Auf einer Pilgerfahrt von London nach Canterbury erzählen sich die einzelnen Pilger Geschichten um sich die Zeit zu vertreiben.
Das Ganze ist etwas dem "Decamerone" nachempfunden. Eigentlich war ich sehr gespannt, den ich hatte das "Decamerone" bereits gelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Bei diesem Buch fand ich die Geschichten teilweise etwas langatmig. Die verschiedenen Reimformen sind interessant und in den, dem Buch angehängten Erklärungen, sehr gut erläutert. Überhaupt fand ich die Erklärungen teilweise interessanter als die dazugehörige Geschichte.
Alles in allem sehr zäh.
Martin Lehnert
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Beowulf. Ein altenglisches Heldenepos
Altenglisches Elementarbuch
Morphem, Wort und Satz im Englischen
Altenglisches Elementarbuch
Neue Rezensionen zu Martin Lehnert
Rezension zu "Beowulf. Ein altenglisches Heldenepos" von Martin Lehnert
Beowulf
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Vor langer langer Zeit saßen die Menschen vor prasselnden Feuern und da weder Fernseher oder Telefon oder das Internet erfunden waren, vertrieben sie sich die Zeit damit, Geschichten zu erzählen. Geschichten, die von Königen, Prinzen und anderen tapferen Kriegern berichteten, von Drachen und unglaublichen Mutproben, die es zu bezwingen galt. Seltsamerweise erzählen wir uns heute noch Geschichten, die von diesen Dingen handeln. Nur nehmen wir ein Buch zur Hand, gehen ins Kino oder drücken auf die Fernbedienung, um dann beispielsweise Frodo und seinen Gefährten zu folgen, wie sie eben solche Abenteuer bestehen. Manches ändert sich eben nie....
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Beowulf ist ein solcher tapferer Krieger, von dem der nach ihm benannte Epos, der um 730 n. Chr. niedergeschrieben wurde, zu berichten weiß.
Gemeinsam mit 14 Gefährten reist er an den Hof des Dänenkönigs Hrothgar, der ihre Unterstützung im Kampf gegen das Ungeheuer Grendel benötigt. Wagemutig wirft sich unser junger Held in eine erbitterte Schlacht, die er siegreich verlässt. Doch schon fordert Grendels Mutter Rache, die er ihr in einem weiteren Kampf allerdings verwehren muss. Hrothgar dankt ihm für seine Heldentaten und entlohnt ihn reichlich.
Jahre später hat unser Freund Karriere gemacht und ist zum König seines Stammes und Erbe des dänischen Königreichs geworden. Da wird sein Reich von einem bösartigen Drachen bedroht und wieder muss er in die Schlacht ziehen, die dieses Mal ein wenig günstiges Ende für ihn nimmt.
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Eine Kritik an der Geschichte kann man schlecht anbringen, denn natürlich ist sie vorhersehbar und einfach gestrickt. Für eine spannende Erzählung am Feuer ist sie aber bestimmt bestens geeignet. Da hat sich sicher so mancher gegruselt, wenn er in die Glut sah, die flackernden Flammen, die ihre Schatten an die Wände warfen, wahrnahm und in die gespannten Gesichter der übrigen Zuhörer schaute.
Trotz seiner relativ einfachen „Machart“ ermöglicht der Epos interessante Deutungsansätze. Z.B. kann man einiges über die Herrschaftsausübung erfahren, wie und warum wurde ein Herrscher als „guter König“ angesehen? Welche christlichen Anspielungen gab es, was für Werte?
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Beowulf ist wie ein Fenster in die Vergangenheit und dieses Fenster ermöglicht einen großartigen Blick. Literarische Maßstäbe sind da gewissermaßen nebensächlich.
Rezension zu "Beowulf. Ein altenglisches Heldenepos" von Martin Lehnert
Ich habe dieses Epos vor allem gelesen, da Tolkien sich während seines Schaffens damit beschäftigt hat und ich herausfinden wollte, inwieweit ich Einflüsse erkennen kann. Tatsächlich finden sich einige Parallelen zu HdR und dem Hobbit. Aber auch ohne dieses besondere Interesse ist das Epos lesenswert und interessant!
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