Rezension zu "Unter des Käfers Keller" von Mary Willis Walker
Puh, keine leichte Kost! Mehr als 40 Tage schon werden 11 Schulkinder von einem Irren – anders kann man den psychopatischen Sektenführer wohl kaum betiteln – auf einem unübersichtlichen und schwer bewachten Gelände als Geiseln gehalten. Mit ihnen gefangen ist der Busfahrer Walter, der sich trotz seiner eigenen Todesangst rührend um die Kinder kümmert, sie ablenkt und ihnen das Leben so angenehm wie es eben möglich ist, gestaltet. Ein Zugriff durch die Polizei ist unmöglich, das wäre das Todesurteil für alle Gefangenen. Doch die Journalistin Molly kennt den Anführer und hat eine Idee, wie eine Befreiung vielleicht möglich wäre … vielleicht, wenn auch wirklich alles glatt läuft, vielleicht …
Mal wieder durfte ich dank einer Lesechallenge eines meiner ältesten Schätzchen aus den Tiefen des SUB Regals befreien und ich habe es keine Minute bereut. Obwohl das Buch knapp dreißig Jahre auf dem Buckel hat, schien es aktueller denn je. Schnell schossen mir Bilder vom Sektendrama in Waco mit seiner erzwungenen Apokalypse in den Kopf und ich hoffte während des Lesens, dass diesen Kindern eine solche Tragödie erspart bleiben wird. Ich habe ständig mit Molly mitgezittert und beim Lesen mehr als ein Stoßgebet für die Geiseln in den Himmel geschickt. Über den Ausgang verrate ich natürlich nichts, vergebe aber überzeugte fünf Sterne für den dritten Teil dieser äußerst spannenden Krimireihe. Dieses Buch wirkt nach!