Spannend, aber geht mir nicht unter die Haut
von meppe76
Kurzmeinung: Spannend, flott zu lesen, aber in Konstruktion der Handlung und Herausarbeiten der Personen zu flach
Rezension
In einem Hotel wird die Leiche einer Frau gefunden. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um die Ehefrau eines bekannten TV-Pfarrers handelt, der bekannt ist für konservative Werte und sein traditionelles Familienbild.
Bevor dieser Fall geklärt ist, verschwindet die 14-jährige Tochter von Suse, einer alleinerziehenden Mutter, die mit ihren drei Kindern und der Organisation ihres Alltags komplett überfordert ist. Geldsorgen, zu kleine Wohnung, quängelnde Kinder, Probleme bei der Arbeit, Altlasten aus ihrer Herkunftsfamilie, Wut auf den Ex…und dann auch noch eine pubertierende Tochter, die verschwunden ist und offensichtlich irgendwo gefangen gehalten wird.
Alles ein bisschen dick aufgetragen.
Dazu ein Kommissar, der zwanghaft pedantisch ist, und eine Kommissarin, die ständig Möhren knabbert und unter chronischem Schlafmangel leidet.
Der Krimi ist spannend, lässt sich flüssig lesen, hat keine Längen und am Ende hält er einige Überraschungen bereit.
Trotzdem reicht es bei mir nur zu drei Sternen.
Mir ist alles ein wenig zu flach, es bleiben viele offene Fragen, die sich m.E. auch nicht damit rechtfertigen lassen, dass es Fortsetzungsbände gibt.
Auch die Kommissare oder die handelnden Personen bleiben trotz ihrer nachhaltig herausgestellten ‚Macken‘ irgendwie konturlos und wecken bei mir auch keine besonderen Sympathien.
Kann man flott lesen – muss man aber nicht!