Rezension zu "Die Bibel nach Martin Luther" von Martin Luther
Meine doch sehr tiefgreifende und fundamentale Lebenserfahrung mit zahlreichen Abgründen - menschlichen wie spirituellen Facetten - widerspricht der Essenz dieser Lehre in großen Teilen.
Auch wenn ich versuche einzelne Passagen, über die gelehrte Theologen wohl nie zu einer Einigung in ihrer Auslegung kämen, zu ignorieren (z. B. "Alle Obrigkeit kommt von Gott"), die offenkundiger Unsinn sind und eher noch für die Bibel als Werkzeug zur Entmündigung des Proletariats sprächen, widerspricht meine Lebenserfahrung dorthin deutlich und benennbar den Lehren dieses Buches.
Und das, obwohl ich in diesen Lehren erzogen wurde und mich die ernsthafte Befassung damit unweigerlich in eine Entsagung tief verwurzelter Dogmen stürzte.
Anders formuliert, hat so vieles, dass ich erlebt habe, ganz klar den Lehren dieses Werkes widersprochen.. Aber das sind nunmal eigene Erfahrungen die ich trotz meiner Eloquenz niemandem zu vermitteln vermag - noch will.
Außerdem widerstrebt mir der Gedanke, dass uns Gott zwar erschaffen hat, wir aber dann einen Teil in uns verleugnen und "besiegen" müssen - jener Teil der die schlechten Tugenden vereint. Gut und Böse - zwei Begriffe des Menschen, sollen einem Gott als universellem Maßstab dienen? Wie ich es auch drehe und wende, was bleibt ist der Verdacht, dass dieses Buch zur Kontrolle des Proletariats verfasst wurde. Wer sonst würde behaupten "Alle Obrigkeit ist von Gott" wenn nicht die Obrigkeit selbst? "Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist" ?