Mit Ach, Krach und Glück
Für einen Erstling ist „Ein krummer Hund“ ein ziemlich guter Krimi. Da ist einmal der gemütliche Chefinspektor i. R. und Witwer Erich Plettner, der gerne ungesund isst und sich mit seinem unfolgsamen Chow-Chow Whiksy plagt. Sein Bruder Markus ist ein Journalist vom alten Schlag, der viel riskiert, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Derzeit sucht er nach Beweisen dafür, dass sich ein paar Kriminelle während des Zweiten Weltkriegs durch Mord und Erpressung Grundstücke unter den Nagel gerissen haben. Als er sich mit einem Informanten im slowenischen Kurort Bled trifft, wird dieser ermordet und Markus taucht unter.
Ein (einfluss-)reicher Unternehmer
Erich macht sich auf die Suche nach ihm und gerät selbst in Lebensgefahr. Was muss ihn auch sein Freund, der slowenische Wirt Mirko, zur Jagd eines (einfluss-)reichen Unternehmers mitnehmen!
Bald ist klar, wer der Kriminelle ist, doch können Erich und Markus das auch beweisen?
„Ein krummer Hund“ verströmt viel Lokalkolorit und liefert am Rande auch historische Hintergründe zum problematischen Verhältnis von Kärnten und Slowenien. Die Beschreibungen von Orten und Sehenswürdigkeiten wirken allerdings, als wären sie einem Reiseführer entnommen:
Um zwei Minuten vor halb neun Uhr öffnete Plettner die massive Holztür zum großen Wappensaal, dem Prunkstück des Klagenfurter Landhauses, dessen Bau bereits 1579 begonnen und dessen Fertigstellung drei Jahre benötigt hatte.
Und natürlich die zwei Gebirgsbracken
Mit Dialogen hat Schmitt-Jamek (noch) ihre Probleme: sie sind oft mit zu viel Information überfrachtet und die Figuren sprechen alle gleich (bis auf Mirko mit seinem schlechten Deutsch) und niemand gibt zum Beispiel seinem Chef auf die Frage „Sind die Hunde bereit?“ die Antwort, „Selbstverständlich. Vier deutsche Jagdterrier, drei Deutsch-Drahthaar und natürlich die zwei Gebirgsbracken, die letztes Mal den 120-Kilo-Keiler aufgestöbert und gestellt haben.“
Doch die Handlung ist gut aufgebaut und nicht unspannend, die Personen sind interessant und glaubwürdig – auch die Erzschurken. Und dass die Guten nicht zu Superhelden mutieren, sondern die gefährlichen Situationen mit Ach, Krach und Glück meistern, macht das Buch sehr sympathisch.