Martina Plieth

 4,7 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Mia besucht Frau Turboschnecke, Erklär mir Demenz! und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Martina Plieth, Prof. Dr., geb. 1959, ist Theologin und Pädagogin. Sie lehrt im Fach Praktische Theologie. Von 2005 bis 2010 war sie in einem Altenheim als Pfarrerin tätig.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Martina Plieth

Cover des Buches Mia besucht Frau Turboschnecke (ISBN: 9783761564240)

Mia besucht Frau Turboschnecke

 (2)
Erschienen am 12.02.2018
Cover des Buches Erklär mir Demenz! (ISBN: 9783761564257)

Erklär mir Demenz!

 (1)
Erschienen am 17.09.2018
Cover des Buches Einmal durch das Kirchenjahr (ISBN: 9783761563434)

Einmal durch das Kirchenjahr

 (0)
Erschienen am 14.08.2017

Neue Rezensionen zu Martina Plieth

Cover des Buches Erklär mir Demenz! (ISBN: 9783761564257)
Kinderbuchkistes avatar

Rezension zu "Erklär mir Demenz!" von Martina Plieth

Eine leicht verständlicher, sehr praxis- und lebensnaher Ratgeber zum Thema mit Kindern über Demenz sprechen
Kinderbuchkistevor 3 Jahren

Wir haben mit der Zeit gelernt mehr mit Kindern über den Tod zu sprechen. Mittlerweile gibt es zahlreiche schöne Bilderbücher, die wir hierzu zu rate ziehen können und es gibt Kindergärten, die besuchen bei einem Ausflug auch mal den Friedhof.

Mit Kindern über das Thema Demenz zu sprechen kommt uns vielfach gar nicht in den Sinn, bis es eine Situation gibt, die dies erfordert. Wir sollten genau wie bei vielen  sogenannten "Problem"-Themen die Scheu verlieren und sie als Teil unseres Lebens sehen. Dazu gehört, das wir mit Kindern über diese Themen sprechen, bevor sie mit einer solchen Situation konfrontiert werden. Vorbeugend/ präventiv ist hier das Stichwort. Demenz ist eine Krankheit, mit der wir immer häufiger in Kontakt kommen. Es ist nicht einfach zu verstehen, das ein geliebter Mensch sich plötzlich völlig anders verhält, einen vielleicht sogar vergisst, denn hier sind immer starke Emotionen im Spiel.

Deshalb ist es sehr wichtig, schon früh mit Kindern über das langsame Vergessen und die anderen Welten zu sprechen, in die sich Menschen mit Demenz hineinleben.

Die Theologin und Professorin für Gemeindepädagogik und Kirchliche Bildung Martina Plieth war einige Jahre Pfarrerin eines Altenheims und hat hier viel Kontakt zu Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen gehabt. Gleichzeitig hat sie im Umgang mit beiden Gruppen eine Menge Erfahrungen gesammelt. Mit diesem Ratgeber gibt sie Eltern wie pädagogisch Tätigen  und anderen Interessierten, eine Hilfestellung an die Hand, die sich leicht verständlich und sehr lebensnah mit dem Thema Demenz auseinandersetzt und aufzeigt wie man mit Kindern darüber sprechen kann. Das besondere an dem Buch ist, dass es absolut verständlich und nachvollziehbar geschrieben ist und zudem viel Inspiration liefert. Nur wer informiert ist kann auf Situationen richtig reagieren bzw. das Geschehen einordnen und ganz wichtig sein Wissen auch nutzen und weitergeben. Es gibt zwar  reichlich Fachbegriffe und Fremdwörter in Zusammenhang mit den unterschiedlichsten Demenzformen etc. doch werden diese erklärt, so dass z.B. Angehörige im Gespräch mit einem Arzt nicht dumm da stehen sondern das Gehörte leichter einordnen können bzw. eventuell noch einmal nachlesen können.

Immer wieder geht es von der Theorie, die mit Praxisbeispielen gespickt sind in die Umsetzung und damit zu konkreten Hilfestellungen. Da das Buch von einer evangelischen Theologin geschrieben wurde ist es nicht weiter verwunderlich, das auch der Glaube und Bibelsprüche mit einfließen. Einen Dementen in seiner Welt zu erreichen ist nicht immer leicht. Hier sprechen wir auch von der Brücke in eine andere Welt und das Brückenbauen. Ein Kapitel widmet sich der "Brückenbauarbeit mitten im Alltag von Menschen mit Demenz", der Orientierung, der Suche nach Halt und Trost. Ein anderes Kapitelbeschäftigt sich mit dem Einsatz von Bilderbüchern um Kindern das Thema näher zu bringen. Ein solches Bilderbuch hierzu hat die Autorin selbst geschrieben. Auszüge aus dem Buch benutzt sie immer wieder um in ihrem Ratgeber etwas zu veranschaulichen. Das Bilderbuch "Mia besucht Frau Turboschecke" 

erzählt von der kleinen Mia, die mit ihrer Oma im Altenheim drei alte Freundinnen der Oma besucht, die alle drei an Dement erkrankt sind und in ganz unterschiedlichen Welten leben. Wenn Oma Anna aber mit ihrer großen Erinnerungstasche kommt und Fotos und Erinnerungsstücke aus ihrer Vergangenheit auspackt, dann sind sie ganz verändert. Mia lernt von ihrer Oma Anna wie man in ihre Welt hineinkommen kann um mit ihnen zu kommunizieren. Ein Kapitel in dem Ratgeber greift dies auf in dem aufgezeigt wird "was Kinder für und mit Menschen mit Demenz tun können." Auch hierzu gibt es Grundlagen und Praxistipps.


Wer einen Ratgeber, ein Fachbuch sucht um sich zu informieren und Wege sucht Kindern das Thema näher zu bringen sollte sich dieses Buch unbedingt anschauen. Zudem lege ich jedem  das Bilderbuch "Mia besucht Frau Turboschnecke"  ans Herz, dem auch noch ein 8 seitiges Begleitheft beiliegt, in dem Praxistipps gegeben werden.

Cover des Buches Mia besucht Frau Turboschnecke (ISBN: 9783761564240)
Kinderbuchkistes avatar

Rezension zu "Mia besucht Frau Turboschnecke" von Martina Plieth

Ein Bilderbuch zum Thema Demenz erzählt aus der Sicht der kleinen Anna mit Begleitheftchen
Kinderbuchkistevor 3 Jahren

Die Autorin Martina Pieth ist Professorin für Gemeindepädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit an der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Die Theologin war von 2005 bis 2010 als Pfarrerin in einem Altenheim tätig. Hier hat sie auch drei älteren Damen kennengelernt, die Pate für drei der Figuren dieser Geschichte gestanden haben. Auf natürliche, einfühlsame und gleichsam fröhlich-optimistische, kindliche Art lässt Martina Pieth, ihre Protagonistin Mia die Geschichte von ihr und ihrer Oma erzählen. Doch wer meint, Mias Oma wäre dement der irrt. Mias Oma ist eine sehr agile Oma. Eine Bilderbuchoma, die sich jedes Kind wohl wünschen würde. Sie verbringen sehr viel Zeit miteinander. 3 Tage in der Woche ist Oma Anna nur für Mia da. Wie Mias Leben so aussieht und was die beiden in ihrer gemeinsamen Zeit erleben erzählt sie uns zu Beginn der Geschichte. An zwei Tage jedoch gibt es keine Oma Anna Zeit. An einem der Tage hat Mia länger Schule und an dem anderen hat Oma Anna einen wichtigen Termin. Da packt sie eine große Tasche mit Sachen aus einem alten Karton und auch 3 Tafeln Schokoladen gesellen sich dazu. So bepackt besucht sie ihre drei Freundinnen im Altenheim und so kommt dann auch die Verbindung zum Thema Demenz in die Handlung, denn die drei Freundinnen haben Probleme sich zu erinnern. Mia ist ein wenig eifersüchtig auf die Unbekannten. Zu gern würde sie einmal mit gehen, doch das traut sie sich nicht zu sagen. Als Oma Anna  sie ein paar Tage später fragt, ob sie einmal mitkommen möchte freut sich Mia sehr und so beginnt dann auch der Teil der Geschichte in dem wir mehr über die Freundinnen, ihre Vergesslichkeit und ihre Erinnerungen erfahren. Oma Anna hat sehr verrückte Liebevolle Kosenamen für ihre drei Freundinnen aus Kindertagen.

Wir lernen "Frau Turboschnecke" kennen, die eigentlich Berta heißt und oft stundenlang im Flur auf und ab läuft. Mal schneckenlangsam, mal turboschnell, dann gibt es noch "Frau Anderland",  sie heiß Irmtraud bzw. Irmchen und sitzt die meiste Zeit gedankenverloren, teilnahmslos da, als wäre sie ganz wo anders. Ja und dann gibt es noch Hilde die "allerliebste Hochstaplerin". Ihre Lieblingsbeschäftigung ist es aus farbigen Tablettenbehältern Türme zu bauen. Jede für sich ist in ihrer eigenen Welt doch wenn Oma Anna Freitags zu Besuch kommt, die Schokolade, Fotos und anderen Gegenstände aus ihrer Tasche hervorholt dann setzt sich sogar, die unruhige Frau Turboschnecke zu ihr, Frau Anderland lächelt und greift nach der Schokolade und auch die allerliebste Hochstaplerin lässt von ihrer Beschäftigung ab. Auf ihre Art reagieren sie auf Oma Anna und auch auf Mia. Sie sehen glücklich, gelöst aus und erinnern sich sogar an Ereignisse, ausgelöst von den Dingen, die Oma Anna mitgebracht hat.

Mia kann verstehen, das ihre Oma gern zu ihren Freundinnen geht, aber es gibt auch einiges was sie noch nicht versteht und deshalb fragt sie sie nach dem Besuch. So bekommt Mia ganz genau erklärt was Demenz ist, wie sie sich bemerkbar macht und wie man den Zugang zu ihnen bekommen kann. Nur eine Frage, die kommt ihr erst später und die macht ihr Angst. Was wenn ihre geliebte Oma auch dement wird? Und auch auf diese Frage bekommt sie am nächsten Tag eine Antwort. Einfühlsam, ohne zu beschönigen, aber mit viel Hoffnung. Eines hat Mia gelernt, Erinnerungen sind der Schlüssel zu der Welt der Dementen. Schafft man viele gemeinsame Erinnerungen hat man im Fall der Fälle viele kleine Schlüssel. Und das ist auch die Botschaft dieser Geschichte, die sehr realitätsnah erzählt und gleichzeitig informiert, schafft gemeinsame Erinnerungen, haltet sie in Bildern oder mit Erinnerungsstücken fest. Und wer weiß vielleicht packt auch ihr irgendwann eine Tasche mit Erinnerungen.

Das Buch kann gut mit Kindern ab 5 Jahren gelesen werden. Es ist eine fröhliche, positive Grundstimmung, die durch die Handlung trägt. Bemerkenswert ist es, dass Martina Plieth es schafft über Mias über ihre  Ängste berichten zu lassen ohne Angst zu machen. Die Leichtigkeit der Geschichte trägt einen durch dieses schwierige Thema. Es ist ein absolut wundervolles Bilderbuch, mit einfachen aber ausdrucksvollen, farbigen Zeichnungen. Sie visualisieren und begleiten die Handlung. Nicht alle meine Lesekinder fanden die Illustrationen schön. Es mag sein, das sie mehr die Erwachsenen als die Kinder ansprechen. Das ist dann aber auch mein klitzekleiner Kritikpunkt, oder besser ein Wunsch. Ich würde mir diese so wichtige, wundervolle Geschichte als großformatiges Bilderbuch mit für Kinder ansprechenderen, Illustrationen wünschen. Diese Ausgabe ist kleinformatig ähnlich der Erstlesebücher

Dem Buch liegt ein 8seitiges Begleitheft bei in dem die Autorin sehr viele Anregung zum Umgang und Einsatz des Buches liefert und weiter auf die Thematik eingeht.

Cover des Buches Mia besucht Frau Turboschnecke (ISBN: 9783761564240)
W

Rezension zu "Mia besucht Frau Turboschnecke" von Martina Plieth

Für Kinder, die demente Menschen zu ihrer Familie zählen ist das Buch hilfreich und tröstlich
WinfriedStanzickvor 5 Jahren


 

Martina Plieth, die Autorin dieser von Lena Miller illustrierten Geschichte für Kinder ab etwa sechs Jahren hat in der Zeit von 2005 bis 2010 als Pfarrerin in einem Altenheim gearbeitet und dabei viel Erfahrungen mit demenzkranken alten Menschen gemacht.

 

Im Rahmen ihrer heutigen Arbeit als Professorin für Gemeindepädagogik und Kirchlichen Bildungsarbeit an der Ev. Hochschule Nürnberg ist nun dieses Bilderbuch entstanden, das erfolgreich versucht, Kindern die Lebens- und Erfahrungswelt von demenzkranken Menschen zu vermitteln.

 

Es erzählt von der kleinen Mia und ihrer Oma. Die beiden verstehen sich sehr gut und verbringen sehr viel Zeit miteinander. Nur freitags ist das anders. Denn da hat Mias Oma immer etwas anderes vor. Dann packt sie drei Tafeln Schokolade und einige Erinnerungsstücke in ihre "Schätzetasche", wie sie sie nennt.

 

Mit jeder Woche mehr wird Mia neugieriger, wo denn die Oma da freitags hin verschwindet.  Doch eines Tages darf sie das Geheimnis lüften, denn Oma erlaubt Mia, sie zu begleiten. Und so lernt sie in einem Altenheim nicht nur Frau Turboschnecke, Frau Anderland und die beste Hochstaplerin der Welt kennen, sondern erfährt so wie auch die jungen LeserInnen dieses schönen und wichtigen Buches viel über demente  Menschen und was dieses Krankheit mit ihnen macht.

 

Martina Plieth hat ein eindrückliches Buch geschrieben über Demenz und ihre Folgen  und auch darüber wie man in Freundschaft Menschen mit Demenz würdig und hilfreich begegnen kann.

 

Für Kinder, die demente Menschen zu ihrer Familie zählen ist das Buch nicht nur hilfreich sondern auch tröstlich.

 

 

 

 

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 3 Bibliotheken

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks