„Ich hoffe, er verzieht sich und sucht sich einen anderen Anwalt.“ „Kann er das denn je wieder gutmachen?“ „Weiß ich nicht.“
Ausgerechnet Patrick Morris stürzt in Jake Taylors Kanzlei – der Patrick, der seine Schulzeit zur Qual gemacht hat. Erst will Jake ihn abweisen, doch als er hört, dass es um das Sorgerecht für Patricks kleine Tochter geht, nimmt er den Fall doch an und muss erkennen, dass sich seit der Schulzeit so einiges geändert hat. Der neue Patrick gefällt ihm durchaus – aber kann er ihm die Ereignisse von früher verzeihen?
Die Geschichte wird mit Sicht auf Jake erzählt. Dabei wird viel Wert auf Details gelegt. So wird der Alltag von Jake beschrieben. Im ersten Moment habe ich mich öfters gefragt, ob ich all die Informationen brauche. Nützlich waren sie insofern, als dass ich mir von Jake ein recht gutes Bild machen konnte. Die Schulzeit spielt auch zwanzig Jahre nach dem Geschehen eine Rolle in seiner Wahrnehmung und so wird Patricks Rolle von früher immer wieder herangezogen. Jakes Auseinandersetzung mit den Ereignissen von damals aber auch die Sicht von anderen darauf, nimmt einen Teil der Erzählung ein.
Überraschend löste sich der Fall rund um Patrick schon recht bald – ich hätte eigentlich damit gerechnet, dass er sich bis zum Ende des Buches hinziehen wird. Der Erzählstil baut nicht auf eine spektakuläre Handlung auf. Auch die Romanze wird zwar nicht leidenschaftslos aber ohne großes Hin und Her erzählt. Vielmehr zeigen sich die Beiden in ihrem Alltag. Ihre Annäherung geschieht nicht zügellos oder undurchdacht. Auch dadurch, dass ihre neue Beziehung nicht im Mittelpunkt steht und das Leben durch alltägliche Kleinigkeiten auch mal dazwischen kommen kann, hat die Beschreibung sehr realistisch gemacht.
Fazit: Hier habe ich eine Romanze gefunden, die ganz anders war, als ich sie mir vorgestellt hatte – auf großes Spektakel wird verzichtet, dafür umso mehr auf das Leben geschaut.