Cover des Buches Weiblich, ledig, untot (ISBN: 9783802581236)
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Rezension zu Weiblich, ledig, untot von Mary Janice Davidson

"Weiblich, ledig, untot" von Mary Janice Davidson

von Nelly87 vor 8 Jahren

Rezension

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Nelly87vor 8 Jahren
Der Klappentext
Betsy Taylor hat eine fürchterliche Woche hinter sich — erst verliert sie ihren Job, dann kommt sie bei einem Autounfall ums Leben – und stellt schließlich fest, dass sie gar nicht wirklich tot ist! Außerdem wird sie ständig von einem unheimlichen Heißhunger auf Blut geplagt. Ihre neuen Freunde halten sie für die lange prophezeite Königin der Vampire. Betsy ist da anderer Meinung, doch die Vampire ködern sie mit einer Geheimwaffe, der sie nicht widerstehen kann: Designerschuhe. Mindestens ebenso verlockend ist der Vampir Sinclair …
[ Quelle: Egmont Lyx ]



Meine Meinung
Nach dem ganze Vampire-Hype zu Zeiten von Edward und Bella, sind die Vampir-Bücher nur so aus dem Boden geschossen. Eingereiht hat sich da auch Mary Janice Davidson, die aber nicht eine schnulzig-schöne Liebesgeschichte kreiert hat, sondern die ganze Sache mit etwas Humor angeht.

In meine Hände gelangte das Buch vor allem durch sein Cover, das mich in der Buchhandlung sofort angesprungen hat. Gekauft war es schnell, allerdings haben mich dann die vielen negativen Rezensionen etwas abgeschreckt. Die Handlung wäre langweilig, die Protagonistin ein oberflächliches, nerviges Püppchen und auch sonst wäre dem Buch nur wenig abzugewinnen. Diesen Eindruck hatte ich aber schon nach dem ersten Lesen nicht.

Elizabeth "Betsy" Taylor wird abends von einem Auto überfahren und wacht einige Stunden später in der Leichenhalle wieder auf - in einen pinkfarbenen Kostüm und mit Billigschuhen an den Füßen. Für sie ein persönlicher Alptraum. Zu ihren Lebzeiten war sie Sekretärin mit einer Schwäche für schöne Markenschuhe, einer schwarzen besten Freundin und einer Katze, der sie den Tod verdankt.

Doch als sie als Untote später erwacht glaubt die Vampirgemeinde, in ihr endlich ihre neue Königin gefunden zu haben, denn eigentlich erfüllen die 08-15 Vampire alle Klischees: können keine Kirche betreten, schrecken beim Anblick eines Kruzifix zurück, es dürstet sie ständig nach Blut und auch das Wandeln im Sonnenlicht ist eher ungesund. Betsy dagegen passt da nichts ganz ins Raster: sie hat ihren Durst unter Kontrolle und kann auch bei Tageslicht das Haus verlassen.

Im Großen und Ganzen und um fair zu bleiben muss man schon sagen: das Buch ist jetzt kein literarischer Goldschatz, die Protagonistin IST ein wandelndes Klischee und auch der Handlungsverlauf weist keine großartigen Ausreißer auf. Auch Mary Janice Davidsons Schreibstil ist nicht unbedingt etwas Besonderes, an manchen Stellen sogar ein wenig platt, doch mich konnte das Buch amüsieren und ich hatte ein paar witzige Lesestunden damit.

Natürlich gibt es auch einen gutaussehenden männlichen Gegenspieler, Eric Sinclair, seines Zeichens Vampir (und das schon länger als eine halbe Stunde). Und natürlich ist er so sexy und natürlich ist er ganz heiß auf die neue Vampirkönigin und NATÜRLICH will sie von ihm so gar nichts wissen, obwohl er ja schon ein Schnuckelchen ist. Aber Betsy scheint die Einzige zu sein, die sich seinem Charme widersetzen kann, denn im Gegensatz dazu himmeln ihre Freunde ihn an.

Die fand ich dagegen ultra cool: Marc, der Kinderarzt aus der Notaufnahme, der eigentlich Selbstmord begehen wollte und gegen Betsy vampirische Verführungskräfte immun ist, ganz einfach deswegen weil er schwul ist. Ich fand ihn einfach knuffig und mal ehrlich: welche Frau wünscht sich nicht einen schwulen besten Freund? Ihre beste Freundin Jessica dagegen ist mehr Kerl als Marc. Denn die ist wahrlich nicht auf den Kopf gefallen und ihre Klappe muss man wahrscheinlich mal seperat tot schlagen.

Etwas gestört hat mich allerdings an manchen Stellen Davidsons Art und Weise, ihre Geschichte zu erzählen. Ich bin wahrlich niemand, der bei "einem bösen Wort" gleich zusammenzuckt und ich hab auch nichts dagegen, wenn mal ein Schimpfwort in einem Buch fällt, wenn die Situation ein solches erfordert. Doch man muss es ja nicht gleich übertreiben. Betsys Wortwahl war manchmal etwas.... sagen wir: vulgär (und wie gesagt: ich bin da wenig empfindlich). Auch die ausschweifende Beschreibung der Sex-Szenen hätte ich jetzt nicht gebraucht und auch der Story wäre dann keiner abgebrochen.

Mein Fazit
Das Buch hat nicht gerade eine weit gefächerte Zielgruppe. Man sollte etwas für Vampirgeschichten übrig haben und auch kein erstklassisches Meisterwerk erwarten. Doch wer eine freche Geschichte für Zwischendurch sucht, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt, der darf gut und gerne zu Weiblich, ledig, untot greifen. Der Auftakt zur Betsy-Taylor-Reihe ist zumindest vielversprechend und für einen grauen Sonntag genau das Richtige. Lediglich die Sprache hätte etwas weniger krass sein dürfen.
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