Martina Winkelhofer

 4,6 Sterne bei 29 Bewertungen
Autor*in von Das Leben adeliger Frauen, Eine feine Gesellschaft und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Martina Winkelhofer, Dr. phil. für Geschichte und Kunstgeschichte (Universität Wien), ist Expertin für die Geschichte der Habsburgermonarchie und die Familiengeschichte europäischer Herrscherhäuser. Sie hat Standardwerke zum franzisko-josephinischen Kaiserhof und zur Alltagsgeschichte des Adels verfasst. Für Österreichs auflagenstärkste Tageszeitung Kronen Zeitung verfasst sie seit 2012 wöchentlich eine zweiseitige Geschichtskolumne, seit 2015 konzipiert und gestaltet sie auch Spezialmagazine zu verschiedensten historischen Themen. 2021 erschien ihr Buch »Sisis Weg. Vom Mädchen zur Frau – Kaiserin Elisabeths erste Jahre am Wiener Hof«.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Martina Winkelhofer

Cover des Buches Das Leben adeliger Frauen (ISBN: 9783852188928)

Das Leben adeliger Frauen

(9)
Erschienen am 29.11.2021
Cover des Buches Eine feine Gesellschaft (ISBN: 9783492308816)

Eine feine Gesellschaft

(9)
Erschienen am 01.08.2016
Cover des Buches Sisis Weg (ISBN: 9783492313582)

Sisis Weg

(8)
Erschienen am 27.10.2022
Cover des Buches Adel verpflichtet (ISBN: 9783902998293)

Adel verpflichtet

(3)
Erschienen am 15.07.2014
Cover des Buches Der Alltag des Kaisers (ISBN: 9783852188447)

Der Alltag des Kaisers

(0)
Erschienen am 09.01.2023
Cover des Buches Sisis Welt (ISBN: 9783492071581)

Sisis Welt

(0)
Erscheint am 01.01.2030
Cover des Buches So erlebten wir den Ersten Weltkrieg (ISBN: 9783850028592)

So erlebten wir den Ersten Weltkrieg

(0)
Erschienen am 25.10.2013
Cover des Buches Viribus Unitis (ISBN: 9783902998422)

Viribus Unitis

(0)
Erschienen am 15.07.2014

Neue Rezensionen zu Martina Winkelhofer

Cover des Buches Sisis Weg (ISBN: 9783492070515)
Patnos avatar

Rezension zu "Sisis Weg" von Martina Winkelhofer

Patno
Ein ganz neuer Blickwinkel auf Elisabeths Leben

Was wäre Weihnachten ohne die „Sissi“ Filme?  Jedes Jahr pünktlich zu den Festtagen läuft der österreichische Historienfilm aus den Jahre 1955 auf irgendeinem Fernsehprogramm. 

Romy Schneider verzaubert ihr Publikum. 

Doch wie war die junge Kaiserin Elisabeth im wirklichen Leben? Was ist Mythos und was Wahrheit? 

Das Buch „Sisis Weg“ schien mir eine geeignete Quelle zu sein, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. 

Und somit begebe ich mich auf eine literarische Zeitreise, die mit der Geburt der Wittelsbacher Prinzessin Elisabeth Amalie Eugenie am 24. Dezember 1837 beginnt. Zunächst wächst die Kleine wohl behütet auf, jedoch muss sie schon früh lernen, ihre Rolle in der Gesellschaft wahrzunehmen. Ich bekomme einen ersten Eindruck auf Sisis Lebensweg. Für die Eltern zählt nur, ihre gut erzogenen Mädchen bestmöglich zu verheiraten. 

Mich überkommt Mitgefühl und Traurigkeit, als das sechzehnjährige pubertierende Mädchen an ihren Cousin Franz Josef l. verheiratet wird. Ein scheuer Vogel in einem goldenen Käfig! 

Sie hat keine Privatsphäre. Sogar ihr erster Geschlechtsverkehr wird genauestens protokolliert.  Man hegt als Leser den Wunsch, sie zu beschützen und sie den Fängen der Monarchie zu entreißen. 

Im Alter von siebzehn Jahren bringt Sisi ihr erstes Kind, ein Mädchen zur Welt. Ein Thronfolger muss her, erst dann wird es ruhiger für die junge Frau. Dennoch wird ihr Alltag fremdbestimmt. Sie muss ihrer Rolle als Kaiserin, Ehefrau und Mutter gerecht werden. Mehr und mehr gelingt es Elisabeth, sich gegen ihre übermächtige Schwiegermutter zu behaupten. Gefesselt verfolge ich, wie Sisi Stück für Stück zu einer selbstbewussten Frau heranwächst und sich kleine persönliche Freiräume schafft.  


Wie dem Buchtitel zu entnehmen ist, handelt es sich nicht um eine umfassende Biografie, sondern um Elisabeths erste Jahre am Wiener Hof. 

Die Autorin hat excellent recherchiert und bislang nicht ausgewertete Quellen gesichtet. Man spürt beim Lesen ihre Begeisterung für die österreichische Monarchin. Das ist ansteckend. 

Martina Winkelhofer zeichnet Elisabeths Alltag detailliert nach und betrachtet sie in erster Linie als junge Frau ihrer Zeit. Es gefällt mir, Sisi aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen. Besonders interessant finde ich die junge Kaiserin auf ihren Reisen zu begleiten. 

Das Buch ist lebendig geschrieben und liest sich so spannend wie ein Roman. 

Im Mittelteil befindet sich eine kleine Fotodokumentation. Außerdem punktet das Werk mit interessanten Hintergrundinformationen zu den familiären Verhältnissen und den politischen Gegebenheiten mit. 

Am Ende ergibt sich ein authentisches Gesamtbild der Entwicklung Elisabeths. Nun fällt es mir leichter, zwischen Mythos und Wahrheit zu sondieren.  

Es bleibt das Gefühl, einer der berühmtesten Frauen der Geschichte näher gekommen zu sein. 

Ein beeindruckendes Stück Zeitgeschichte! Leseempfehlung! 

Cover des Buches Sisis Weg (ISBN: 9783492070515)
Buchtraumwelts avatar

Rezension zu "Sisis Weg" von Martina Winkelhofer

Buchtraumwelt
Beleuchtet aus damaliger Sicht

In diesem Buch beleuchtet Martina Winkelhofer die Entwicklung Sisis durch äußere Einflüsse. Dies geschieht anhand von Briefen, die damals geschrieben wurden und heute ein wichtiges Zeitdokument sind. Man erfährt, wie Sisi aufgewachsen ist und welche Personen dabei eine Rolle gespielt haben. Wie das Wesen der Mutter sich in Sisi wiederspiegelt und wie sich eine sechzehn Jährige am Wiener Hof gefühlt haben muss. Viele ihrer Eigenheiten, die heute ein fester Bestandteil des Sissy-Mythos sind, sind einfach darauf zurückzuführen, dass sie mitten in der Pubertät gesteckt hatte, als man sie in eine völlig fremde Umgebung geschmissen hatte. Dennoch hat sich eine bis heute beeindruckende Frau daraus entwickelt.


Dieses Buch versucht vom Sissy-Mythos abzuweichen und ihr Leben anhand von geschriebenen Briefen und Protokollen zu rekonstruieren. Dabei wird die Schwiegermutter Sophie nicht gleich als die Böse und Sissy nicht als das arme Ding hingestellt. Es wird versucht alles aus damaliger Sicht zu sehen und die Dinge nicht aus dem Jetzt zu beurteilen.


Allen Sissy Fans kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Cover des Buches Sisis Weg (ISBN: 9783492070515)
Sikals avatar

Rezension zu "Sisis Weg" von Martina Winkelhofer

Sikal
Was ist Mythos und was ist Wahrheit?

Kaiserin Elisabeth wird nach wie vor gehypt und so entstand in den letzten Jahrzehnten ein Mythos, der seinesgleichen sucht. Zu sehr ist die Sisi-Trilogie in Erinnerung, die sicherlich mal ihre Berechtigung hatten – so lange man nicht davon ausgeht, dass dies eine historische Doku ist, sind solche Filme ja auch in Ordnung. Die Historikerin Martina Winkelhofer widerlegt diesen Mythos mit diesem Buch und zeigt die Entwicklung einer Frau vom jungen unsicheren Mädchen bis hin zur selbstbewussten Kaiserin, die sich getraut ihre Wünsche einzufordern.

 

Wir erfahren einiges über ihre Kindheit und Jugend, die enge Verbindung zu den Geschwistern und zur Mutter, die unter dem Druck stand, für ihre Töchter eine standesgemäße Partie zu finden. Gar nicht so einfach, denn die begehrten Junggesellen waren rar. Doch Elisabeth hatte ob ihrer Schönheit und ihrer Schüchternheit Franz Joseph verzaubert. Die Begegnung in Ischl ist wohl jedem bekannt, bei der eigentlich die Schwester Helene als Braut für Franz Joseph gedacht war, der sich jedoch für die jüngere Schwester entschied. Elisabeth hat das sicherlich gar nicht realisiert und wurde in ein neues Leben geworfen – fernab der Familie musste sie unter lauter Fremden ihr Leben nun bestreiten, klammerte sich an ihren Mann, der ihr als einziger vertraut war, der jedoch viel zu oft seinen politischen Geschäften nachging und seine junge Braut sich selbst oder dem Hofstaat überlassen musste. Dass sie sich dem strengen Zeremoniell am Wiener Hof nicht so recht einfügen konnte, versteht sich von selbst.

 

Erst langsam lernt Sisi auf eigenen Füßen zu stehen, bedingungslos ihre Forderungen zu stellen und das Wohl ihrer Kinder und ihr eigenes Wohl wichtig zu nehmen. Natürlich nicht zur Freude aller.

 

Die Autorin zeichnet hier ein Bild Sisis, dem ich sehr gerne gefolgt bin. Fernab vom Mythos und nahe an der Realität – wobei sich diese sicherlich nicht mehr ganz nachvollziehen lässt. Gut gefällt mir, dass die „böse Schwiegermutter“ auch sympathische Züge hat, etwa wenn sie sich um Sisi sorgt und nicht nur um die Dynastie.

 

Wer war diese junge Frau, die wohl einen Sonderstatus in der Habsburg-Dynastie einnimmt? Eine durchaus lesenswerte Biografie, die ich gerne weiter empfehle. 5 Sterne

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