Rezension zu Feed me! von Martina Schmid
Trete ein, in die Welt des Feedings: Spüre die Zerstörungskraft eines Feeders!
von Anishe
Kurzmeinung: Tolles, super spannendes Werk. Feeding ist ein Thema, dass man nach diesem Buch definitiv nicht mehr aus dem Kopf bekommt.
Rezension
Anishevor 9 JahrenAbstoßend. Ekelhaft. Schockierend. Abartig. Pervers. Krankhaft. Obszön. Dreckig.
Das wären nur wenige Worte, mit denen ich das Thema "Feeding" nach dem Lesen dieses Buches beschreiben würde. Die Beschreibung könnte noch ins Unendliche gehen - so erschreckend fand ich den Inhalt!
Bea ist durch und durch mit sich unzufrieden. Sie hasst ihren Körper, badet sehr stark in Selbstmitleid und versucht gleichzeitig die Erlebnisse des Missbrauchs von ihrem Vater zu vergessen. Natürlich geht das am Besten mit ganz viel leckerem Essen. Essen macht sie wieder glücklich. Anfänglich hat sie eigentlich einen normalen BMI Wert, einen Job und eine Freundin. Doch ihr Leben veränderte sich mit einem Schlag. Ihr Traummann hat sie gefunden!
Bea war seine perfekte Mastsau. Sein Feedee. Er ist Herr über ihren Körper, ihr Gewicht. Er hat Macht und sie mussfür ihn essen, denn er ist ihr Feeder.
Das Buch war wirklich sehr schnell fertig gelesen, da es sehr spannend und vorallem flüssig geschrieben wurde. Auch wenn die Protagonistin eine sehr schwere Kindheit erlitten hatte, fand ich das in der Geschichte etwas schade, dass ihr niemand zur Hilfe kam oder sie sich keinem anvertraut hat. Unsozial schien sie mir nicht, da sie ja einen Job und eine Freundin hatte.
Und zur Covergestaltung: Ich muss zugeben, das Cover hat mich nicht in den Bann gezogen. Der Hintergrund ist für meinen persönlichen Geschmack zu einfach. Das Kreuz suggeriert zwar den Tod, wirkt aber nicht sehr bedrohlich. Witzig finde ich die Ameise auf dem Coverrücken. Das sie ihre eigene kleine Geschichte im Buch erzählt und eine Bedeutung hat, hätte ich so mir nicht ausgemalt. Dachte erst, das wäre einfach ein Gag vom Verlag, weil ja unten drunter "Achtung Suchtgefahr!" steht.
Mich hat der Klappentext und die Leseprobe überzeugt und ich bin froh, dass ich mich diesmal nicht nur von den Augen hab lenken lassen.
Also von mir aus hätte das Buch ruhig noch 50-100 Seiten mehr haben können. Ich hätte es so oder so verschlungen, denn das Thema ist interessant und der Schreibstil der Autorin überaus gelungen!
Empfehlen kann ich das Buch an alle, die gerne einmal wissen wollen, was sich hinter "Feeding" verbirgt. Auch wenn es wie eine Lovestory beginnt, möchte ich vorwarnen: manche Szenen sind wirklich abartig, knallhart und sehr detailliert geschrieben.
Merci fürs Vorbeischauen & hoffentlich bis bald,