Am Ufer der Reuss wird bei Bremgarten eine menschliche Hand angeschwemmt. Einige Tage später taucht der dazugehörende übel zugerichtete Körper auf.
Stefan Bernauer und sein Team von der Kantonspolizei nehmen die Ermittlungen auf und finden bald heraus, dass der Grund für die Tat weiter in die Vergangenheit zurückreicht.
Reussschlinge ist ein leicht zu lesender Krimi, der bis auf den Prolog aus der Bernauers Sicht geschildert wird. Diese einzelne Perspektive ohne abrupte Szenen- und Perspektivenwechsel macht die Lektüre zu einem angenehmen Lesestoff. Allerdings gibt es hier und da schreibtechnisch kleine Unsauberkeiten in der Perspektive.
Man merkt anhand der detaillierten Schilderung von Bremgarten und Umgebung schnell, dass sich der Autor dort auskennt.
Was mir leider etwas gefehlt hat, ist das Hineinversetzen können in Bernauer. Der Funke zu diesem Protagonisten wollte nicht so recht überspringen. Der doch teilweise unbeholfen wirkende Ermittler bleibt für mich distanziert. Besser hineinversetzten konnte ich mich in Silvia Egger, deren Sohn die Hand gefunden hat. Ihre Angst und ihr Entsetzen waren gut spürbar.
Der Schreibstil kommt für mich ähnlich unbeholfen herüber wie Bernauer. Teilweise mutet die Wortwahl seltsam an und bei gewissen Handlungen frage ich mich, wie realistisch diese sind.
Allgemein ist es ein eher gemächlicher Krimi. Als Leser verfolgt man die Ermittlungen, die recht unaufgeregt daher kommen. Gegen Ende kommt Schwung und Spannug in das Ganze.
Fazit: Ein leicht und angenehm zu lesender Krimi, der für alle, die es lieber unblutig, gemächlich und ohne viel Action haben, zu empfehlen.