Cover des Buches Die Prophezeiung der Seraphim (ISBN: 9783641085483)
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Rezension zu Die Prophezeiung der Seraphim von Mascha Vassena

Für ein Engelsbuch ganz okay

von Plumblossoms vor 9 Jahren

Rezension

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Plumblossomsvor 9 Jahren

"Paris im Jahr 1789: Frankreich schwebt in höchster Gefahr. Der König ist schwach, und Hunger und Unzufriedenheit treiben das Volk auf die Straßen. Doch hinter der Revolution steckt noch etwas viel Gefährlicheres: Erzengel Cal, der Anführer der Seraphim, plant, mithilfe Ludwigs XVI. die Menschen zu unterjochen. Cal aber hat nicht mit der temperamentvollen Julie und ihrem Zwillingsbruder Ruben gerechnet. Als seine verschollen geglaubten Kinder sind sie die Einzigen, die ihn aufhalten können. Die Jagd auf die ungleichen Geschwister beginnt …" (Klappentext)

"Die Prophezeiung der Seraphim" hat bei mir viele verschiedene Emotionen ausgelöst, die sich zum Teil sogar selber wiedersprechen. Von absoluter Spannung bis gähnender Langeweile und von vorhersehbaren Szenen bis hin zu äußert überraschenden Szenen war alles dabei.

Meinen Gedanken dementsprechend angepasst, fällt es mir gar nicht so leicht zu entscheiden, ob ich das Werk der Autorin nun loben soll oder nicht. Letztendlich habe ich mich für eine mittelmäßige Bewertung entschieden, die sowohl meine Begeisterung als auch genau das Gegenteil umfasst.

Aber fangen wir doch mal erst einmal ganz vorne an: Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar, prägnant und typisch Jugendbuch eben. Sie verliert sich nicht in zu langen Beschreibungen der Schauplätze und der Atmosphäre, sondern lässt genügend Freiraum für die eigene Fantasie. Außerdem finde ich, dass sie es gut geschafft hat die Emotionen der Charaktere rüber zu bringen. Hier ist mir besonders aufgefallen, dass mein eigenes Herz immer gepocht hat, wenn Julie und Ruben (Tochter und Sohn des gemeinen Erzengels) von den Cherubim angegriffen worden sind.

Desweiteren konnte mich zu dem Schreibstil dazu, auch die französische Atmosphäre überzeugen. Sehr interessant fand ich hier vor allem die indirekte Teilnahme an der "Französischen Revolution", die hier und da zusammen mit ein wenig Gesellschaftskritik in poetischer Form verpackt, eine Rolle spielt. Doch leider muss ich sagen, dass genau diese historische Seite des Romans mir zu wenig ausgeprägt war. Nur an einigen wenigen Sätzen und vielleicht an den Fortbewegungsmitteln im Buch, konnte man den Charakter der Vergangenheit festmachen. Manchmal war ich sogar dann verwirrt, wenn ich wieder etwas von König etc. gehört habe, da ich ganz vergessen hatte, dass das Buch im Jahre 1789 spielt.

Leider ist die fehlende Ausprägung der historischen Atmosphäre nicht mein einziger Kritikpunkt. Ich muss nämlich leider etwas bemängeln, dass für (fast) jedes Buch den Tod bedeuten könnte! Langeweile. Leider gab es nämlich viele langweiligen Stellen im Buch oder Reisen von A nach B, die einfach zu sehr ohne Action oder wenn mit vorhersehbarer Action gespickt waren. So musste ich mich mehrere Male ermutigen das Buch weiter zu lesen, aber letztendlich bin ich doch froh, dass ich es gelesen habe, denn das Ende ist wirklich gut gelungen.

Das Ende ist deshalb so toll, weil es spannend, mit viel Chaos und absolut überraschend verläuft. Überall passiert etwas und der Leser fragt sich daher permanent was als nächstes passieren könnte. Also hier kann man sich definitiv was Spannung und einen richtigen Showdown anbelangt nicht beklagen. Auf jeden Fall echt überzeugend!

Genauso überzeugend wie das Ende sind die Charaktere, die mir sehr schnell ans Herz gewachsen sind. Das Buch wird aus verschieden Sichten erzählt und das fand ich sehr angenehm, da mir alle Charaktere mit ihrer persönlichen Art gefallen haben. Besonders die Dialoge zwischen dem einfachen Jungen Frédéric und dem Adligen Nicolas, waren echt amüsant und total witzig. Das gegenseitige Necken der Beiden lockerte die Situation immer wieder auf und besonders die erfunden Schimpfwörter sorgten hier und da für ein Schmunzeln auf meinem Gesicht.

Insgesamt nicht der allergrößte Fang, aber sollte es eine Fortsetzung geben, würde ich bestimmt nicht verzichten, mal einen Blick in diese zu werfen.


"Die Prophezeiung der Seraphim" kann man lesen, aber als ein Mustread würde ich dieses nicht bezeichnen. Viele Stellen, die langweilig und in die Länge gezogen sind und die fehlenden eigenen Ideen der Autorin, trügen das positive Bild von den sehr charmanten Charakteren, die in ihren Dialogen durch Witz und eine große Portion Emotionen überzeugen. Mich hat das Buch aber trotzdem recht gut unterhalten und besonders schön fand ich die Szenen bei Mont-Saint-Michel, die mich auch in Hinblick auf meinen bevorstehenden Frankreichurlaub bezaubern konnten.

3/5 Erdbeeren
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