Rezension zu Reiner Wein von Martin Walker
Bruno fasziniert weiter, Fans, Krimileser, Historiker, Genießer und Perigord-Liebhaber
von Gundo57
Kurzmeinung: Spannend, informativ, auch zum 2. Weltkrieg in Frankreich mit Eisenbahnraub und 2,28 Mrd. Franc Beute
Rezension
Gundo57vor 10 Jahren
Brunos sechster Fall und Martin Walkers siebter Roman auf Deutsch aus dem französischen Perigord ist wieder eine Mischung aus Krimi, Geschichtsroman, Reiseführer, Genießerfibel und Lebensberater. Seine Hauptfiguren sind charakterstark, haben ihre Schwächen, wissen Lebensherausforderungen zu meistern und werben für eine noch weitgehend unbekannte Region in Frankreich, östlich von Bordeaux, in der auch der zweite Weltkrieg viele Spuren hinterlassen hat und weiter nachwirkt.
Neben dem geschichtlichen Aspekten, u.a. mit einem Eisenbahnraub aus dem Juni 1944, bei dem 2,28 Milliarden alter Franc erbeutet wurden, was heute 300 Millionen Euro bzw. 400 Millionen US-Dollar entspricht, der immer noch nicht gänzlich aufgeklärt ist, geht das Leben in der Fantasiestadt des Autors, St. Dennis munter weiter und erreicht die Vergangenheit des zweiten Weltkriegs mal wieder die Gegenwart, diesmal in Form eines Wahlkampfs, in dessen Verlauf der amtierende Innenminister seinen Hut nimmt, weil eine zurückliegende Affäre ans Licht kommt - Parallelen zur aktuellen Situation des amtierenden Präsidenten, dem seine Affären auch das Amt erschweren?
Diesmal klärt Bruno zwei Morde, Diebstähle in Ferienhäusern, bei denen wertvolle Möbel, Teppiche, Bilder und andere Dekorationsdinge, wie Standuhren, aber auch Silberbestecke und eine antike Designerkaffeekanne verschwinden, organisiert daneben die Beerdigung eines verdienten Resistance-Veteranen, spannt eine ganze Schulklasse zur Internetrecherche ein, sowie seine Jagdkameraden zur flächendeckenden Objektobservation, weil der Wahlkampf und die Folgen des Innenminsiterrücktritts den Rückgriff auf offizielle Resourcen aktuell verhindern. Der Dorfpolizist weiß mit allen Lebensherausforderungen souverän umzugehen, auch als er erfährt, dass er auf dem Weg war, Vater zu werden.
Doch sein Kind wurde von der Mutter ihrer Karriere geopfert per Abtreibung. Bei beiden Morden ist Habgier die treibende Kraft und typisch französisch sind die Verwicklungen der Politik mit der Vergangenheit; ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß droht, um endlich den Verbleib der Milliarden Franc aus dem Eisenbahnraub zu klären und die mangelnde atomare Souveränität der aktuellen französischen Republik, nach den wissenschaftlichen Enthüllungen einer Französin mit amerikanischen Wurzeln nagen am politischen Selbstbewusstsein der Grande Nation und könnten auch noch ein Beleg für ein politisches Lügengebilde sein ...
Autor Walker macht im Anhang deutlich, was belegt ist, nennt verfügbare Quellen und wo er seiner literarischen Freiheit freien Raum ließ. Auch seine Förderung des Fremdenverkehrs und der regionalen Weinbauern unterstreicht er dort, verbunden mit der Befürchtung, dass sich seine Lieblingsweine doch so zu stark für seine Verhältnisse verteuern könnten. Geschickte Schachzüge, Zweckoptimismus, Freundschaftsdienste oder "nur" nackte Tatsachen?
Wer es genau wissen will, dem bietet Autor Walker ab morgen auf seiner Lesereise durch Deutschland, Österreich und die Schweiz ab dem morgigen 2. Mai (da in Ketsch bei Mannheim) in den kommenden beiden Monaten und dann wieder im Oktober die Gelegenheit, ihn selbst zu fragen. Weitere Termine, Uhrzeiten, die genauen Orte und die Buchungsmöglichkeiten hier auf der Verlagswebseite http://www.diogenes.ch/leser/autoren/a-z/w/walker_martin/veranstaltungen
Neben dem geschichtlichen Aspekten, u.a. mit einem Eisenbahnraub aus dem Juni 1944, bei dem 2,28 Milliarden alter Franc erbeutet wurden, was heute 300 Millionen Euro bzw. 400 Millionen US-Dollar entspricht, der immer noch nicht gänzlich aufgeklärt ist, geht das Leben in der Fantasiestadt des Autors, St. Dennis munter weiter und erreicht die Vergangenheit des zweiten Weltkriegs mal wieder die Gegenwart, diesmal in Form eines Wahlkampfs, in dessen Verlauf der amtierende Innenminister seinen Hut nimmt, weil eine zurückliegende Affäre ans Licht kommt - Parallelen zur aktuellen Situation des amtierenden Präsidenten, dem seine Affären auch das Amt erschweren?
Diesmal klärt Bruno zwei Morde, Diebstähle in Ferienhäusern, bei denen wertvolle Möbel, Teppiche, Bilder und andere Dekorationsdinge, wie Standuhren, aber auch Silberbestecke und eine antike Designerkaffeekanne verschwinden, organisiert daneben die Beerdigung eines verdienten Resistance-Veteranen, spannt eine ganze Schulklasse zur Internetrecherche ein, sowie seine Jagdkameraden zur flächendeckenden Objektobservation, weil der Wahlkampf und die Folgen des Innenminsiterrücktritts den Rückgriff auf offizielle Resourcen aktuell verhindern. Der Dorfpolizist weiß mit allen Lebensherausforderungen souverän umzugehen, auch als er erfährt, dass er auf dem Weg war, Vater zu werden.
Doch sein Kind wurde von der Mutter ihrer Karriere geopfert per Abtreibung. Bei beiden Morden ist Habgier die treibende Kraft und typisch französisch sind die Verwicklungen der Politik mit der Vergangenheit; ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß droht, um endlich den Verbleib der Milliarden Franc aus dem Eisenbahnraub zu klären und die mangelnde atomare Souveränität der aktuellen französischen Republik, nach den wissenschaftlichen Enthüllungen einer Französin mit amerikanischen Wurzeln nagen am politischen Selbstbewusstsein der Grande Nation und könnten auch noch ein Beleg für ein politisches Lügengebilde sein ...
Autor Walker macht im Anhang deutlich, was belegt ist, nennt verfügbare Quellen und wo er seiner literarischen Freiheit freien Raum ließ. Auch seine Förderung des Fremdenverkehrs und der regionalen Weinbauern unterstreicht er dort, verbunden mit der Befürchtung, dass sich seine Lieblingsweine doch so zu stark für seine Verhältnisse verteuern könnten. Geschickte Schachzüge, Zweckoptimismus, Freundschaftsdienste oder "nur" nackte Tatsachen?
Wer es genau wissen will, dem bietet Autor Walker ab morgen auf seiner Lesereise durch Deutschland, Österreich und die Schweiz ab dem morgigen 2. Mai (da in Ketsch bei Mannheim) in den kommenden beiden Monaten und dann wieder im Oktober die Gelegenheit, ihn selbst zu fragen. Weitere Termine, Uhrzeiten, die genauen Orte und die Buchungsmöglichkeiten hier auf der Verlagswebseite http://www.diogenes.ch/leser/autoren/a-z/w/walker_martin/veranstaltungen