Mary McCarthy

 3,8 Sterne bei 89 Bewertungen
Autor*in von Die Clique, Und die Vögel verstummten und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Mary McCarthy, geboren 1912 in Seattle, studierte Literaturwissenschaften am Vassar College, arbeitete als Literatur- und Theaterkritikerin und lehrte an verschiedenen Hochschulen.1963 gelang ihr mit „Die Clique“ der literarische Durchbruch. McCarthy war eng mit Hannah Arendt befreundet, mit der sie einen regen Briefwechsel unterhielt („Im Vertrauen: Briefwechsel mit Hannah Arendt 1949–1975“). Sie starb 1989 in New York.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Mary McCarthy

Cover des Buches Die Clique (ISBN: 9783869152363)

Die Clique

(50)
Erschienen am 15.10.2020
Cover des Buches Dass Wahrheit schweigen muss (ISBN: 9783442728459)

Dass Wahrheit schweigen muss

(3)
Erschienen am 01.01.2001
Cover des Buches Im Vertrauen (ISBN: 9783492316996)

Im Vertrauen

(2)
Erschienen am 31.08.2020
Cover des Buches Sie und die Anderen (ISBN: 9783426001561)

Sie und die Anderen

(1)
Erschienen am 01.04.1979
Cover des Buches Im Vertrauen (ISBN: 9783837146073)

Im Vertrauen

(1)
Erschienen am 21.10.2019
Cover des Buches Und die Vögel verstummten (ISBN: 9783442750146)

Und die Vögel verstummten

(15)
Erschienen am 01.11.1982
Cover des Buches Katholische Kindheit (ISBN: 9783499221187)

Katholische Kindheit

(2)
Erschienen am 01.08.1999

Neue Rezensionen zu Mary McCarthy

Cover des Buches Die Clique (ISBN: 9783869152363)
J

Rezension zu "Die Clique" von Mary McCarthy

Johann_Baier
Reise in die dreißiger Jahre New Yorks

‚Die Clique‘ sind 8 Frauen, die zusammen in Upstate New York an einer kleinen, teuren Universität für Frauen studiert und 1933 ihr Examen gemacht haben. Der Roman erzählt, was sie in den 6 folgenden Jahren bis 1939 erlebt haben. Warum sollte man das lesen?

Das sollte man lesen, weil es so witzig und anschaulich geschrieben ist, dass es einfach Spaß macht, das Leben der 8 Frauen zu verfolgen. Das sollte man aber auch lesen, weil es einen Einblick in eine Zeit erlaubt, in der studierende Frauen ein Novum und eine Rarität waren und die meisten Männer und Eltern der Ansicht waren, ein Studium habe für Frauen vorwiegend den Zweck, den Marktwert auf dem Heiratsmarkt zu erhöhen - und nebenbei die Armseligen, die trotzdem keinen Ehemann abkriegten, finanziell abzusichern.

In diesem gesellschaftlichen Umfeld versuchen die 8 Frauen nun eine berufliche Karriere zu starten - in den wenigen Bereichen, in denen Frauen überhaupt eine Chance hatten. Gleichzeitig versuchen sich die meisten auch an Ehe und Familiengründung. Die Schwierigkeiten, einen halbwegs brauchbaren Ehemann zu finden sowie Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen, kommen einem so bekannt vor, als würde die Geschichte in der Gegenwart spielen. Auch der Versuch der Frauen, einen eigenen Lebensstil zu finden und nicht den der Eltern zu kopieren, kommt einem bekannt vor. Nur dass es den Lebensstil der Eltern mit Butler, privaten Clubs und Debütantinnenbällen heute so nicht mehr gibt.

Interessant zu lesen ist, dass in den akademischen Kreisen New Yorks der dreißiger Jahre mit dem Kommunismus und Trotzkismus geflirtet wurde – in einem Land, in dem es keine kommunistische Arbeiterbewegung und damit keine Aussicht auf Verwirklichung des Gesellschaftsmodells gab. Ab und zu wird kurz erwähnt, was zeitgleich in Deutschland, Spanien oder in der Sowjetunion passierte, ohne dass die Protagonisten wissen, wie es dort endet. Auch die Psychoanalyse stand hoch im Kurs und erlaubte es, zum Entsetzen der älteren Generationen, offen über Sexualität zu diskutieren.

Jedes Kapitel ist aus der Sicht eines anderen Mitglieds der Clique erzählt. In langen Rückblenden wird mit einer Fülle von Details die Familien- und Lebensgeschichte dargestellt. Wenn man sie nicht gleich wieder vergessen will, darf man das Buch nicht allzu schnell lesen. Nach den Rückblenden kommt es im Leben der jeweiligen Protagonistin zu einer Schlüsselszene, die teilweise unter die Haut geht. Es ist also kein chronologischer Bericht darüber, was von Jahr zu Jahr passierte - die Zeitsprünge muss man sich aus der Handlung erschließen. Im letzten Kapitel sind die Charaktere so vertraut geworden, dass sich sogar ein leichter Abschiedsschmerz einstellt.

Eine kleine technische Randbemerkung: In der deutschen Ausgabe von 2017 sind die Dialoge ohne Absätze in den Fließtext eingebaut, was eine unstrukturierte Bleiwüste erzeugt. Oft ist unklar, wer gerade spricht. Dialoge sind ohnehin nach meinem Geschmack etwas zu selten in dem Roman - daher könnte man sie ruhig etwas hervorheben, damit klar wird: jetzt passiert etwas in der Jetzt-Zeit!

Die 8 Frauenschicksale repräsentieren die Alternativen, die Hochschulabsolventinnen der dreißiger Jahre zur Auswahl hatten. Am wenigsten unglücklich war diejenige der Clique, die im Verlagswesen Erfolg hatte – wie die Autorin selbst, die ebenfalls 1933 an derselben Hochschule ihren Abschluss gemacht hatte. Sie veröffentlichte das Buch 1963 und spielte in der gerade entstehenden amerikanischen Frauenbewegung eine große Rolle.

Cover des Buches Die Clique (ISBN: 9783869152363)
FranziskaBo96s avatar

Rezension zu "Die Clique" von Mary McCarthy

FranziskaBo96
Interessante Gedanken zum Feminismus gestern und heute

In "Die Clique" verfolgen wir acht junge Frauen, die im Jahr 1933 gemeinsam das New Yorker Vasser College abschließen. Die Geschichte beginnt mit der Hochzeit der ersten Frau aus der Clique, im Laufe des Buches lernen wir sie alle besser kennen und erfahren, wie es ihnen in den folgenden sieben Jahren geht. Dabei werden eine Vielzahl von Themen angeschnitten, zum Beispiel Verhütung, die Rolle der Frau am Arbeitsplatz, Kindeserziehung, Sex und Politik.

Ich habe immer etwas Probleme, solche "Klassiker" zu bewerten, da ja irgendwie klar ist, dass ein 730 Seiten langes Buch aus den 60ern irgendwie nicht mehr so ganz den heutigen Lesegewohnheiten entspricht. So kam es immer wieder zu enorm langen Stellen, in denen Dinge übermäßig beschrieben wurden und ich manchmal auch echt Pause von dem Buch brauchte. Ich glaube jeder, der solche Bücher schon mal gelesen hat, weiß, was ich meine.

Trotzdem habe ich immer wieder extrem spannende Gedanken zum Feminismus damals lesen können, die mich über heutige Zustände haben nachdenken lassen. Gerade die Ausführungen zu Verhütung, die Beziehung zum Sex und Männer fand ich unheimlich interessant. Auch die Bedeutung des Buches sollte man in dem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen. Es wird deutlich, warum "Die Clique" oft als "erstes Chick Lit" bezeichnet wird, Einflüsse kann man heute noch z.B. in "Sex and the City" oder "Gilmore Girls" sehen.

Wer also Lust hat, in die Welt der Frauen der 30er-Jahre einzutauchen, wird hier eine Menge zu entdecken haben. 

Cover des Buches Im Vertrauen (ISBN: 9783492316996)
ReadingFoxys avatar

Rezension zu "Im Vertrauen" von Hannah Arendt

ReadingFoxy
Intime Einblicke

Intime Einblicke


Den Briefwechsel zwischen zwei Personen mitzuverfolgen hat einen sehr intimen Beigeschmack. Wir lesen Emotionen, Gedanken und Erlebnisse die an sich nur zwischen zwei Personen geteilt wurden. Nun kann sie jeder lesen, der es möchte. Ob man die Veröffentlichung gut findet oder nicht, muss jeder mit sich selbst ausmachen.


Ich persönlich fand es jedenfalls sehr interessant zu lesen und hat mir beide Frauen näher gebracht. Von Hannah Arendt habe ich bereits einige Bücher gelesen und mit diesem Briefwechsel ist sie mir nochmal näher gekommen und ich werde sicher folgende Literatur, die ich noch nicht kenne, mit anderen Augen lesen.

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Community-Statistik

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