Cover des Buches Flamme von Jamaika (ISBN: 9783499259531)
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Rezension zu Flamme von Jamaika von Martina André

Kampf gegen die Sklaverei - spannend erzählt

von mabuerele vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Gelungene und spannend geschriebene Kombination aus historischen Roman und Liebesgeschichte!

Rezension

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mabuerelevor 10 Jahren

Es ist das Jahr 1814. Baba, Sklavin auf der Plantage Redfield Hall auf Jamaika, sucht verzweifelt ihren Sohn Jess. Der 8jährige Junge ist der Sohn des Plantagenbesitzers Lord William Blake. Das hat den aber nicht daran gehindert, den Jungen zu verkaufen. Baba dringt ins Herrenhaus und verflucht die Familie.

17 Jahre sind vergangen. Auf einem Debütantinnenball lernt Lena, die Tochter von Konsul Johann Huvstedt, Sir Edward Blake kennen. Der Mann beeindruckt sie, und sie folgt ihm nach Jamaika. Ihre Gouvernante Maggie begleitet sie. Auf Jamaika muss Lena erleben, dass ihr Mann Edward ihr nicht der charmante Gentleman ist, als den sie ihn kennengelernt hat.

Die Autorin hat einen abwechslungsreichen und exotischen historischen Roman geschrieben. Lena ist eine junge Frau, die aus finanziell sehr guten Verhältnissen stammt. Dort hat sie aber auch gelernt, dass man an weniger Begüterter zu denken hat.

Edward Blake ist ein typischer Plantagenbesitzer. Der Fluch der alten Frau zwingt ihn, sich in Europa um ein Mädchen zu bemühen. Der Nachwuchs der Familie soll gesichert werden. Seine Gelüste allerdings tobt er bei den Sklaven aus. Da der Sklavenhandel von der englischen Krone unterbunden wurde, gilt es auf andere Art den Nachwuchs an kostenlosen Arbeitskräften zu sichern.

Lena kommt in ein Land im Aufruhr. Vor allem die Mischlinge streben ein Ende der Sklaverei an. Deutlich wird herausgearbeitet, dass es unter ihnen unterschiedliche Ansichten gibt. Während eine Gruppe mit Unterstützung der Baptisten auf einen friedlichen Übergang setzt, wird in den Bergen der bewaffnete Aufstand vorbereitet. Über das Danach aber sind sich die Rebellen nicht einig. Währenddessen nimmt die Brutalität der weißen Siedler gegen die Sklaven zu. Detailgenau und gut recherchiert wird deren Leben auf den Plantagen erzählt. Schon Kinder müssen als sogenannte dritte Kolonie auf den Zuckerrohrfeldern arbeiten.

Freiheitskampf und Liebesgeschichte sind die zwei Schwerpunkte, zwischen denen sich die Handlung vollzieht.

Der Roman ist spannend geschrieben und lässt sich zügig lesen. Die exotische Landschaft wird in schönen Sprachbildern gemalt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt die Grausamkeit der Sklavenhalterei, aber auch die Schwierigkeiten bei ihrer Beseitigung. Gleichzeitig wurde die Vielschichtigkeit der Bevölkerung Jamaikas und ihre Wünsche und Sehnsüchte deutlich.


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