Mary Scott

 3,8 Sterne bei 105 Bewertungen
Autor*in von Frühstück um sechs, Tee und Toast und weiteren Büchern.

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Neue Rezensionen zu Mary Scott

Cover des Buches Ja, Liebling / Es tut sich was im Paradies / Tee und Toast (ISBN: 9783442101320)
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Rezension zu "Ja, Liebling / Es tut sich was im Paradies / Tee und Toast" von Mary Scott

Pippa geht vorüber
Calypso19vor 19 Tagen

Die meisten unter uns Lesern haben sicherlich ein Lieblingsbuch oder gar eine ganze Serie aus Jugendzeiten - die sie vielleicht irgendwo in einer verborgenen Ecke ihres Bücherregals aufbewahren und Jahre später, sei es durch Zufall oder aufgrund nostalgischer Anwandlungen, aus der Versenkung holen. So geht es mir mit den heiteren Romanen der Neuseeländerin Mary Scott, deren Vorfahren mit den ersten Missionaren auf die schönen Inseln im südlichen Pazifik kamen, die heute zum Sehnsuchtsland vieler Urlauber und Auswanderwilligen mutiert sind. Und wie gut, dass ich sie allesamt aufbewahrt habe, denn im Handel sind sie kaum mehr erhältlich, obwohl sie gerade in Deutschland in den 60er und frühen 70er Jahren viel und gerne gelesen wurden! Tatsächlich waren die herzerfrischenden, humorvollen Romane der Neuseeländerin hierzulande weitaus bekannter und beliebter als in ihrer eigenen Heimat, ein Phänomen, das nicht recht zu erklären ist, das man aber gar nicht so selten findet, denn wie sagt man so schön? "Der Prophet im eigenen Lande gilt nichts"!

Prophet? Ach, das wäre bei Mary Scott zu hoch gegriffen; sie schrieb leichte Romane, voller Lebendigkeit und Fröhlichkeit freilich, echte Herzerwärmer über Menschen in einem Umfeld, das sie nur zu gut kannte, lebte sie das Leben ihrer Protagonisten doch selbst über viele Jahre! Mit einem akademischen Abschluss versehen und nach kurzer Lehrerinnentätigkeit "in der Zivilisation" folgte die gegen Ende des 19. Jahrhunderts geborene Schriftstellerin ihrem Mann ins damals noch dünn besiedelte und mit keinerlei Annehmlichkeiten ausgestattete Hinterland der Nordinsel, um gemeinsam mit ihm eine Schaffarm aufzubauen - und es begann eine lange Zeit der Entbehrungen, in der die Familie immer wieder Rückschläge hinnehmen musste, von denen sie sich allerdings nicht entmutigen ließ. Echte Pioniere eben! Doch fanden sie einen Zusammenhalt, fanden sie tiefe und echte Freundschaften, die ganz sicher für all das entschädigten, was ein Stadtleben ihnen wahrscheinlich geboten hätte.

So sind Mary Scotts Protagonisten zumeist Farmer, vielmehr deren liebende und gar langmütige Ehefrauen, die im täglichen Existenzkampf, geprägt von viel harter Arbeit, doch ausgestattet mit unverwüstlichem Humor und Optimismus, allerhand kleine und große Abenteuer erleben, die den Leser, mutmaßlich zum größeren Teil Leserinnen, immer wieder aufs Neue erfreuen, bewegen und auf jeden Fall zum Lächeln bringen.

Im hier zu besprechenden Roman, der den Originaltitel Pippa in Paradise trägt und, in 1955 beziehungsweise in der deutschen Übersetzung 1957 erschienen, das dritte Buch der Autorin war, weicht diese ein wenig ab von ihrem üblichen Schema, denn ihre Protagonistin Pippa - von ihrer etwas versponnenen Mutter nach Robert Brownings Heldin des gleichnamigen Gedichtes Pippa Passes benannt, was noch zu einigen Verwicklungen und Verirrungen führen soll - ist keine Farmersfrau sondern eigentlich ein Stadtkind, das aber nach einer unverhofften, wenn auch für heutige Verhältnisse sehr überschaubaren Erbschaft beschließt, sich einen Traum zu erfüllen! Der Stadt, in der sie einsam und nie so richtig glücklich war, möchte sie den Rücken kehren, um irgendwo im Norden, nicht weit vom Meer, wo sie als Kind unvergessliche Ferien verbracht hatte, eine kleine Leihbücherei zu eröffnen. Eine rechte Pippa-Idee, findet ihr Vetter und Berater, der gesetzte und etwas spießige Rechtsanwalt James, die nur schiefgehen kann, Doch Pippa lässt sich nicht beirren, setzt sich eines schönen Morgens in ihr kleines altes Auto, dem sie den seltsamen Namen Balduin verpasst hat - und fährt einfach los, sicher, dass der Zufall und das Glück sie schon genau an den Platz führen werden, an den sie gehört!

Und so ist es denn auch, Pippa findet Rangimarie, ein kleines, verschlafenes Nest, dessen Namen aus der Maorisprache kommt und soviel wie "friedliches Paradies" bedeutet - sehr vorausschaubar, wenn man mit Mary Scott und ihren Romanen vertraut ist. Vorausschaubar auch, dass die beherzte Pippa, die, ihrem Vetter zufolge, über zuviel ausufernde Phantasie wie auch unkritische Menschenfreundlichkeit verfügt, einige Hürden zu überwinden hat, bis es soweit ist, und dass ihr Plan, wie weiland Brownings Pippa, allein durch ihr Vorübergehen das Leben der Menschen, denen sie begegnet, nachhaltig zum Positiven zu verändern, so einfach nicht in die Tat umzusetzen ist ohne sich den einen oder anderen blauen Flecken an Leib und Seele zuzuziehen. Ja, Pippa lernt vieles da oben im Norden, bei ihren "Hinterwäldlern", denen sie rasch aufs Herzlichste zugetan ist, was im übrigen auch umgekehrt gesagt werden muss und was nicht verwunderlich ist bei der Freundlichkeit der Protagonistin, - auch, dass man bei allen guten Taten, die zu vollbringen man sich vorgenommen hat, sich selbst nicht vergessen darf! Dies vor allem lernt Pippa, an der das persönliche Glück um ein Haar vorbeigegangen wäre - hätte sie nicht so viele gute Freunde gewonnen, die am Ende dem Schicksal ein wenig auf die Sprünge helfen müssen, um Pippa zu zeigen, wohin, oder besser zu wem sie gehört - und damit der jungen Frau, die "vorübergeht", und dem Leser ebenso, zu einem wunderschönen und alle Beteiligten zutiefst befriedigenden Happy End zu verhelfen!

Und somit bleibt zu wünschen, dass der eine oder andere Leser die Möglichkeit haben mag, Mary Scott wieder- oder , mit etwas Glück, in einem Antiquariat oder in den verstaubten Regalen einer älteren Verwandten neu zu entdecken, denn eine Neuauflage ihrer Werke wird es vermutlich so bald nicht geben, aber doch vielleicht irgendwann, wenn man sich im Zuge der "Vintage"-Hype auch auf die leichte, durchaus ein wenig verstaubt anmutende und daher umso charmantere Literatur auch der 50er Jahre besinnt! Schön wär's....

Achtung: diese Rezension bezieht sich nur auf 'Es tut sich was im Paradies'!

Cover des Buches Hilfe, ich bin berühmt (ISBN: 9783442034550)
Perles avatar

Rezension zu "Hilfe, ich bin berühmt" von Mary Scott

Mary Scott - Hilfe, ich bin berühmt (Roman)
Perlevor 4 Jahren

Klappentext:

Was geschieht, wenn eine freiberufliche Kunstmalerin plötzlich auf die verrückte Idee kommt, ein völlig abstraktes, völlig unverständliches Gemälde anzufertigen und dieses Machwerk obendrein noch einer großen Kunstausstellung einzureichen? Es geschieht das, womit Tessa Nelson - das ist der Spaßvogel - nicht einmal im Traum gerechnet hätte: Ihr "Kunstwerk" wird begeistert gefeiert und prämiert. 

Tessa wird zum Star wider Willen.Um den neugierigen Reportern, den Fotografen  und Fans zu entgehen, flüchtet sie sich aufs Land zu ihrem Bruder. Doch dort scheint sie vom Regen in die Traufe zu geraten ...

Eigene Meinung: 

Dieses Buch habe ich schon einige Monate hier liegen, es muss aus irgendeinem Öffentlichen Bücherschrank sein, entweder aus Aachen oder hier aus Würselen, sicher aus dem letzten Jahr 2019. Hatte es nicht im Buch notiert/vermerkt. Es zählt 186 Seiten und wurde 1970/71  geschrieben bzw. veröffentlicht. Es war zwar gut zu lesen, trotzdem war die Schrift klein gehalten, brauchte `ne Weile, aber ich las es ganz gerne immer, nahm es immer wieder gerne in die Hand. Die Geschichte der Tessa interessierte mich zwar sehr, da es um Malerei geht, und dies auch ein Hobby von mir ist, doch die ersten Seiten, weiß nicht mehr genau, bis wo, konnte ich mich nicht ganz darauf konzentrieren. Später dann doch viel besser, je nach dem wo ich mich gerade befand, ob im Bus unterwegs, dass es zu laut war oder bei mir im Schlafzimmer. Sonst gibt es im Moment keine Plätze, wo ich lese. Weiß nicht, ob ich da per Zufall mit dem Zug unterwegs war. Die letzten Seiten waren einfach herrlich zu lesen und dann kam das sogenannte Happy End mit den Worten bzw. Frage: "Kennen wir uns nicht?" Und ich musste lächeln oder griemeln, das war so süß, da hätte ich über 100 oder 200 Seiten weiterlesen können. Und die Frage (4 Wörter) muss man sich merken, bzw. ich muss sie mir  merken, die möchte ich auch gerne jemandem stellen ... Wirklich wunderschön erzählt, einfach zum Wohlfühlen! Vergebe hierfür liebendgerne - gutgemeinte 5 Sterne!




Cover des Buches Frühstück um sechs (ISBN: B001PPGSZU)
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Rezension zu "Frühstück um sechs" von Mary Scott

Susan bei den Hinterwäldlern
EmiliAnavor 5 Jahren


Vor gut fünfzig Jahren, als die heiteren Romane der neuseeländischen Bestsellerautorin Mary Scott auch hierzulande eine große Anhängerschaft hatten, schrieb die "Nationale Zeitung Basel" unter anderem folgendes: "
Dass Humor am besten über manches Ärgernis hinweghilft, beweist uns Mary Scott mit ihrer fröhlichen Erzählergabe; sie würzt alles mit einem Schuss gelungener Situationskomik und erreicht damit, dass sie ihren Lesern uneingeschränkte Freude bereitet."


Dass das so ist kann ich, die ich all ihre Bücher kenne, nur bestätigen! Und das schon seit einigen Jahren fortdauernde Interesse an Neuseeland, das sich längst zum Sehnsuchtsland nicht nur vieler potentieller Auswanderer entwickelt hat, sondern auch zum beliebten Zielort junger Leute, die nach der Schule ein Auslandsjahr möglichst am anderen Ende der Welt verbringen wollen, nehme ich zum Anlass, die alten Bücher der waschechten Neuseeländerin Scott, Nachfahrin der ersten Missionare, die auf die Insel im Pazifik kamen, herauszukramen und noch einmal zu lesen - mit der gleichen
uneingeschränkten Freude, die die "Nationale Zeitung Basel" damals zitiert hat!






Mary Scott suchte sich für die überwiegende Mehrheit ihrer Romane Themen aus, mit denen sie sich bestens auskannte - die Freuden, Nöte und Schwierigkeiten des Landlebens, genauer gesagt das Leben auf Schaffarmen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, als noch echter Pioniergeist gefragt war, um sich mit kleinen und mittleren Farmbetrieben, oft in unwirtlichen und wegen der gerade erst im Entstehen begriffenen Infrastruktur schwer zu erreichenden Gegenden der Insel, die längst zum Urlauberparadies mutiert ist, über Wasser zu halten.


Sie selbst, 1888 geboren und 1979 verstorben, heiratete nach einer Ausbildung als Lehrerin einen Farmer und zog mit ihm im Jahre 1914 in den Busch. Dreizehn harte Jahre folgten unter größtenteils abenteuerlichen Bedingungen, dann gab die Familie die Farm im Hinterland auf, um anderswo, in einem entwickelteren Gebiet, doch wieder auf einer Farm, neu anzufangen.


Bereits in den zwanziger Jahren schrieb Mary Scott Artikel, Kurzgeschichten, Romane und Kriminalgeschichten, die größtenteils in den 1960er Jahren auch in deutscher Sprache bei Goldmann erschienen und gerne gelesen wurden. Sicherlich setzte sich in vielen der damaligen Leser bereits das "Neuseeland-Virus" fest, das Jahre später zu voller Blüte gelangte...






Mary Scotts Romane sind allesamt biographisch angehaucht, und so nimmt es nicht wunder, dass ihre Heldin Susan in dem 1953 erschienenen Roman, der ihr Durchbruch als Schriftstellerin war, "Frühstück um Sechs" mit dem deutschen Untertitel "Ich und Paul und 1000 Schafe" wie die Autorin selbst das kulturell stimulierende, bequeme und finanziell komfortable Vorstadtleben eintauschte gegen ein ungleich härteres, voller Strapazen aber auch Freuden, in dem sie echte Freunde fand und ebenso unverbrüchlichen Zusammenhalt der wenigen, hart arbeitenden übrigen Siedler erleben durfte.


Und genau wie Mary Scott hat auch Susan schriftstellerische Ambitionen, die sie allerdings lachenden Auges zurückstellt, denn, obwohl sie von Ehemann Paul, Freundin Larry und auch anderen kulturbeflissenen Bekannten fortwährend dazu gedrängt wird, doch endlich "das Buch" zu schreiben, die Farm und die anfallenden, nicht enden wollenden vielfältigen Arbeiten erfordern den Großteil ihrer Zeit und Kraft.


Als sie Paul heiratete, war ihr das so klar nicht, doch findet sie sich rasch ein in ihr neues Leben im Busch, der ihr bald zur geliebten Heimat wird! Und langweilig, wie ihre ein wenig mitleidig auf sie herabblickenden Freunde aus der Stadt meinen, ist es im Hinterland ganz sicher nicht - schon gar nicht, wenn man eine Freundin wie Larry an seiner Seite hat, die voller Ideen und Schabernack steckt, was die beiden jungen Frauen mehr als nur einmal in brenzlige, peinliche, manchmal gar gefährliche Situationen bringt.


Und dass mit Humor und einer guten Portion Selbstironie sogar das eintönigste Leben spannend und abwechslungsreich ist, zeigt Mary Scott ihren Lesern auf jeder Seite ihres liebenswerten und streckenweise urkomischen Romans, der sicherlich keine große Literatur ist, dafür aber beste und mit gewandter Feder geschriebene Unterhaltung, und in dem sie um die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts selbstverständliche Werte durchscheinen lässt, die heutzutage, und so mancher Leser mag das bedauern, ganz an Bedeutung verloren haben. Das freundliche Miteinander, die immer währende Bereitschaft, einander zu helfen und sich gegenseitig zu unterstützen, ohne dabei auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein, gemeinsame fröhliche Feste ohne das gewohnte und so penetrante Handygedudel im Hintergrund und ohne viel zu vollen Terminkalender - das liest sich nicht nur entspannend und herzerwärmend, sondern es lässt gelegentlich sogar nostalgische Gefühle aufkommen...


Auf alle Fälle aber macht es Lust darauf, noch weitere Bände der neuseeländischen Schriftstellerin zu lesen!


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