Rezension zu Der Kuss des Feuers von Masako Togawa
Zwar atmosphärisch, aber sehr, sehr konstruiert
von Zen-Cola
Kurzmeinung: Der schwächste auf Deutsch vorliegende Text der Autorin.
Rezension
Zen-Colavor 10 Jahren
In »Der Kuss des Feuers« geht es um einen Brandstifter, der, einem Pyromanen gleich besessen, durch das nächtliche Tokio zieht und hier und da die Spuren seiner Tat hinterlässt - wer ist dieser Mann und was treibt ihn wirklich an?
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln: dem eines Feuerwehrmanns, dann dem des Brandstifters sowie dem eines Detektivs. Je weiter sie vorangetrieben wird, desto klarer wird, dass ein gemeinsames Ereignis aus der Vergangenheit, an dem alle drei Protagonisten beteiligt waren, der Ursprung und Auslöser all dessen ist.
Diese unterschiedlichen Perspektiven machen die Geschichte sehr abwechslungsreich. Gerade, da man die Geschichte auch aus der Sicht des Brandstifters liest, denkt man natürlich sofort, den Täter bereits zu kennen. Aber so leicht man es einem die Autorin Masako Togawa natürlich nicht.
Der Preis, den man als Leser für dieses Verwirrspiel bezahlen muss, ist jedoch eine unglaubliche Anhäufung von kaum nachvollziehbaren Konstruktionen. Selbst wenn sie in sich schlüssig sein mögen, als Leser war es mir dann hin und wieder doch zu viel, sodass man gar nicht mehr mitspielen will beim heiteren Rätselraten.
Dazu kommen einige Szenen, die wahrscheinlich sehr ernst gemeint sind, aber doch etwas Komisches an sich haben. So stößt man beispielsweise ziemlich am Anfang der Geschichte mitten in Tokio auf einen Löwen, der als Haustier gehalten wird und die Brieftasche des (vermeintlichen?) Täters auffrisst, sodass Beweise am Tatort zurückbleiben. Na, wenn das nicht aus dem Leben gegriffen ist? ;)
Gut, auch die Auflösung ist vielleicht sogar überraschend - die Frage ist nur: Warum? Der Löwe ist also kein Einzelfall, wenn einiges etwas seltsam anmutet ...
Allerdings kann ich nicht leugnen, dass das Buch die ein oder andere atmosphärische Stelle aufweist. Das macht es aber noch nicht lesenswert, denn: Von Masako Togawa sind vier Krimis auf Deutsch erschienen. Und jedes der drei anderen Bücher ist nicht nur atmosphärischer, sondern auch schlüssiger und somit glaubwürdiger.
Obwohl auch die anderen Geschichten der Autorin nicht gerade aus dem Leben gegriffen sind, was ihre Wahrscheinlichkeit angeht, sollte man sich ruhig einmal rantrauen! Auf »Der Kuss des Feuers« sollte aber erst zurückgegriffen werden, wenn einem die Autorin ans Herz gewachsen ist und alle ihre Bücher bereits gelesen wurden.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln: dem eines Feuerwehrmanns, dann dem des Brandstifters sowie dem eines Detektivs. Je weiter sie vorangetrieben wird, desto klarer wird, dass ein gemeinsames Ereignis aus der Vergangenheit, an dem alle drei Protagonisten beteiligt waren, der Ursprung und Auslöser all dessen ist.
Diese unterschiedlichen Perspektiven machen die Geschichte sehr abwechslungsreich. Gerade, da man die Geschichte auch aus der Sicht des Brandstifters liest, denkt man natürlich sofort, den Täter bereits zu kennen. Aber so leicht man es einem die Autorin Masako Togawa natürlich nicht.
Der Preis, den man als Leser für dieses Verwirrspiel bezahlen muss, ist jedoch eine unglaubliche Anhäufung von kaum nachvollziehbaren Konstruktionen. Selbst wenn sie in sich schlüssig sein mögen, als Leser war es mir dann hin und wieder doch zu viel, sodass man gar nicht mehr mitspielen will beim heiteren Rätselraten.
Dazu kommen einige Szenen, die wahrscheinlich sehr ernst gemeint sind, aber doch etwas Komisches an sich haben. So stößt man beispielsweise ziemlich am Anfang der Geschichte mitten in Tokio auf einen Löwen, der als Haustier gehalten wird und die Brieftasche des (vermeintlichen?) Täters auffrisst, sodass Beweise am Tatort zurückbleiben. Na, wenn das nicht aus dem Leben gegriffen ist? ;)
Gut, auch die Auflösung ist vielleicht sogar überraschend - die Frage ist nur: Warum? Der Löwe ist also kein Einzelfall, wenn einiges etwas seltsam anmutet ...
Allerdings kann ich nicht leugnen, dass das Buch die ein oder andere atmosphärische Stelle aufweist. Das macht es aber noch nicht lesenswert, denn: Von Masako Togawa sind vier Krimis auf Deutsch erschienen. Und jedes der drei anderen Bücher ist nicht nur atmosphärischer, sondern auch schlüssiger und somit glaubwürdiger.
Obwohl auch die anderen Geschichten der Autorin nicht gerade aus dem Leben gegriffen sind, was ihre Wahrscheinlichkeit angeht, sollte man sich ruhig einmal rantrauen! Auf »Der Kuss des Feuers« sollte aber erst zurückgegriffen werden, wenn einem die Autorin ans Herz gewachsen ist und alle ihre Bücher bereits gelesen wurden.