Rezension zu "Einführung in die Theologie" von Martin H Jung
Hinein ins Themengebiet Theologie: die wichtigsten Vokabeln, Theologen, Forschungsrichtungen und: wo und wie kann man Theologie überhaupt studieren? Ein Buch, dass sich in erster Linie an zukünftige Studenten richtet – und für alle anderen eher begrenzten Nutzen hat.
- Hilfreich, wenn: Du darüber nachdenkst, Theologie zu studieren
- Nicht so hilfreich, wenn: Du in Theorien und Denkmodelle einsteigen willst.
Ich denke ja ab und an gerne über theologische Themen nach, predige hin und wieder, lebe meinen Glauben recht intensiv aus und bilde mich nebenbei theologisch weiter. Weil ich gerade einen Onlinekurs über thologische Grundlagen absolviere und der eher evangelikal ausgerichtet ist, kaufte ich mir Jungs Einführung, die eher liberal und wissenschaftlich ausgerichtet ist.
Im ersten Teil des Buches erklärt Martin Jung, was Theologie ist, welche Strömungen es innerhalb der Theologie gibt und wie sie historisch zu verorten sind. Er nennt die wichtigsten Fachbegriffe und stellt dann zwölf wichtige Theologen und ihre Ansichten vor. Das ist sachlich und zurückhaltend geschrieben und dennoch gut lesbar. Außerdem nennt er zu fast jedem Themenbereich weiterführende Literatur. Die Auswahl der Theologen und Bücher mag subjektiv sein, für einen Überblick reicht das aber auf jeden Fall.
Der zweite Teil des Buches ist dann ein Studienratgeber. Jung beschreibt, wo man Theologie studieren kann (allerdings ohne Servicecharakter – er nennt bspw. keine Adressen oder Telefonnummern), welche Berufe man ergreifen kann und wie ein Studium an sich funktioniert. Also, welche Veranstaltungstypen es gibt, wie man wissenschaftlich arbeitet, wie teuer studieren ist und welche Fördermöglichkeiten.
Und diesen Teil – immerhin die Hälfte des Buches – hätte er sich sparen können. Diese grundlegenden Informationen sind an anderer Stelle – nämlich außerhalb des Buches – besser aufgehoben. Und genau dort finden Studieninteressenten diese Infos auch aktueller und besser aufbereitet. Stattdessen hätte Jung auf mehr als nur auf 100 Seiten in die Theologie einführen können.