Rezension zu Papierkrieg von Martin Mucha
Ein Universitätslektor stolpert über Leichen ...
von Bellis-Perennis
Kurzmeinung: Ein Altphilologe auf Abwegen - der Auftakt einer Krimi-Serie aus Wien, schwarzer Humor inklusive
Rezension
Bellis-Perennisvor 8 Jahren
Autor Martin Mucha hat mit Universitätslektor Arno Linder eine komplexe und chaotische Person erschaffen.
Arno hat eine herausragende Fähigkeit, die ihm noch öfters zu schaffen machen wird: er stolpert gerne über Leichen und hat selbst ein Faible für das halbseidene Wien.
Arno, wegen der katastrophalen Finanzlage seines Institutes selbst stets am Rande des finanziellen Abgrunds balancierend, sucht mehr oder weniger legale Wege aus der Krise. So arbeitet er unter anderem auch im Schlachthof und hält sich mit kleinkriminellen Delikten über Wasser.
Hier, in seinem Debüt, stolpert er über ein schwer betrunkenes Mädchen, das eine geladene Waffe mit sich führt. Er bringt sie nach Hause, entdeckt, dass sie vermögenden Hintergrund hat und … Wird er ein kleines finanzielles Dankeschön erhalten?
Als er bei seiner Rückkehr in die eigene Wohnung die Leiche des Nachbarn entdeckt, schnappt er dessen Mobiltelefon und Computer und beginnt zu stöbern – „stierln“ – wie wir in Wien sagen. Dabei deckt er ein Verbrechen auf und wittert die Chance auf einen fetten Gewinn.
Er ahnt noch nicht, welche Schwierigkeiten auf ihn zukommen werden.
Der Charakter des Arno Linder lässt mich ein wenig gespalten zurück. Einerseits ist er ein armes Schwein, weil seinem Institut die Mittel gekürzt werden, aber andererseits ist er ein fester Strizzi (=Gauner). Nachbars Wohnung durchsuchen und
Geräte entwenden? Kiffen? Usw. – doch im Verlauf der Geschichte treten einige liebenswerte Eigenschaften zu Tage.
Die Schleichwerbung für einen ohnehin bekannten und potenten Computerhersteller hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht. Auch die THC-geschwängerten musikalischen Ergüsse empfinde ich ein wenig zu langatmig.
Alles in Allem ein erfrischender Newcomer im Krimi-Genre, der durch viel Lokalkolorit (auch durch den häufigen Gebrauch des Wiener Dialekts) Lust auf mehr macht.
Sehr gut ist das stimmige Cover gelungen.
Arno hat eine herausragende Fähigkeit, die ihm noch öfters zu schaffen machen wird: er stolpert gerne über Leichen und hat selbst ein Faible für das halbseidene Wien.
Arno, wegen der katastrophalen Finanzlage seines Institutes selbst stets am Rande des finanziellen Abgrunds balancierend, sucht mehr oder weniger legale Wege aus der Krise. So arbeitet er unter anderem auch im Schlachthof und hält sich mit kleinkriminellen Delikten über Wasser.
Hier, in seinem Debüt, stolpert er über ein schwer betrunkenes Mädchen, das eine geladene Waffe mit sich führt. Er bringt sie nach Hause, entdeckt, dass sie vermögenden Hintergrund hat und … Wird er ein kleines finanzielles Dankeschön erhalten?
Als er bei seiner Rückkehr in die eigene Wohnung die Leiche des Nachbarn entdeckt, schnappt er dessen Mobiltelefon und Computer und beginnt zu stöbern – „stierln“ – wie wir in Wien sagen. Dabei deckt er ein Verbrechen auf und wittert die Chance auf einen fetten Gewinn.
Er ahnt noch nicht, welche Schwierigkeiten auf ihn zukommen werden.
Der Charakter des Arno Linder lässt mich ein wenig gespalten zurück. Einerseits ist er ein armes Schwein, weil seinem Institut die Mittel gekürzt werden, aber andererseits ist er ein fester Strizzi (=Gauner). Nachbars Wohnung durchsuchen und
Geräte entwenden? Kiffen? Usw. – doch im Verlauf der Geschichte treten einige liebenswerte Eigenschaften zu Tage.
Die Schleichwerbung für einen ohnehin bekannten und potenten Computerhersteller hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht. Auch die THC-geschwängerten musikalischen Ergüsse empfinde ich ein wenig zu langatmig.
Alles in Allem ein erfrischender Newcomer im Krimi-Genre, der durch viel Lokalkolorit (auch durch den häufigen Gebrauch des Wiener Dialekts) Lust auf mehr macht.
Sehr gut ist das stimmige Cover gelungen.