7 Fragen an Martin Zöller
In der Grundschule hatte ich in der ersten Klasse eine Lehrerin, die uns motivierte, Geschichten zu schreiben: Wer eine Geschichte schreiben und vor der Klasse vorlesen würde, so ihr Versprechen, dürfe in eine von ihr mitgebrachte Schatztruhe greifen und sich ein Geschenk nehmen. Klar, dass ich dutzende kleine Geschichten schrieb, über Polizeiautos, Schneefall oder Fußball. So fings an!
Am liebsten von Herbert Feuerstein, dem ex-Chefredakteur von „Mad“ und Macher von „Schmidteinander“ in den 90ern. Er ist so intelligent und hinreißend komisch.
Ehrlich gesagt ist meine Phantasie einigermaßen begrenzt, weil ich die Realität und das wahre Leben schon spannend und ungewöhnlich genug finde. Deshalb beobachte ich eigentlich nur, was wirklich passiert und – na gut – überdrehe das dann ein bisschen ins völlig Absurde. Aber so ganz aus dem Nichts kann ich nichts erfinden.
Ich kann eigentlich nur schreiben, wenn ich einen festen Termin vorgesetzt bekomme. Und vorher wird es dann auch nichts. Ich brauche den Zeitdruck, um konzentriert zu sein. Am besten schreiben kann ich, wenn das Telefon aus ist und ich in einer Umgebung bin, wo ich jetzt nichts anderes machen kann, außer eben zu schreiben. Deshalb ist ein Café für mich ein ziemlich perfekter Ort.
Ich will weiter als Journalist einer normalen Arbeit nachgehen und mir so viel wie möglich Zeit nehmen für’s Schreiben – im Urlaub oder nach Feierabend. Und dann schau mer mal….
Es ist wirklich großartig. Aber wenn man dann in den Buchhandlungen die tausenden anderen Bücher sieht, bewahrt das davor, abzuheben.
Die Mischung machts! Ich versenke mich in alles, was ich lese, seien es Bestseller à la „Die Säulen der Erde“, oder zuletzt eine Biographie oder die Gedichte von Rainer Maria Rilke. Was ich wirklich gerne lese, wegen Witz, Sprache und Spannung sind die Bücher von Martin Suter.