‚[...] ob die Gäste wohl glaubten, dass in Brügge jeder Mensch seine Lebenszeit mit der Herstellung von geklöppelten Handarbeiten, Schokolade oder dem Brauen ungewöhnlicher Biersorten verbrachte‘
Claire van de Velde hat seit drei Wochen Kontakt zu einem mysteriösen Mann in einem Chat, trifft sich eines Nachts erstmals mit ihm zu anonymem Sex auf einer Brücke in der Altstadt Brügges.
Am nächsten Morgen wird sie zur Leiterin des Dezernats für Tötungsdelikte befördert, und kurz darauf wartet bereits die erste große Herausforderung in der neuen Position auf sie: In der Altstadt wurde die Leiche einer jungen Frau gefunden: bekleidet mit einem weißen Kleid und einem weißen Häubchen, von hinten erdolcht.
Der Täter meldet sich mit einer kryptischen Nachricht zeitnah bei der Polizei: ‚Brügge wird bluten. Sommer ist der Mädchen Tod. Stabunt matres mox.‘.
Die Polizei fürchtet daraufhin, dass es noch weitere Opfer geben wird, und findet heraus, dass der Täter seine potenziellen Opfer auf einer Datingseite findet.
Wir waren vor 12 Jahren mit Freunden einen Tag in Brügge unterwegs. Ich kann mich nur noch an wenige Details erinnern: dass es sehr kalt war, dass wir einen sehr schönen Tag miteinander verbracht haben, dass die Stadt eine gewisse düstere Stimmung ausgestrahlt hat, die ich sehr mochte. Nun habe ich diesen Krimi gelesen, der mich wieder mit nach Brügge genommen und mir Lust auf einen weiteren Besuch gemacht hat.
Schon das erste Kapitel des Kriminalromans von Marvin Entholt macht neugierig, wirft viele Fragen auf und hat mir sehr gut gefallen. Auch im weiteren Verlauf hat mir das Buch viel Spaß gemacht, auch wenn mich immer wieder bestimmte Aspekte des Romans gestört haben, z.B. der wirklich vollkommen unglaubwürdig agierende Kollege Victor, aber auch die Tatsache, dass manche Offensichtlichkeiten von Claire bzw. ihrem Team nicht gesehen werden, während andere ohne Probleme erahnt werden, was sehr konstruiert wirkt.
Das Versteckspiel mit dem Unbekannten, mit dem sich Claire immer wieder trifft, fand ich spannend und gelungen ausgeführt. Dass dieser Mann Details aus Claires Leben kennt, die er eigentlich nicht kennen kann, macht das Ganze recht unheimlich und die Lektüre zusätzlich fesselnd.
Die Auflösung des Falls fand ich sehr enttäuschend und nicht überzeugend, alles in allem war das Buch sehr vorhersehbar. Trotzdem hat mir ‚Tod in Brügge‘ unterhaltsame Lesestunden geschenkt, ließ sich schnell und flüssig lesen und vermittelt Brügge-Atmosphäre.
Marvin Entholt
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Botschaft an meine Leser
Menschen zu unterhalten mit Spannung, Humor und überraschendem Wissen, Geschichten zu erzählen, die ein Lachen, ein Schaudern oder einen neuen Gedanken auslösen: Das ist es, was mir unbändig Freude macht – damit es Euch und Ihnen Freude macht.
Alle Bücher von Marvin Entholt
Tod in Brügge
Friesisch Roulette
Schwarze Küken
Friesisch Roulette
Planet der Schafe
Schwarze Küken
Neue Rezensionen zu Marvin Entholt
Vogelwart Brunke Behrens ist Hüter der Vogelschutzinsel – das Betreten ist für Aussenstehende streng untersagt. Zwei Menschen wagen sich trotzdem auf die Insel, doch nur einer verlässt sie lebend. Behrens findet die Leiche und lässt sie verschwinden. Als Kommissar Martin Beckmann nach einem Vermissten sucht, gerät Behrens in Verdacht, etwas damit zu tun zu haben. Behrens muss den Verdacht von sich weisen und aktiv werden, dabei möchte er doch nichts weiter als seine Ruhe haben…
Erster Eindruck: Das Cover mit den Fussspuren eines Vogels gefällt mir gut (noch besser gefallen hätte mir die Abbildung der titelgebenden schwarzen Küken).
Aus meiner Sicht verrät die Original-Inhaltsbeschreibung schon zu viel von der Geschichte. Wieso lässt Behrens die Leiche einfach so verschwinden? Und wundert sich dann, dass er zu den Verdächtigen gehört?
Kommissar Beckmann ist nicht freiwillig in dieser Region – er wurde strafversetzt, da er die letzten Fälle nicht zufriedenstellend gelöst hat. Er will den aktuellen Fall unbedingt lösen, um wieder einen besseren Posten zu bekommen. Er denkt, ein bisschen Smalltalk am Stammtisch des Gasthofs zu machen, wird ihm sicher helfen, den Vermissten schnell aufzuspüren. Aber er muss lernen, dass er häufig Monologe gegenüber den schweigsamen Ostfriesen hält. Und wer ist dieser OPA, von dem alle immer wieder sprechen?
„Beckmann nickte nur, er hatte gelernt, dass zu viel Text hier nicht gut ankam.“
Investitionen, die aus dem Ruder laufen; Gier; undurchsichtige Machenschaften und selbstverständlich Ornithologie – dies sind einige der behandelten Themen. Das Lesen war trotz der nur 192 Seiten ziemlich durchwachsen: ich brauchte einige Zeit, um in die Geschichte reinzufinden. Was nehme ich von diesem Krimi mit? Bei den Ostfriesen (zumindest bei denjenigen von diesem Buch) wird viel geschwiegen, sehr viel Bier und Schnaps getrunken, wieder eine Runde geschwiegen, gefolgt von mehreren Runden Bier und Schnaps. Spannung? Leider nein. Humor? Auch nicht wirklich. Aha-Erlebnis am Ende? Nein. Ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen, schade.
Claire van de Velde ist nach der Trennung von Marc alleinerziehende Mutter und Kommissarin. Aber sie hat auch erotische Wünsche. Über ein Datingportal hat sie eine Verabredung getroffen. Was da auf der Bonifazius-Brücke im Herzen der Altstadt von Brügge geschieht, ist auch für Claire ungewöhnlich, aber auch ungewöhnlich befriedigend. Als ihr Vorgesetzter ihr die Leitung Des Dezernats für Tötungsdelikte überträgt, freut sich Claire, Marc und ihr Kollege Victor weniger. Sie bekommt es dann auch prompt mit einem Tötungsfall zu tun. Der Mörder hat eine junge Frau erstochen und schon bald gibt es weitere Opfer. Alle Opfer kommen aus helfenden Berufen und wurden mit dreizehn Stichen getötet. Außerdem hatten alle Frauen auf einem Datingportal nach einem Partner gesucht. Claire überlegt, ob es einen Zusammenhang zu ihrem nächtlichen Date gibt.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und die Handlungsorte sind gut beschrieben. Ich war schon öfter in Brügge und mit gefällt diese kleine Stadt sehr gut.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben. Claire muss Job und Beruf unter einen Hut bringen, aber sie hat auch Wünsche, die sie sich erfüllt. Natürlich möchte sie, dass ihr gefährliches Spiel auch privat bleibt. Aber nicht nur dieser Zwiespalt macht ihr zu schaffen, sondern auch ihr unsympathischer Kollege Victor. Doch Claire ist durchsetzungsfähig und zieht ihre Ermittlungen durch wohlwissend, dass es gefährlich werden könnte.
Es ist ein spannender Krimi, der an einem atmosphärischen Ort spielt. Mir hat er gefallen.
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