Fesselnder Krimi mit vielen potentiellen Verdächtigen
von mabuerele
Kurzmeinung: Fesselnder Krimi mit sympathischen Ermittlern, kann ich empfehlen!
Rezension
Kommissarin Eva de Boer ist gerade im Supermarkt, als sie einen Anruf auf dem Handy erreicht. Auf dem Rhein-Deich ist der Niederländer Koen de Vries zusammengebrochen und verstorben. Es handelt sich um den Besitzer eines bekannten Dessous-Labels. Da Eva Niederländisch spricht, übernimmt sie zusammen mit einem Team um Bas de Boer die Ermittlungen. Beide sind weder verwandt noch verschwägert. Die Namensgleichheit ist Zufall.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Das Buch lässt sich zügig lesen und hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Mit dazu beigetragen hat die angenehme Schriftgröße.
Schnell stellt sich heraus, dass der Tote kein beliebter Zeitgenosse war. Er verstand es, Menschen auszunutzen und für seine Ziele zu missbrauchen. Absprachen wurden nicht eingehalten. Damit ergeben sich eine Menge an Motiven und möglichen Tätern. Hinzu kam, dass seine Geschäftsgebaren auch nicht gerade von der feinen Art waren.
Der Schriftstil des Buches ist dem Genre angemessen. Detailgenau darf ich als Leser an den Ermittlungen teilnehmen. So bin ich immer auf gleichem Wissensstand wie die Kriminalisten. Die Verhöre sind sachlich und zielorientiert. Gleichzeitig bekomme ich einiges Wissen über die Funktionsweise eines Dessous-Betriebs. Diese Fakten sind geschickt in den Handlungsablauf integriert. Das gelingt dadurch, das die Kriminalisten die Angestellten der unterschiedlichsten Bereiche für ihre Recherche brauchen und auch auf Ermittlungen bei der gerade stattfindenden Dessous-Messe in Dortmund nicht verzichten können. Bei letzterem erfahre ich, dass nicht jeder Entwurf, der auf der Messe vorgestellt wird, in Serie geht und warum das so ist. Nach und nach gelingt es, Licht in die offenen Fragen zu bringen. Gut gestaltete Zusammenfassungen bei der Teambesprechung setzen gekonnt Ruhepunkte. Die konfliktfreie Zusammenarbeit der Teams der Niederlande und von Deutschland sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Der Privatbereich wir nur dann marginal gestreift, wenn es für die Handlung notwendig ist.
Der Autorin gelingt es, den Spannungsbogen hoch zu halten. Neue Erkenntnisse bringen alte Theorien ins Wanken und erfordern, in andere Richtung zu denken. Jedes Wort bei den Gesprächen kann wichtig sein.
Das Cover mit den leuchtenden roten Dessousteilen auf schwarzen Untergrund wirkt edel.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Geschichte besticht durch ihre Komplexität und die exakte Arbeit der Kriminalisten.