Rezension zu "Tod einer Lehrerin" von Brigitte Biermann
Obwohl die Autorin im Vorwort betont, dass alle Namen und Lebensumstände der Hauptperson geändert wurden, tönt die Geshichte sehr glaubwürdig und sie schockiert als Leser/in ungemein. Überraschend kommen die Erkenntnisse indessen nicht. Schule kann krank machen: sowohl die Lehrkräfte als auch die Schüler/innen.
Die Lehrerin Karin verzweifelt an der Situation an ihrer Schule und vertraut sich den Freundinnen nur teilweise an. Sie wird nämlich trotz engagiertem Unterricht und intensiven Auseinandersetzungen mit ihren Klassen nach einem Schulbesuch als "Minderleisterin" bezeichnet. Dieses Urteil ist mit anderen Gründen zusammen dafür verantwortlich, dass sie stirbt. Dieser Schluss enttäuschte mich ein bisschen, denn es wird nicht klar, woran und wie genau sie aus dem Leben schied. Sowohl ein Selbstmord als auch ein Unfall wird "eigentlich" ausgeschlossen, aber eine Autopsie wurde auch nicht angeordnet. Vielleicht wollte das die Autorin ja bewusst offen lassen, aber es blieb bei mir ein schaler Nachgeschmack übrig...