Mary Paterson

 4,1 Sterne bei 8 Bewertungen

Lebenslauf

Mary Paterson ist klassische Balletttänzerin, erfahrene Yogalehrerin und Gründerin des Lotus Yoga Centre in Toronto, Kanada. Auf ihren zahlreichen Reisen durch Indien erforschte sie verschiedene spirituelle Traditionen und studierte bei renommierten Meistern. Die Mönche und das Glück ist ihr erstes Buch.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Mary Paterson

Cover des Buches Die Mönche und das Glück (ISBN: 9783453703001)

Die Mönche und das Glück

(8)
Erschienen am 13.06.2016

Neue Rezensionen zu Mary Paterson

Cover des Buches Die Mönche und ich (ISBN: 9783778782408)
V

Rezension zu "Die Mönche und ich" von Mary Paterson

Vera-Seidl
Das Leid als Dünger für die Liebe

Bereits nach dem Tod der Mutter hatte die kanadische Balletttänzerin Mary Paterson Yoga und Meditation für sich als Heilmittel entdeckt. Nach dem Tod ihres Vaters zieht es sie ins buddhistische Kloster Plum Village in Südfrankreich, um dort ein neues inneres Zuhause zu finden.

 

Sie ist gerade 40 geworden und 40 eine heilige Zahl. Deshalb entscheidet sie sich für einen Aufenthalt von 40 Tagen. Jeden einzelnen beschreibt sie in ihrem Buch "Die Mönche und ich: Wie 40 Tage in Thich Nhat Hanhs buddhistischem Kloster mein Leben verändert haben".

 

Am Ende des Werks gibt die Autorin die Webseite des Klosters an. Natürlich bin ich ihr gefolgt und musste zuerst fesstellen, dass der Leiter des Klosters Thich Nhat Hanh am 22. Januar 2022 im Alter von 95 Jahren in seinem Heimatland Vietnam gestorben ist.  Ich bin mir sicher, seine Seele lebt, ebenso wie die von allen anderen Verstorbenen auch.

 

Ich fand auch Bilder und sogar eine Klangmeditation im Internet. Letztere war von einer so unglaublichen Stille begleitet, dass es mich ebenfalls nach Plum Village zog.

Aber ich würde mich nicht für ein Winter-Retreat entscheiden, wie es Paterson getan hatte.

Ich bin eine sehr empathische Leserin. So habe ich nicht nur während des Lesens immer wieder gefroren, sondern hatte am Ende ein Kratzen im Hals, als die Autorin an einem grippalen Infekt erkrankt war.

 

Da hilft es auch nicht, dass ich nochmals durch sie und Thich Nhat Hanh gelernt habe, dass der Lotus aus dem Schlamm wächst. "Auf solchem Kompost lässt sich Freude ziehen, aber ich muss den Mist wirklich kompostieren, sonst bin ich ein schlechter Gärtner und sehe nur Unrat, der keine Freude aufkommen lässt."

 

Wie schwer das ist, beschreibt Paterson humorvoll an den Konflikten mit anderen Pilgerern. Während sie einem Gast behilflich zu sein versucht, stiehlt der ihr die Kopfhörer. Eine geliehene Thermosflasche wird nicht an eine kranke Teilnehmerin zurückgegeben. Vanna wirft Mary Übersetzungsfehler vor. Selbst in einem buddhistischen Kloster gibt es viel Schlamm, aus dem die Lotusblume emporwachsen kann.

 

Im Christentum habe die Autorin die Achtsamkeit nicht gefunden, schreibt sie. Mir geht es anders. "Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert", heißt es zum Beispiel im Kapitel 11 des Matthäusevangeliums. Es gibt so viele Bibelstellen, die mich zur Achtsamkeit auffordern, auch das fünfte Gebot, du sollst nicht töten. Und würde ich im Koran forschen, wäre das Ergebnis dasselbe. 

Thich Nhat Hanh hatte das erkannt. Weihnachten ließ er das Kloster christlich ausschmücken. Vielleicht stand auch irgendwo ein Chanukkaleuchter und in einer Nische lag ein Gebetsteppich, der nach Mekka ausgerichtet war.

 

Welche Wellen die Liebe von Plum Village schlägt, habe ich am 17. Tag erfahren. Auf dem Bauernmarkt wird Mary von Brigette zur Suppe zu ihr nach Hause eingeladen, erhält dort nicht nur die Suppe, sondern auch noch eine Massage, einen warmen Pullover und wird anschließend zum Kloster zurückgefahren.

 

Was die Fülle in der Leere wirklich bedeutet, verdeutlicht Paterson am 35. Tag, als sie über die Räume zwischen den Ästen eines Baums meditiert. "Heilige und Weise haben den stillen, offenen, weiten Raum als 'Schoß der Schöpfung' bezeuchnet", schreibt sie und zitiert Thich Nhat Hanh, "Form ist Leere, Leere ist Form."

 

Anhalten, wann immer eine Glocke im Kloster schlägt, heißt eine Regel im Kloster. Da bei mir zum Glück nicht mehr so viele Alarmglocken wie Wecker und Ähnliches klingeln, wurde ich kreativ und entwickelte eigene Ideen, wann ich innehalten möchte.

Den gewohnten Trott durchbrechen und atmen, bewusst atmen. Das Leben ein- und die Spannungen ausatmen. Auch wenn das Paterson so nicht formuliert hat, möchte ich das doch zu meinem Ziel werden lassen, ebenso wie immer eine Sache zu machen und niemals zwei auf einmal. 

 

Jedes Kapitel ziert neben einer, oft witzigen Überschrift wunderschöne Zitate. Allein deshalb ist das Buch lesenswert. Am 22. Tag heißt es: "Was die Erde bereitstellt, reicht zur Befriedigung der Bedürfnisse aller Menschen aus, aber nicht zur Befriedigung ihrer Gier." Mahatma Gandhi

 

Zuletzt bleibt mir, Mary Paterson herzlich für diese wunderbare Lektüre zu danken.

 

Vera Seidl

 

 

 

 

 

 

 

Cover des Buches Die Mönche und das Glück (ISBN: 9783453703001)
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Rezension zu "Die Mönche und das Glück" von Mary Paterson

Buchstabenliebhaberin
Kein Mist, keine Blüte

Buddhismus ist eine wunderbare Sache - weil er menschlich ist, Humor hat und sich selbst nicht so ernst nimmt. Und weil er weiß, dass Leid existiert. Die zwei Seiten einer Medaille, das Eine gibt es nicht ohne das Andere. Eine Weltanschauung, die viel Wert auf Achtsamkeit legt, die Verbundenheit aufzeigt. Kein Mist, keine Blüte, so einfach ist das. Aber in unserer hektischen, getriebenen, karriereorientierten Welt gehen diese wunderbaren Weisheiten unter.
Mary Paterson nimmt sich eine Auszeit im Kloster. 40 Tage voller Achtsamkeit, Meditation und neuer Erkenntnisse. Sie kommt zur Ruhe, sie kommt wieder mehr bei sich an. Ihr Klosteraufenthalt macht Lust, selber dementsprechend aktiv zu werden.

"Leid existiert.
Leid wird hervorgebracht.
Es gibt einen Weg zur Beendigung aller Leiden.
Dieser Weg zur Wiederherstellung des Wohlbefindens wird der edle achtfache Pfad genannt."(S.28)Das Buch ist wie ein Balsam. Es hat eine beruhigende, tröstliche Wirkung - ohne dass man sie wirklich "greifen" könnte.


Eines meiner liebsten Themen aus dem Zen-Buddhismus:


"Bleiben oder gehen ist einerlei."(S.60)  Eine auf den ersten Blick empörende Haltung! Auch wenn ich sie noch nicht vollständig durchdrungen habe, hat der Gedanke bereits einen Samen in mir gesetzt: "Wenn du andere Anschauungen an dich heranlässt, wirst du daraus lernen."(S.61) Oder dir wird deutlich, dass etwas anderes dahinter steckt.Es geht um Anhaftung, Loslassen. Verdammt schwere Themen gelassen ausgesprochen.

Ein schönes Buch, dessen Wirkung sich später, im Lauf der Zeit bemerkbar machen wird. Da bin ich mir sicher. 

Meine Leseempfehlung für Menschen, die sich mit den Themen Zen-Buddhismus und Achtsamkeit beschäftigen wollen.



Cover des Buches Die Mönche und ich (ISBN: 9783778782408)

Rezension zu "Die Mönche und ich" von Mary Paterson

Ein LovelyBooks-Nutzer
Die Mönche und ich - von Mary Paterson

Nach dem Tod ihrer Mutter entdeckt Mary Paterson Yoga und Meditation für sich. Beides zu praktizieren, erweist sich für sie als heilend. Dennoch gelingt es ihr nicht, die Praxis in ihren Alltag zu übertragen. Als dann auch ihr Vater stirbt, hat sie das Gefühl, den Halt in ihrem Leben zu verlieren, ihr “vertrautes inneres Zuhause”. Sie beschließt, sich ein neues inneres Zuhause zu suchen und sich dafür Zeit für sich und eine Auszeit vom Alltag zu nehmen.

Mary entscheidet sich, am Winter-Retreat im buddhistischen Kloster Plum Village in Frankreich, das von Thich Nhat Hanh geführt wird, teilzunehmen. Sie verbringt 40 Tage gemeinsam mit den dort lebenden Nonnen und Mönchen sowie mit anderen Pilgern, die am Retreat teilnehmen. Sie meditiert, gärtnert, kocht, nimmt an den Vorträgen Thich Nhat Hanhs teil und führt Gespräche mit Mönchen, Nonnen und anderen Pilgern.

Sie lernt, dass es bei den Praktiken des Buddhismus darum geht, Zuflucht in sich selbst zu suchen. Sie erfährt, dass Achtsamkeit und Konzentration Grundpfeiler der täglichen Praxis sind und übt, wenn sie Tee trinkt wirklich nur Tee zu trinken und nicht noch über etwas nachzudenken. Sie erhält einen Einblick in den Alltag der Mönche und Nonnen, die jeden Morgen von 5.30 Uhr bis 7.30 Uhr meditieren und fragt sich, ob diese nicht die Intimität einer Partnerbeziehung vermissen. Irgendwann fragt sie das auch einen Mönch und eine Nonne.

Jedem der 40 Tage, die Mary im Retreat verbringt, ist ein eigenes Kapitel gewidmet, in welchem sie erzählt, was an dem Tag passiert und welche Erfahrung sie macht, was sie lernt. Sie flechtet außerdem häufig Erklärungen zum Buddhismus und zu Thich Nhat Hanhs Lehren ein und durchdenkt vieles sehr detailliert. Das ist nicht unbedingt leicht zu lesen und auch nicht leicht zu verdauen. Man muss sich schon die Zeit nehmen, um ihre Gedankengänge nachzuvollziehen, wenn man etwas verstehen und für sich mitnehmen will.

Ich fand die Anregungen zu Achtsamkeit im Alltag und einige andere sehr hilfreich als Erinnerung. Es war nicht mein erstes Buch mit buddhistischen Inhalten. Aber die Art der Erzählung empfand ich häufig als sehr zäh. Persönliche Erlebnisse werden unterbrochen mit Erläuterungen über die Lehren des Buddhismus. Da stockt für mich häufig der Lesefluss. Dazu kommt, dass ich mit dem Buddhismus Thich Nhat Hanhs nicht klar komme. Vieles im Buch fühlt sich für mich sehr Klosterleben spezifisch an und fern meiner täglichen Realität.

Fazit: Wer sich für Thich Nhat Hanh und sein Kloster oder die Lehren des Buddhismus interessiert, der findet im Buch sicher viel Spannendes. Aber wer eine flüssig lesbare, spannende spirituelle Lebensgeschichte erwartet, sollte nach einem anderen Buch Ausschau halten.

Mehr auf www.antjeroggemann.de


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