Cover des Buches Kalix. Fluch der Werwölfe (ISBN: 9783841421029)
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Rezension zu Kalix. Fluch der Werwölfe von Martin Millar

Rezension zu "Kalix. Fluch der Werwölfe" von Martin Millar

von Charlousie vor 13 Jahren

Rezension

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Charlousievor 13 Jahren
Inhalt: „Kalix – Fluch der Werwölfe“ von Martin Millar ist der zweite Band um die Werwölfin Kalix MacRinnalch. Nachdem sie im ersten Band wegen Mordes am Thronnachfolger Serapen verbannt wurde, versucht sie sich nun in London durchzuschlagen. Sie wohnt bei zwei Studenten und hat die Auflage im College einen Förderkurs zu besuchen, da sie weder lesen noch schreiben oder rechnen kann. Das frustriert sie sehr und sie geht auch nur hin, weil sie das Geld, das sie dafür von ihrer Mutter bekommt, benötigt, um ihr Laudanum zu bezahlen, von dem sie abhängig ist. Währenddessen formieren sich die Werwolfjäger vom Neuen und gewinnen an Stärke. Kalix hat mit ihrer Laudanum Sucht und Depressionen zu kämpfen, als sich die Ereignisse überstürzen und ihr Ex-Freund tot aufgefunden wird. Kalix MacRinnalch will Rache üben und unbedingt den Mörder finden. Ihre Schwester, die Zauberin soll von der Feuerkönigin Malveria verkuppelt werden, weil diese eine Wette über ihr Liebesleben eingegangen ist, nicht ahnend, dass sie dabei einem Werwolfjäger auf dem Leim geht. Zu allem Überfluss wird hinter Malverias Rücken auch noch mächtig intregiert, die sich hauptsächlich für ihre Mode und ihr Aussehen interessiert und ihre Herrschaft droht von einer ihrer engsten Vertrauen gestürzt zu werden. Meine Meinung: Ich habe beim Lesen lange überlegen müssen, warum ich so gefesselt und fasziniert von diesem Roman gewesen bin. An den Werwölfen an sich kann es nicht gelegen haben, die gibt es häufiger, auch in Verbindung mit anderen Fabelwesen. Dass mich der Schreibstil und die Charaktere fesselten war für mich ebenfalls nichts neues. Woran lag es dann? – Letztlich ist die Erklärung so einfach, wie naheliegend, dass ich wirklich unverhältnismäßig lange für die Lösung gebraucht habe. Es ist der Umstand, dass einmal keine Vampire ihr Unwesen trieben. Ich bin ausschließlich Geschichten gewohnt, in denen diese Beiden als gemeinsame Konstellation vorkommen und sich in irgendeiner Art und Weise bekriegen. Alleine deswegen bin ich von „Kalix – Fluch der Werwölfe“ schon begeistert, weil es eine super gelungene Geschichte ist, die auch ohne Vampire fesselt und bannt. Das zeigt doch einmal mehr, dass es auch ohne die Blutsauger geht. Ich war geplättet von Martin Millars Erzählstil. Er hat eine für mich vollkommen neue Art Dinge zu beschreiben und eine Handlung voran zu treiben; nämlich in rasantem Tempo. Normalerweise sind 700 Seiten ein ordentliches Stück Arbeit, wie man meinen möchte, doch Martin Millar vollbrachte das Wunder, dass sie schnell an mir vorüberzogen und ich kaum Zeit zum Luft holen hatte. Die Perspektiven wechseln mit jedem Kapitel und setzen immer neue Akzente. Gleichzeitig spielen sich in einem einzigen Roman, in einer einzigen Handlung sehr viele kleinere Geschichten ab, die irgendwie miteinander verknüpft sind und mal größere oder weniger große Ausmaße annehmen. Nichts ist hier dem Zufall überlassen, sondern komplett ausgebaut und lesenswert. Ebenso faszinierte mich das Ausbleiben an romantischen Szenen. Normalerweise benötige ich so etwas immer, weil ich das am Spannendsten finde, doch hier fiel mir das nicht einmal richtig auf; erst zum Schluss, als ich noch einmal intensiver über die Geschichte rund um Kalix nachdachte. Statt Liebe bekommt man hier rohe Gewalt präsentiert und eine Protagonistin, so unsymphathisch, dass man sie dennoch wieder gerne haben muss, weil sie es wirklich nicht leicht hat und so ist, wie sie ist. „Kalix – Fluch der Werwölfe“ ist mein erster Roman von Martin Millar und definitiv nicht mein letzter. Anderen Rezensionen habe ich entnommen, dass der zweite Band um Kalix nahtlos an den ersten anknüpft. Da ich den ersten nicht gelesen habe, nicht einmal von seiner Existenz gewusst habe, ärgere ich mich ein wenig. Denn ich habe die Handlung auch ohne das vorherhige Hintergrundwissen verstanden, allerdings wäre der erste Band für mich nicht mehr besonders spannend, da ich alles schon weiß und mir so das Lesen schenken kan. Wobei Kalix so toll ist, dass ich mich deswegen eben ärgere. Zunächst hat mich das Cover nicht sonderlich angesprochen, doch dann habe ich mich damit anfreunden können und finde inzwischen, dass es typisch Kalix ist und eigentlich doch sehr gut passt. Als ich dieses monströs gute Buch ausgelesen hatte, habe ich Kalix sehr nachgetrauert, denn selten habe ich einen so impulsiven Schreibstil wie diesen erlebt. Hinten auf dem Buchrücken steht: “ _ Kalix MacRinnalch die ungewöhnlichste Fantasy – Heldin Englands!“_ Dem kann ich nur zustimmen. Dieses Buch ist gleichzeitig das Abgedretehste, Wunderbarste, Außergewöhnlichste, Brutalste und Witzigste, was ich seit Langem gelesen habe! Mein Fazit: Mit viel Charme hat Martin Millar eine außergewöhnliche Geschichte über das Dasein als Werwölfin beschrieben, die unglücklicherweise zwischen zwei Fronten geraten ist. Dabei ist der Fokus nicht nur auf die Protagnonistin Kalix gelegt worden, sondern auch auf viele andere Figuren, was viel Leben und Spannung in die Handlung bringt. Wer sich ein einzigartiges Meisterwerk nicht entgehen lassen will, sollte sich „Kalix – Fluch der Werwölfe“ nicht entgehen lassen, denn es gibt dir mehr, als du dir vorstellen kannst. Vielen Dank an den Fischer-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars!
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