Cover des Buches David Gross / Brandstifter (ISBN: 9783745007626)
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Rezension zu David Gross / Brandstifter von Martin Krist

Rasantes Tempo und spannende Handlung

von Literaturliebe vor 7 Jahren

Rezension

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Literaturliebevor 7 Jahren

Wer plötzlich unbändige Lust auf einen Krimi bzw. Thriller verspürt, landet vermutlich früher oder später bei Martin Krist. So auch ich, wobei „Brandstifter“ mein erstes Buch des Autors war. Krist haut einem hier gleich drei Handlungsstränge um die Ohren, die nicht nur auf den ersten Blick absolut nichts miteinander zu tun haben, von denen man aber sicher ist, dass sie irgendwie zusammenhängen müssen. Warum sonst, sollte der Autor diese wohl in seinem Buch anbringen?

Und das ist der springende Punkt: Man weiß, es gibt einen Zusammenhang und man hat keine Ruhe, bis man diesen Zusammenhang herausgefunden hat. Kurze Kapitel, ein häufiger Sicht- und Szenenwechsel sowie viele kleine Cliffhanger treiben die Spannung mit jeder weiteren Seite nach oben. Gemeinsam mit dem rasanten Erzählstil von Martin Krist jagt man als Leser durch die Seiten. Der Schreibstil selbst ist dabei sehr flüssig und unkompliziert zu lesen. Besonders gefreut hat mich, dass die Handlung in meiner Heimatstadt Berlin spielt und ich quasi so viele Orte direkt vor Augen und gleich im Gefühl hatte. Aber ich glaube, auch als Nicht-Berliner bekommt man die laute, unschöne, dreckige aber irgendwie auch coole und faszinierende Atmosphäre Berlins zu spüren. (by the way: Einer der Gründe für meine Hassliebe zu meiner Heimat). Aber Fakt ist auch – dieses Buch fordert Konzentration und Aufmerksamkeit, da die Handlung und die Zusammenhänge doch komplexer sind, als man zunächst annimmt. Der zweite Punkt ist, dass die Handlung sich zusätzlich auf unterschiedlichen Zeitebenen bewegt. Es hat tatsächlich eine Weile gedauert, bis ich das gecheckt habe, weswegen besonders am Anfang doppelt so viele Fragezeichen in meinem Kopf waren als ohnehin schon.

Während des Buches tritt Privatermittler David Gross auf die Bildfläche, der bereits aus zwei Vorgängerbänden bekannt ist. Ich selber kenne die Vorgängerbände nicht, hatte jedoch kaum Probleme, in Davids Vergangenheit hineinzufinden, da Martin Krist dem Leser ein paar wichtige Infos über ihn bietet. Ob David Gross mir sympathisch ist, ist allerdings die andere Frage. Einerseits war er sehr schweigsam und geheimnisvoll, auf die andere Weise aber unglaublich cool.

Zwar wurden die Handlungsstränge zum Ende hin clever zusammengeführt und aufgelöst, das Ende konnte mich trotzdem nicht vollends überzeugen. Nicht nur, dass einige Fragen noch offen blieben, das Ende kam auch noch so plötzlich, sodass ich ziemlich verwirrt auf mein Tablet starrte. Ich habe sogar eine Freundin, die das Buch bereits gelesen hat, gefragt, ob das Buch wirklich so endet, oder ob mein Reader das Buch einfach nicht vollständig bis zum Schluss geladen hat. Vielleicht war das aber auch bewusst so gewählt, damit die Figur David Gross in einem noch zu schreibenden Band nochmal seinen großen Auftritt erhält. Das wird sich aber wohl noch zeigen.

ABSCHLUSSWORTE

Martin Krist Fans wissen schon, warum sie immer wieder zu Büchern des Autors greifen, denn er hat es eindeutig drauf. Voller Spannung und in rasantem Tempo liest man jede Seite von „Brandstifter“ mit fast schon angehaltenem Atmen. Drei unterschiedliche Handlungsstränge und viele Sichtwechsel fesseln dabei zusätzlich an das Buch. Allein das Ende konnte mich nicht voll überzeugen, weswegen es auch Punktabzug gibt. Aber sicher ist trotzdem – das hier war zwar vielleicht mein erstes, aber garantiert nicht mein letztes Buch des Autors.

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