"Das Erbe von Solomon Farthing" erzählt die Geschichte von Solomon Farthing, einem so genannten Edinburgh-Mann, der Erben jagt, Angehörige von Toten aufspürt, die etwas hinterlassen haben. Solomon kennt Leute bei der Polizei, die ihm Tipps geben, die ihm z. B. einen alten Pfandschein zuspielen.
In einem Pflegeheim stirbt ein alter Mann - er hat kein Testament hinterlassen und keine Angehörigen. Solomon sieht darin wieder eine Chance, seine Spielschulden zu tilgen. Solomon wird als Schwuler charakterisiert. Ich finde, die Autorin stellt diesen Charakter sehr glaubwürdig dar und wieder auch nicht, mich hat sie damit überzeugt. Sie baut Spannung auf und hält sie, ja baut sie ständig weiter aus, man kann das Buch praktisch nicht aus den Händen legen.
Mit hat die Geschichte fasziniert, das Buch liest sich locker und extrem spannend lebendig. Sehr detailliert stellt sie das Tun und Denken des Erbenjägers Solomon dar, die Hochs und Tiefs seiner Seele werden deutlich. Dahinter steckt unbedingt auch ein Stück weit die Zeit, in der Solomon lebt, das 20. Jahrhundert.
Es ist der Stammbaum des Toten, der uns mitreißt, weil der so ganz anders ist als erwartet. Eine spannende Jagd durch England - eine Recherche der ganz besonderen Art fesselt an das Buch.
Der Roman spielt in der Gegenwart, die Geschichte ansich geht allerdings in die Vergangenheit zurück, sehr gut gemacht wie ich finde. Die Vergangenheit entführt uns in die letzten Wochen des Ersten Weltkrieges, wir befinden uns an der Westfront - es ist alles recht verzweigt - aber nicht im negativen Sinne, liest sich durchweg spannend und mitreißend kurzweilig. Vom Erzähltstil hat mir das Buch auch rundherum gefallen.