Rezension zu "AUTOPILOT" von Martin Nygaard
Abentheuer Verlag
Der Autor
Martin Joyce Nygaard ärgerte sich schon als Teenager über viele Jugendbücher, die seiner Meinung nach kein bisschen realistisch waren. Nur stereotype Jugendliche würden abgebildet werden. Erste Entwürfe zu seiner autobiografisch geprägten Jugendbuchtrilogie um Moritz Motte entwickelte er bereits mit 16 Jahren.
Autopilot
Schon nach dem Titel des Buches ist klar: die Katastrophe ist vorprogrammiert. Moritz Motte verliebt sich in die Freundin seines Freundes und muss sich zudem auf seine Konfirmation vorbereiten. Die Christenlehre beziehungsweise den Konfirmationsunterricht besucht er jedoch nur halbherzig. Viel mehr interessieren ihn Frauen oder eher Mädchen, vor allem ein besonderes Mädchen. Während Moritz alle möglichen Gedanken zu diesem Thema durch den Kopf gehen, muss er feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, sich einzugestehen, dass man verliebt ist. Allerdings probiert er es auch bei diversen Mädchen aus. Natürlich bleibt neben seinen Träumereien, auch der Alltag nicht auf der Strecke und wieder einmal treten Probleme in der Schule auf. Doch dann erzählt sein bester Freund Jonny ihm auch noch ein furchtbares Geheimnis…
Fazit
Auch zum zweiten Teil der Trilogie um Moritz Motte muss gesagt werden: Interessante Cover- und Innendeckelgestaltung, welche comicartig mit Phallussymbolen verziert sind. Dieser Comic entspricht in etwa dem Inhalt des Buches, denn nun geht es meist nicht mehr nur um Probleme in der Pubertät, sondern, es wird spezieller, um Probleme mit dem anderen Geschlecht. Erneut sind es Moritz Eltern, welche die Leidtragenden sind und mit den Problemen und vor allem Gedanken ihres Sohnes ungeachtet der Konsequenzen konfrontiert werden. Sehr authentisch schildert der Autor wiederum, was dem 14jährigen alles durch den Kopf geht und wie er damit umgeht. Allerdings stellt er sich nicht gänzlich schlecht an, wie der Leser an Linda sehr gut erkennen kann. Wundervoll finde ich auch das kleine Geschenk, was er ihr macht.
Wiederum ist es Moritz, der mit seiner einerseits verrückten aber andererseits auch wirklich authentischen Art überzeugt und dem Leser sympathisch wird. Der Schreib- und Erzählstil des Autors ist, wie schon im ersten Buch, sehr einfach gehalten und leicht zu verstehen. So lässt sich das Buch auch für Jugendliche sehr angenehm lesen. Auch der Umfang des Buches (218 Seiten) ist gerade für junge Leser ansprechend gestaltet. Ganz besonders toll finde ich Gillan, das kleine Meerschweinchen, welches Moritz im ersten Teil der Trilogie kauft und was nun hier auch wieder auftaucht. Es hilft ihm nicht zuletzt bei Linda zu landen..
Interessant finde ich immer wieder die Reaktionen der Eltern, auf die ein oder andere Idee von Moritz, denn nicht immer stößt er sofort auf Abwehr. Doch nicht immer ist es die beste Idee ihrem Sohn seine Vorschläge zu gestatten. Die Party, welche Moritz gibt, endet jedenfalls in einem Fiasko und er ist wieder einmal froh, einen so tollen Vater zu haben.