Rezension zu "Unsere Meere – Naturwunder Nord- und Ostsee" von Thomas Behrend
Zu Beginn des Jahres 2023 konnte man in der ARD die Folgen „Unsere Meere – Nord- und Ostsee“ als faszinierende Dokumentationen des Filmemachers Thomas Behrend verfolgen. Nun liegt das Buch des Autors dazu vor. „500 Stunden unter Wasser: 320 Drehtage, 11 Länder, 30 Tierarten“ wird zusammenfassend zur Serie geschrieben.
Es ist sowohl Bildband als auch Sachbuch mit sehr gut geschriebenen Texten. Diese berichten zum einen vom Entstehen der Fotos und zum anderen über zahlreiche Erlebnisse mit dem Lebensraum Meer und ihren faszinierenden Bewohnern. Die Texte hat der Autor selbst verfasst, die meisten Fotos stammen von Martina Andrés, die ihn auch bei den Filmarbeiten zur Seite stand.
Nicht nur wenn man bereits die Dokumentation gesehen hat, die übrigens immer noch online verfügbar ist, kann man sich von dem Buch nochmals faszinieren lassen. Bereits in den 1970er Jahren haben mich die wenigen in der DDR verfügbaren Bücher zur Unterwasserwelt und zum Tauchen fasziniert, eines davon widmete sich auch der Ostsee. Einige davon finden sich noch heute in meiner Bibliothek, andere waren seinerzeit nur in öffentlichen Bibliotheken verfügbar. Bücher und Filme des unvergessenen Jacques-Yves Cousteau sowie von Hans Hass faszinierten mich damals. Aber da ich nie richtiger Taucher geworden bin, war lange Zeit zumindest mein Interesse an Tauchbüchern erloschen.
Doch nun dieses wunderschöne und informative Buch! Der Autor hat es in zwei Hauptteile gegliedert, die sich zunächst mit der Ostsee und danach mit der Nordsee befassen. Neben einem grundsätzlichen Kapitel zur außergewöhnlichen Charakteristik der Ostsee als überwiegend sehr flaches Binnenmeer widmet er ausgewählten Tierarten einzelne Kapitel. Dazu gehören neben Seehunden, Miesmuscheln und Eiderenten u.a. auch die im Meer jagenden Gotland-Ringelnattern und Kegelrobben. Alles wird mit wunderbaren Fotos illustriert. Im Teil zur Nordsee finden sich u.a. Kapitel Zu Delfinen, Basstölpeln, Orcas oder Strandkrabben, ebenso schön illustriert.
Im abschließenden Kapitel „Meer und Mensch in Gefahr“ stellt der Autor eindrucksvoll dar, wie stark nicht nur die beiden im Buch behandelten Meere, sondern die Weltmeere insgesamt und ihre Tier- und Pflanzenarten mittlerweile gefährdet sind. Und wie abhängig der Mensch und die gesamte Erde von den Meeren abhängig ist. Ein rührender Appell, dass jeder viel Meer für den Schutz der Meere beitragen sollte, sei es direkt oder indirekt. Ein unbedingt empfehlenswertes Buch, nicht nur für Naturliebhaber.