinen lässt.
Die Auflösung war spannungsgeladen, aber irgendwie hat alles dann doch zu gut gepasst.
Ingesamt ließ sich der Thriller gut lesen und hat mich gut unterhalten, auch wenn mir hier und da das gewisse Extra etwas gefehlt hat
Eigentlich sollte es ein ganz normaler Job werden. Ein Dokumentarfilm über eine abgelegene Insel und die Robben der. Eine gute Möglichkeit für Tess, ihrer Vergangenheit zu entfliehen und nach vorn zu blicken.
Gemeinsam mit der Forschern kommt Tess an und ist einfach begeistert von der Ruhe und dem einsamen Fleck Land. Doch es scheint doch nicht so einsam wie gedacht, denn nach nur kurzer Zeit stolpert Tess über ein Skelett, für das Team kein Unbekannter.
Ergibt sich für Tess hier eventuell die Möglichkeit auf einen zweiten Film?
Doch kann sie dem Team trauen oder sitzt ein Mörder mitten zwischen Ihnen ...
Der Schreibstil des Buches war sehr angenehm, auch wenn ich mir bei ein/zwei Fachbegriffen eine kurze Erklärung gewünscht hätte.
Die Charakter sind alle, einschließlich Tess, passend zur Story etwas undurchsichtig. Wobei man auch aus Tess Vergangenheit etwas erfährt. Obwohl die Charaktere dadurch etwas blass sind, passt es zur Story und hat nicht weiter gestört.
Die Story selbst spielt mit gelegentlichen Rückblicken aus Tess Vergangenheit und streut so immer neue Informationen ein. Die Art und Weise ist sehr interessant und lässt einen so quasi an zwei Rätseln teilhaben.
Leider braucht die Story aber auch relativ lang, bis sie wirklich in den Gang kommt. Die Leiche taucht früh auf und Tess Obsession zur Aufdeckung dieser Story beginnt auch recht schnell, doch sorgt es deutlich weniger für Spannung, als erhofft.
Eine ganze Zeit lang war ich mir leider auch unsicher, in welche Richtung genau der Autor gehen möchte und wohin die Story geht.
Es werden immer wieder Ungewöhnlichkeiten und komische Momente eingestreut und Tess stellt auch immer zu Fragen, aber ein bedrückenes Gefühl oder etwas, dass den Titel wiedergibt, fehlt.
Alles in allem habe ich mich für 3 Sterne entschieden. Das Buch war zwar unterhaltsam und kurzweilig, aber es war eher ein plätschern, denn einer spannungsgeladenen Story.
Gespräche aus der Community
Ausgerechnet am letzten Tag der Saison wird das Hotel in den Highlands von einem Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten. Kein Telefon mehr, kein Internet. Dann stehen mitten im Sturm nacheinander zwei Fremde vor der Tür. Jeder der beiden behauptet von sich, ein Polizist zu sein, der einen geflohenen Mörder sucht. Doch wer von den beiden lügt, und wer sagt die Wahrheit?
Herzlichen Dank nochmals für den super spannenden Thriller!
Hier ist meine Rezension:
https://www.lovelybooks.de/autor/Martin-Griffin/Zwei-Fremde-7195617654-w/rezension/10684430276/
Die Hotelmanagerin Remie Yorke hat durch einen Schneesturm jegliche Verbindung zur Außenwelt verloren. Plötzlich stehen zwei Fremde vor der Tür des abgelegenen Hotels, die sich beide als Polizisten ausgeben. Doch nur einer von ihnen ist Polizist, der andere ein grausamer Mörder. Wem wird sie glauben, wenn von dieser Entscheidung ihr Leben abhängt?
Wo du recht hast, hast du recht. Wahnsinn was manche Menschen machen, um ihre Rache zu bekommen. Von der ruhigen und naiven Remie vom Anfang des Buchen hätte ich nie erwartet , dass eine solche Entwicklung einsetzt bei ihr
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