Martina Frason

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Autorin : Martina Frason

Thema: Ein Umschwung, der Weg in eine gerechte Welt.

Meine Meinung zum Gelesenen

Die Schlichtheit des Covers hat mich sehr angesprochen. Das goldene Zeichen (wird im Buch erklärt) gefällt mir auch sehr gut.

Nachdem ich zu lesen begonnen hatte, stellte ich fest, dass mir die Autorin aus der Seele geschrieben hat. Ja es läuft sehr viel bei uns schief. Die Vorstellung eines Miteinanders, einer friedlichen Welt, gefällt glaube nicht nur mir.

Frau Frason führt einige Punkte auf, die dringend geändert gehören, denn das Gleichgewicht ist aus den Fugen gerutscht.

Der Weg, wie es zu einer solchen Welt kommt, wo es keinen Hunger und keinen Krieg mehr gibt, ist vielfältig. Diese Version – sie ist natürlich fiktiv, gibt Hoffnung aber auch das Bewusstsein, mit Abwarten allein, wird sich nichts ändern.

Wir aber können im Kleinen beginnen, unser Bewusstsein öffnen.

Mich hat die Geschichte sehr beeindruckt

Anmerkung von mir

Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.

Vielleicht wäre auch das Glücksprinzip ein guter Anfang

Das Cover dieses Herzenswerks ist einfach treffend gestaltet, man kann sich so richtig vorstellen was in einem solchen Hof an Arbeit steckt.

Die Figuren, ich nenne sie hier bewusst nicht Protagonisten, da es sich um eine Autobiographie handelt, sind sehr lebendig und bildhaft beschrieben.

Die Autorin, um dessen Leben, Trauma und Schicksal es hier geht hat in einem wunderbaren Schreibstil ihren harten Weg als Adoptivkind die Suche nach ihren Wurzeln beschrieben. Unglaublich ehrlich und ungeschönt, mit all den Konsequenzen Emotionen, körperlichen Symptomen und harten Auseinandersetzungen mit mit ihren leiblichen Eltern aber auch Adoptiveltern. 

Ich war so in der Geschichte drin, dass ich mich immer wieder dabei ertappt habe selbst mit Trauer, Wut und Verzweiflung zu reagieren, aber auch Freude bei manch einer positiven Entwicklung zu empfinden .

Man kann sich gar nicht vorstellen wieviel Leid daran hängt, nicht zu wissen warum man abgegeben wurde, warum man nicht geliebt wurde,  warum man so viel Ablehnung erfährt und wer man eigentlich ist,  obwohl die eigene Sehnsucht doch so groß ist Antworten zu bekommen und die leiblichen Eltern wenigstens einmal zu sehen.

Für die Autorin zählte, trotz aller Strapazen aber immer nur das große Ziel zu erreichen um endlich Frieden zu finden.

Aber auch Liebe, Dankbarkeit und tatsächlich Glück spielen hier eine sehr sehr große Rolle, denn auch die Frage, "was wäre wenn" mischt sich immer wieder in die Gedanken der Betroffenen ein, dass man die große Zerrissenheit spürt, die im Inneren tobt.

Ich kann hier nur eine absolute Leseempfehlung geben, denn dies ist nicht nur die Geschichte einer starken und mutigen Frau, sondern sie macht Hoffnung, vermittelt Mut, nicht aufzugeben  und regt sehr zum Nachdenken an.  Ich wünsche der Autorin ganz ganz viel Glück und dass sich ihr größter Wunsch, diese Geschichte verfilmen zu können erfüllt.

Die Reise zum Glück

Das Buch ist eine Vision, eine Utopie, ein Szenario persönlicher Konstruktion einer Zukunft. Ich finde so etwas sehr wichtig und richtig, diese Perspektiven einer möglichen Zukunft in Worte zu fassen und auf den Punkt zu bringen.

Die Autorin, Martina Frason, tut dies sehr klar und bewusst einfach, wiewohl sie sich bewusst ist, wie komplex 

unsere jeweils gelebte Wirklichkeit und gegenwärtige Situation ist. Ich finde das außerordentlich mutig und ist der Beweis einer starken Hoffnung und einer kraftvollen Sehnsucht, endlich mal einen Vorschlag zu unterbreiten, wie so etwas aussehen könnte. Allein dies verdient Anerkennung und ich muss gestehen, dass mich der Vorschlag von M. Frason angesprochen und auch fasziniert hat, weil er konsequent durchbuchstabiert wird.

Ich habe den Ansatz einer Verschwörungstheorie in diesem Buch analysiert, und zwar dort, wo die Autorin von einer Art Steuerung oder einem Steuerungsgremium der irdischen Gemeinschaft schreibt, wo der Hauptprotagonist Chris vor seiner „Umkehr“ Mitglied gewesen war. Dieses Steuerungsfeld- oder auch Machtgremium wird nun auf einer anderen moralischen und auch politischen Ebene fortgesetzt, was Chris in die Wege leitet mit seinem Team. D.h.: Die Figur oder das Modell eines zentralistischen Gremiums bleibt, jedoch unter anderen Vorzeichen.

Dieser Zentralismus, der im Rahmen des Romans die Lösung mit Blick auf eine gelungene Zukunft ermöglicht, widerspricht der heutigen politischen Lage, die - durchaus ideologisch gefärbt - von Vielfalt, Diversität spricht => Fußball-WM mit entsprechender Armbinde bei der dt. Mannschaft, kanadische Innen- und Außenpolitik im Zeichen der Diversität uvm.

Was Frason unterschätzt, ist meiner Meinung nach, tiefenpsychologisch gesprochen, die Schattenseiten unseres Unterbewusstseins, das also, was die Tiefenpsychologen oft als das Dunkle, das Schwarze, moralisch gesehen als das Böse bezeichnen. Frason hat das aber klar im Blick, weil sie an einigen Stellen ihres Romans von der Erbsünde spricht und damit gar eine theologische Variante in ihren Roman bewusst einbringt. Sie greift diese Variante im letzten Viertel ihres Buches auf anderer Ebene wieder auf, wo sie auch die Religionen, deren Wertmaßstäbe und ihre Berechtigungen positioniert.

Der Roman besticht durch seine Konsequenz in der Gedankenführung und - dass er wirklich eine Lösung bis zum Ende durchbuchstabiert, wohl wissend, dass es viele noch zu durchdenkende Schlupflöcher gibt, die durchdacht werden müssten. Ich gehe davon aus, dass die Autorin dies weiß und dennoch den Schwerpunkt darauf legt, ihre Vision konsequent zu Ende zu denken.

Visionen zu haben, ist existenziell wichtig, jedenfalls für mich und insofern möchte ich mich im Nachgang erneut für dieses interessante Buch bedanken, das mich zum Nachdenken sehr angeregt hat und dies auch weiterhin tut. Ich von mir aus kann mit Sicherheit sagen, dass ich eine Demokratin bin, keine diktatorisch ausgerichtete Person, die nach einer Pfeife tanzt. Das hat sich in meiner beruflichen Erfahrung manchmal schmerzhaft gezeigt, wenn meine Vorgesetzten mich kontrollieren wollten und nicht auf Vertrauen aus waren