Rezension zu "Die Macht im Verborgenen" von Martina Plischka
Statt ihrem Kunden eine angenehme Zeit zu bescheren, lockt die Dame ihren Freier in ein Waldstück der Windecker Provinz, und trägt tatkräftig zu seiner Ermordung bei. Zeitgleich wird ein zweiter Mann in einer Kölner Kirche nach einem bizarren Ritual getötet.
Das Ermittlerteam der Siegburger Polizei um den grantigen Hauptkommissar van Berg nimmt die Ermittlungen im vorgeblichen Selbstmord des Toten aus dem Wald auf. Dabei entwickelt vor allem Kommissarin Ulla Swanson eine bemerkenswerte Aktivität, die sie sehr bald den Zusammenhang zwischen den Verbrechen erkennen lässt. Da sie sich dabei nicht an die Dienstvorschriften gebunden fühlt, wird sie beurlaubt und forscht auf eigene Faust weiter. Dieser Alleingang bringt sie schnell ins Visier einer machthungrigen Organisation, die nicht zimperlich mit Bedrohungen umgeht.
Die Handlung dieses Kriminalromans führt den Leser in die Abgründe größenwahnsinniger Verbrecher, die nicht davor zurückschrecken, Kinder für ihre Zwecke zu missbrauchen. Auf den ersten Blick wirkt das Szenario einer kriminellen Organisation, die im Dunklen ihre Fäden zieht, utopisch, aber eben nur auf den ersten Blick. Es ist durchaus vorstellbar, dass Machtgier derartige Auswüchse hervorbringt. Und Korruption ist in unserer Gesellschaft leider keine Fiktion.
Die Geschichte spart bis zum Finale in einem finsteren Bunker nicht mit überraschenden Wendungen und lässt Längen dadurch keine Chance.