Cover des Buches Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) (ISBN: B00AFK6ON2)
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Rezension zu Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane) von Martina Nohl

Rezension zu "Ein Jahr im Frühling (Cappuccino-Romane)" von Martina Nohl

von Tinalini vor 11 Jahren

Rezension

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Tinalinivor 11 Jahren
Ich habe auch hier recht lang gebraucht, bis mich die Geschichte gepackt hat. Erst bei etwa 35% kam ich in den Fluss, dass ich beim Lesen auch wirklich vorangekommen bin. Das kann aber auch daran liegen, dass ich Emily nicht sonderlich mochte. Emily ist anscheinend achtundzwanzig Jahre alt. Irgendwo wurde das erwähnt. Sie verliebt sich auf dem Friedhof in den fast vierzigjährigen Josue (der eigentlich Josué heißen müsste?!). Emily beginnt augenblicklich, den armen Mann, der vor kurzem seine Ehefrau verloren hat, zu bestalken. Sie findet heraus, wie er heißt, wo er wohnt, wo er arbeitet, beobachtet seine Wohnung und seine Kinder. Ihre Aktion, endlich mal in Kontakt mit Josue zu kommen (mein Word unterstreicht den Namen rot, weil er falsch ist…), ist total peinlich und gehört verboten. Emily ist außerdem total naiv, beschränkt und irgendwie auch dumm. Sie wird dermaßen offensichtlich verarscht, aber merkt es nicht. Sie glaubt, sie ist glücklich. Mich hat auch insgesamt gestört, dass alle Beziehungen dermaßen schnell sind. Da kommt jemand zusammen, gefühlte drei Wochen später sind sie schwanger und 5 Wochen später wird schon geheiratet. Und das kommt mehr als einmal vor hier. Was ist denn so schlimm daran, ein paar Verhütungsmittel zu verwenden und erst mal den Partner kennen zu lernen, bevor man direkt heiratet? Und es ist auch irgendwie total übertrieben, wie da die Partner gewechselt werden. Innerhalb von zwei Wochen sind 3 Männer in Emily verliebt, die sich aber auch innerhalb von drei Tagen entlieben und anderweitig orientieren. Lediglich anhand der Semesterferien und Feiertage kann man ein zeitliches Gefühl entwickeln. Und jedes Mal, wenn ich mir wieder vor Augen gehalten habe, wie wenig Zeit eigentlich erst vergangen ist, war ich total entsetzt. Die Idee gefällt mir sehr gut, aber die Umsetzung lässt leider sehr zu wünschen übrig. Die Protagonistin wirkt etwa 13 Jahre jünger, als sie ist, was angesichts ihres noch recht jungen Alters bedenklich ist. Auch die Tatsache, dass sie mit ihren 28 Jahren noch nicht wirklich weiß, was sie studieren möchte und vor allem später mal damit anfangen kann, ist nicht gerade hilfreich. Ich fand sie einfach nur dämlich und unsympathisch. Auch das Ende kam für meinen Geschmack zu plötzlich und unerwartet. Es war einfach nur unglaubwürdig. Ob sich der Titel auf den zeitlichen Umfang des Buches bezieht? Ich vermute, aber weiß es nicht. Ich weiß, dass ein professionelles Lektorat / Korrektorat teuer ist, aber vielleicht hätte man hier mal eine Freundin/Mutter/Schwester drüber gucken lassen sollen, es sind verhältnismäßig viele Fehler im Buch. Hauptsächlich dreht sich dieses um die Zeichensetzung bei der direkten Rede. Aber auch diese Fehler wären vermeidbar.
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