Hallo Martin, was ist das schönste Feedback, das du von deinen Lesern erhalten hast?
Grundsätzlich ist jedes Feedback ein schönes Feedback, denn es bedeutet, da hat sich jemand die Mühe gemacht, mir, dem Autor, zu schreiben. Das ist nicht mehr selbstverständlich heutzutage. Natürlich ist das Feedback umso schöner, wenn es positiv ausfällt.
Aber da die Frage dem schönsten Feedback galt, möchte ich behaupten, dieses hat mich jüngst erreicht, in Bezug zum Start von "Freak City", meiner neuen Serie und deren Hauptfigur Pearl.
Da schrieb mir ein Leser: "Martin Krist ist ein guter Autor, der sein Handwerk versteht. 'Show don't tell' beherrscht er spielend. Allein die Exposition, wie er Pearl einführt, könnte Bestandteil jedes Schreibworkshops sein. Und dazu braucht der Autor nicht einmal viele Worte."
Ich möchte behaupten: Ich habe alles richtig gemacht.
Wann kommen dir die besten Ideen?
Meist während der großen, morgendlichen Gassirunde mit meiner Eurasierhündin Bjella.
Hast du ein Lieblingswort?
Ja, aber das ist nicht jugendfrei. ☺
Welchen anderen Job würdest du gerne für einen Tag ausüben?
Ganz ehrlich? Keinen, ich habe meinen Traumjob gefunden.
Welches Buch verschenst du gerne?
"Es" von Stephen King. Diesem Roman verdanke ich alles – das Lesen, das Schreiben.
Wohin sollten wir unbedingt einmal reisen und welches Buch sollte uns begleiten?
Nach New York. Und "Freak City" wäre der ideale Reiseführer. ☺
Gibt es etwas, das du gerne lernen würdest?
Geduld.
Für deine Krimis tauchst du in düstere und brutale Welten ein. Wann hast du zum ersten Mal gemerkt, dass dir diese dunkle Seite liegt?
Das war schon zu Teenagerzeiten, als ich Stephen King für mich entdeckt habe. Bereits damals wollte ich so spannende, düstere Bücher schreiben wie King.
Mit „Hexenkessel“ ist gerade der Auftaktband zu deiner neuen Thriller-Serie „Freak City“ erschienen. Kannst du uns etwas über die neue Reihe erzählen?
Mit "Freak City" erfülle ich mir einen langehegten Wunsch - eine Thrillerserie, die in meiner Traumstadt und meinem Sehnsuchtsort New York spielt. Außerdem war mir wichtig, dass - anders als bei mir sonst üblich - jede Episode in sich abgeschlossen ist, kurz und knackig temporeiche Unterhaltung bietet.
Übrigens, "Hexenkessel", der Titel, kommt nicht von ungefähr, ist eine Referenz an den großartigen New York-Gangsterfilm von Martin Scorsese mit Harvey Keitel und Robert De Niro - Mean Streets. Sowieso gibt es viele Anspielungen in "Freak City" zu entdecken.
Was unterscheidet deinen neuen Ermittler Pearl von deinen anderen Ermittler-Teams um Henry Frei und Paul Kalkbrenner?
Nahezu alles. Er ist ein Halbblut, rennt der Vergangenheit davon, versteht sich aufs Töten, hat trotzdem ein gutes Herz. Und er ermittelt in New York. Ein Thriller, der in Amerika spielt, funktioniert ganz anders. Das war Faszination und Herausforderung zugleich.
"Freak City" – was können wir uns darunter vorstellen?
New York City. Millionenstadt. Schmelztiegel. Sündenpfuhl.
Ein Satz über dein neues Buch:
"Freak City ist dirty, rough und vor allem: wahnsinnig spannend!", so Judith Arendt, selbst bekannte Krimiautorin.
Ein Satz aus deinem neuen Buch:
"Wieder schaute Trump zu Jesus, der mit einem Bourbon auf sie zukam."
Gibt es ein anderes Genre, das dich als Autor reizt?
Nicht wirklich, weil ich bereits eine Vielzahl Bücher in anderen Genres verfasst habe: Erotik, Biografien, Sachbücher, Ratgeber. Ich bin damit gut ausgelastet.
Zu guter Letzt: Welche Figur aus einer Buchwelt würdest du gerne treffen? Und was würdet ihr unternehmen?
Ganz klar: Pearl. Er darf mich noch tiefer in den Sündenpfuhl New York entführen.