Das Buch besteht aus zwei Teilen: Im ersten geht es um das Nachspüren ganz alter, also erster Menschenkulturen, mit der Frage im Hintergrund, wo und in welcher Umgebung die menschliche Sprache entstanden sein könnte. Zwangsläufig ist dies der spekulativere Teil, doch man erfährt eine Menge über die Entwicklung der Menschen und über ganz alte Kulturen bzw. Reste von Kulturen, von denen man an der Schule noch nie gehört hat.
Im zweiten Teil geht es um die Entwicklung der Schrift. Hier liegt sehr viel Wissen vor, und Martin Kuckenburg versteht es, den aktuellen Stand der Wissenschaft prägnant und spannend darzustellen. Hier werden gesicherte sowie vermutete Zusammenhänge aufgedeckt, man erfährt über eine Reihe von Funden der letzten dreißig Jahre und auch, in welchen Punkten die Forschung ihre ursprünglichen Ergebnisse revidieren musste oder berechtigte Zweifel hat.
Dass sowohl die Schrift aus Mohenjo Daro als auch die kretische Linear A, aber auch gewisse indianische Schriften bis heute noch nicht entziffert werden konnten, ist bitter. Sollte es einmal gelingen (was ich hoffe), dann können die erhaltenen Texte unser Geschichtsbild (der Antike) vervollständigen oder in einzelnen Bereichen sogar verändern.
Für alle, die Interesse an Sprache, Schrift und Frühgeschichte haben, ist dies ein absolut empfehlenswertes Buch!