Maryanne Wolf

 3,8 Sterne bei 12 Bewertungen
Autor*in von Schnelles Lesen, langsames Lesen, Das lesende Gehirn und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Maryanne Wolf ist Professorin für kindliche Entwicklung, Kognitions- und Literaturwissenschaftlerin. Sie beschäftigt sich vor allem mit den Zusammenhängen zwischen dem Gehirn und dem Lesen sowie Leseschwächen. Sie forscht und lehrt an der Tufts University in Massachusetts und an der University of California in Los Angeles. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet. Auf Deutsch erschien von ihr zuvor „Das lesende Gehirn“ (2009).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Maryanne Wolf

Neue Rezensionen zu Maryanne Wolf

Cover des Buches Schnelles Lesen, langsames Lesen (ISBN: 9783328600992)
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Rezension zu "Schnelles Lesen, langsames Lesen" von Maryanne Wolf

Libertine
Eine Liebeserklärung an das Lesen

Das Lesen hat viele Gesichter. Wir können Bücher lesen, Beipackzettel, Blogposts im Internet, Tweets auf Twitter, eBooks und mehr. Doch ist Lesen immer gleich Lesen?

Wolf setzt sich in ›Schnelles Lesen, langsames Lesen‹ damit auseinander, warum das Bücherlesen so bedeutend ist. Ohne dabei das Lesen anderer Medien wie eBooks oder Blogposts zu verteufeln. Vielmehr spricht sie von unterschiedlichen Fähigkeiten, die dadurch geschult werden, die allesamt eine Daseinsberechtigung haben. 


»Was wir lesen, wie wir lesen und warum wir lesen, beeinflusst unsere Art zu denken, und die wandelt sich gerade in immer rascherem Tempo. In einem Zeitraum von nur sechs Jahrtausenden wurde das Lesen zu einem machtvollen Katalysator, der die intellektuelle Entwicklung des Einzelnen ebenso verändert hat wie die aller alphabetisierten Kulturen.«


›Schnelles Lesen, langsames Lesen‹ ist in Form von neun Briefen verfasst. Manche befassen sich mit dem menschlichen Gehirn, andere mit den Besonderheiten einer digitalen Welt und wieder andere mit dem Lesenlernen. Obwohl Wolf als Wissenschaftlerin also über jede Menge Wissen über diese Themen verfügt, gelingt es ihr durch die Briefform, eine Nähe zu uns Lesenden aufzubauen. 

So lädt Wolf uns dazu ein, ihr bei ihrer Entdeckungsreise durch die Welt des Lesens zu folgen, und so Spannendes und Neues über eine Tätigkeit zu lernen, welche die meisten wie selbstverständlich tagtäglich auf die eine oder andere Art ausführen. 


»Bei unserem Übergang in eine digitale Kultur, der so ziemlich all unsere Lebensbereiche berührt, verändern wir uns auf eine Weise, die wir als Kollateralfolge der größten Explosion an Kreativität, Erfindungsreichtum und Entdeckerschaft in unserer Geschichte nie vorhergesehen hätten.«


›Schnelles Lesen, langsames Lesen‹ ist eine super Inspiration, um häufiger zu einem klassischen Buch zu greifen. Zugleich kann die Vermutung geäußert werden, dass die Lesenden, die zu ›Schnelles Lesen, langsames Lesen‹ greifen, vermutlich ohnehin schon eher zu denen gehören, die klassische Bücher lesen. Aber auch das muss nicht entmutigen: Menschen sind kommunikativ und so können wir über das sprechen, was Wolf in ihrem Buch beschreibt. Und so vielleicht den ein oder anderen Anstoß geben, klassische Bücher nicht zu vergessen. 

Für mich ist ›Schnelles Lesen, langsames Lesen‹ ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte. Es will nicht einfach konsumiert werden, sondern bedacht, besprochen und vielleicht sogar wieder gelesen werden. 


»Alles hat seinen Anfang in dem Prinzip der ›Plastizität‹ unseres Gehirns. Was mich daran am meisten erstaunt, sind nicht die zahllosen hochentwickelten Funktionen, die ihm dadurch erwachsen, sondern der Umstand, dass es imstande war und ist, sich über seine ursprünglichen, biologisch angelegten Funktionen wie Sehen und Sprechen hinauszuentwickeln und bis dahin nie gekannte Fähigkeiten wie das Lesen und den Umgang mit Zahlen zu erlernen.«


›Schnelles Lesen, langsames Lesen‹ ist eines jener Bücher, über das ich noch lange nachgedacht habe. Anfangs habe ich etwas gebraucht, um reinzukommen. Dabei habe ich mich dabei ertappt, dass Buch eher konsumieren zu wollen, als es wirklich richtig zu lesen. Und schon war ich mitten im Thema. ›Schnelles Lesen, langsames Lesen‹ lädt zu Perspektivwechseln ein, schenkt Informationen und Wissen und lässt unglaublich viel Raum für etwas, das mir sehr am Herzen liegt: das Lesen.

Cover des Buches Schnelles Lesen, langsames Lesen (ISBN: 9783328600992)
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Rezension zu "Schnelles Lesen, langsames Lesen" von Maryanne Wolf

evafl
Interessanter Ansatz, anstrengend umgesetzt.

In diesem Buch zeigt die Lese- und Entwicklungsforscherin Maryanne Wolf auf, wie wichtig es ist, dass weiterhin von klein auf Bücher gelesen werden – gedruckte Bücher. Digital ist schön und gut, jedoch wird dafür auch ein Preis gezahlt, wenn wir nur noch digital konsumieren. So zeigt sie auf, wie wir zwei Arten des Lesens lernen müssen, die schnelle, digitale sowie die langsame, vertiefte Art.

Wir alle tun es immer und immer wieder – Lesen. Das tun wir oft in digitaler Form (Smartphone, eBook-Reader, Computer) oder eben in gedruckter Form – mit einem Buch oder einer Zeitung. In diesem Buch gibt es nun neun Briefe, die sich alle dem Thema „Lesen“ widmen. 

Der Schreibstil des Buches ist schon etwas speziell, finde ich. Ein Sachbuch in gewisser Weise, das sehr fachspezifisch und manchmal auch etwas umständlich die Sachverhalte bringt. Es ist interessant, hier einige Informationen zu bekommen, man muss sich aber hier klar sein, dass man sich dem voll und ganz widmen muss. Es ist eine intensive, gehaltvolle Lektüre. 

Für mich war es so, dass das Thema grundsätzlich sehr interessant ist, ich aber mit dem Schreibstil bzw. der Art und Weise, wie dies in Briefen erläutert wird, nicht warm geworden bin. So habe ich nach einiger Zeit das Buch abgebrochen. Leider.  

Wer am Thema interessiert ist und sich damit intensiv auseinandersetzen möchte, für den ist dieses Buch sicher sehr interessant und hat auch viele Informationen und Tiefgang. Für mich war es einfach zu viel. Grundsätzlich bin ich hier dennoch bei 3 von 5 Sternen, empfehlen würde ich es denen, die sich absolut für die Thematik interessieren. 

Cover des Buches Schnelles Lesen, langsames Lesen (ISBN: 9783328600992)

Rezension zu "Schnelles Lesen, langsames Lesen" von Maryanne Wolf

Ein LovelyBooks-Nutzer
Weil es wichtig ist, schnell UND langsam lesen zu können

In ihrem Buch schreibt Maryanne Wolf darüber, wie wichtig es in der heutigen Zeit ist, langsam UND schnell lesen zu können, da wir dank der Smartphones vor allem das langsame, konzentrierte Lesen nahezu verlernt haben. 

Das Buch gliedert sich in neun briefartige Kapitel an den Leser, wo sie zum Beispiel erklärt, was im Gehirn vor sich geht, wenn wir lesen und wie dieses dadurch geprägt wird.

Durch die vielen kurzen Texte, die uns am Smartphone begegnen, neigen wir dazu, lange Texte zu überfliegen, da uns die Konzentrationsleistung fehlt und uns somit in diesen Texten viel verloren geht. Dabei geht es Wolf nicht darum, die modernen Medien zu verschmähen, sondern möchte darauf hinweisen, dass ein gesunder Umgang mit ihnen wesentlich wichtiger ist, als wir denken. Das schnelle Lesen ist in ihren Augen genauso wichtig, wie das langsame Lesen, da nur so die Inhalte richtig aufgenommen werden können. 

Sowohl die eine Art als auch die andere müssen jedoch erlernt und differenziert werden, denn sie sind zu verschiedenen Zeitpunkten von Nöten. 


Das Buch nimmt keine extreme Position an, sondern vermittelt, wie praktisch die Arten des Lesens sind und man selbst fängt an, sein eigenes Leseverhalten zu hinterfragen. 

Gespräche aus der Community

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Community-Statistik

in 32 Bibliotheken

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