Matias Faldbakken

 3,9 Sterne bei 344 Bewertungen
Autor*in von The Cocka Hola Company, Macht und Rebel und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Matias Faldbakken, 1973 geboren, lebt als bildender Künstler in Oslo. 2003 erschien sein aufsehenerregender Debütroman »The Cocka Hola Company«, der Auftakt der Skandinavische-Misanthropen-Trilogie, die mit »Macht und Rebel« und »Unfun« komplettiert wurde. Bühnenfassungen aller drei Romane wurden an diversen deutschen Theatern aufgeführt. Faldbakken gilt zudem als einer der bedeutendsten Gegenwartskünstler Skandinaviens. Seine Werke werden weltweit in den führenden Galerien ausgestellt. Nach längerer Schreibpause erschienen 2017 und 2020 die Romane »The Hills« und »Wir sind fünf«, die von Publikum und Presse gefeiert wurden.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Armes Ding (ISBN: 9783442762668)

Armes Ding

 (1)
Neu erschienen am 11.09.2024 als Gebundenes Buch bei btb.

Alle Bücher von Matias Faldbakken

Cover des Buches The Cocka Hola Company (ISBN: 9783641122119)

The Cocka Hola Company

 (150)
Erschienen am 08.07.2013
Cover des Buches Macht und Rebel (ISBN: 9783641122126)

Macht und Rebel

 (97)
Erschienen am 08.07.2013
Cover des Buches Unfun (ISBN: 9783641234614)

Unfun

 (52)
Erschienen am 12.03.2018
Cover des Buches The Hills (ISBN: 9783453440050)

The Hills

 (20)
Erschienen am 13.04.2021
Cover des Buches Wir sind fünf (ISBN: 9783453272996)

Wir sind fünf

 (20)
Erschienen am 31.08.2020
Cover des Buches Armes Ding (ISBN: 9783442762668)

Armes Ding

 (1)
Erschienen am 11.09.2024
Cover des Buches The Cocka Hola Company (ISBN: 9783866040441)

The Cocka Hola Company

 (4)
Erschienen am 22.09.2005
Cover des Buches Yngve Holen (ISBN: 9783775745758)

Yngve Holen

 (0)
Erschienen am 15.05.2019

Neue Rezensionen zu Matias Faldbakken

Cover des Buches Armes Ding (ISBN: 9783442762668)
Hyperikums avatar

Rezension zu "Armes Ding" von Matias Faldbakken

So eine skurrile Geschichte
Hyperikumvor 25 Tagen

Oskar arbeitet auf dem Hof von Ola und Aud Blum. Die beiden Blum Töchter schenken ihm keine Beachtung. Zum Lohn bekommt er ein warmes Essen und ein Bett. An dem Tag, als er mit der Sense die Wiesen bearbeitet, bemerkt er auf dem Rückweg ein Geräusch im Unterholz, das zu laut war für ein gängiges Tier. Er späht ins Unterholz, sieht den Schatten einer kleinen menschenähnlichen Gestalt davon Preschen und setzt ihr nach. Das Wesen vor ihm bewegt sich auf allen Vieren, fast wie ein Hund, schlägt Haken und ist schnell verschwunden. 

Oskar beeilt sich zum Hof der Blums zurückzukommen denn heute ist ein Fleischtag. Seine Gedanken kreisen um den kleinen Derwisch, das merkt auch Ola Blum, der ihn während des Essens aufzieht. Doch Oskar schaut nur betreten zu Boden und schweigt. In der Nacht stiehlt er einen Laib Brot und die bernsteinfarbene Flasche mit den Worten Dosic und Morphium auf dem Etikett. Im Schuppen findet er noch Nylonschnur, ein Seil, die Axt und eine Taschenlampe. Er packt seinen Rucksack und macht sich auf den Weg.

An der Stelle angekommen, wo er Tags zuvor das Geräusch hörte, schleicht er etwas weiter in den Wald, präpariert das Brot und bastelt eine Falle, mit der man Kleinsttiere stellt. Er macht sich auf den Rückweg, um noch ein wenig zu ruhen. Am nächsten Morgen schaut er sich sein Nachtwerk an. Und weil Oskar so einsam ist, wie ein neunzehnjähriger Bursche, der mit zwölf von seiner Familie verstoßen wurde nur sein kann, fängt er das arme Ding und nimmt es mit zum Blumhof.

Als er es in seine Stube gebracht hat, baut er ihm ein Nest aus Decken und legt es hinein. Er betrachtet es genauer, es stinkt intensiv nach modrigem Wald, die Haare stehen verfilzt ab. Er prüft den Puls, weil er befürchtet, dass er das Morphium überdosiert hat, doch es schläft nur und Oskar wartet.

Fazit: Selten habe ich eine so abgefahrene Geschichte gelesen. Matias Faldbakken hat einen einfach strukturierten Protagonisten geschaffen, der seiner Einsamkeit und Melancholie zu entkommen versucht, indem er ein junges Mädchen fängt. Nachdem er das arme wilde Ding gezähmt hat, bringt er ihm das Sprechen und Benehmen bei. Oskar ist der Einzige, zu dem das Mädchen Vertrauen findet. Die Stimme erzählt aus der Sicht eines auktorialen Erzählers. Zu Anfang ist die Geschichte spannend, dann schlüpfrig und voller Ironie. Später wechselt das ungleiche Paar den Ort und die Entwicklung nimmt einen rasanten Lauf ins Tragische. Die Nebendarsteller sind charakterlich fein ausgearbeitet. Die Zeit, in der die Geschichte spielt, ist mir unklar geblieben. Das Ende hat viele Fragen aufgeworfen. Insgesamt keine runde Geschichte, aber definitiv skurril. 

Cover des Buches The Cocka Hola Company (ISBN: 9783641122119)
F

Rezension zu "The Cocka Hola Company" von Matias Faldbakken

Rache bringt nicht viel
flower2vor 2 Jahren

Tatsächlich habe ich mehrere Anläufe gebraucht, um das Buch zu lesen.

Der Anfang war sehr witzig, aber teilweise muss man sich dazu zwingen, dass Buch weiterzulesen. Es wird tatsächlich besser.

Die Personenvorstellung, sind knapp, präsize dargestellt und sind leicht zu merken.

Dachte, in der Geschichte handelt sich um Tiptop und Casco, dabei spielen beide nur eine kleine Nebenrolle.

Im dem Buch geht es hauptsächlich um Simpel, welcher die ganzen Pornos schreibt. Seinen verhaltungsgestörten Sohn macht ihm und Motha das Leben schwieriger. Er beißt alle, sobald man ihn berührt außer seiner Mutter.

Simpel nervte mich anfangs ziemlich, aber in laufe der Zeit versteht man ihn, weshalb er so komisch ist.

Seine Rache sind äußert klever und gut durchdacht, er wird mir etwas sympatisch.

Das Ende habe ich leider nicht so ganz verstanden, werde das nochmal nachlesen.

Cover des Buches The Hills (ISBN: 9783453440050)
ysmns avatar

Rezension zu "The Hills" von Matias Faldbakken

Der Moment, in dem alles ins Wanken gerät
ysmnvor 3 Jahren

Mit “The Hills” hat der norwegische Autor Matias Faldbakken einen ironischen Roman über ein traditionsreiches Osloer Restaurant geschrieben, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Der Protagonist des Romans ist der Kellner, der sich selbst als hochsensibel bezeichnet, seine Arbeit sehr ernst nimmt, von den festsitzenden Handgriffen und Umgangsformen nie abweicht und die Gewohnheiten seiner Stammgäste bis ins kleinste Detail kennt. Doch die so fest verankerte Ordnung des Restaurants fällt dem Chaos anheim, als eine junge Frau durch die Tür tritt. 

Mit der Ankunft der jungen Frau gerät alles, wofür das Restaurant steht, plötzlich ins Wanken. Der Kellner beginnt, grobe Fehler zu machen, er vergisst sich. Hierarchien und Strukturen lösen sich auf und kehren sich ins Gegenteil um. Da wird plötzlich die Käseplatte vor dem Hauptgericht verzehrt und Handys halten Einzug in das von Zeitungen geprägte Erscheinungsbild des Restaurants. 

Die Geschichte bewegt sich am Abgrund. Auf der einen Seite ist die Ordnung, das Alte, das Festhalten an einer Zeit, die schon längst vergangen scheint und nur noch innerhalb der Wände von The Hills existiert. Das Restaurant steht für ein altes Europa, an das man sich mit aller Gewalt klammern muss, um es noch aufrecht erhalten zu können, das in Form des Restaurants bereits abgenutzt wirkt, in dem sich der Ruß und der Dreck der Zeit festgesetzt haben: “Stellen Sie sich vor, wie schön es im alten Europa war, das ist gar nicht einmal so lange her. […] Jetzt gibt es überall Dönerstände und Reparaturläden für kaputte Handybildschirme. Armes Europa.”

Auf der anderen Seite steht das totale Chaos, ein unbekanntes, noch unerforschtes Neues, das nicht mit der Nostalgie, die The Hills auszeichnet, in Einklang zu bringen ist. 

Es ist grandios, wie Faldbakken seine Geschichte stets am Abgrund entlanggleiten lässt. Das Geschehen wird zu einem Balanceakt, zu einem Seiltanz und als Leser rechnet man stets mit dem Schlimmsten, mit dem unsichtbaren Stoß, der die Tänzer vom Seil fallen lässt. 

Doch nicht nur diese Ungewissheit und untergründige Spannung zeichnen den Roman aus. Er ist außerdem ein Kammerspiel, das sich aus sehr feinen und tiefgründigen Charakterstudien zusammensetzt. Der Kellner, die Barfrau, der Maitre D’ und die Gäste werden in ihrem Verhalten während der gesamten Erzählung unter die Lupe genommen. Nichts bleibt dabei verborgen. Gleichzeitig werden die Figuren jedoch nie ins Lächerliche gezogen und nehmen keine zu starken karikaturartigen Konturen an. Denn Faldbakken gelingt es meisterhaft, seine Figuren auf dieser Bühne, die das Restaurant darstellt, auftreten zu lassen, ihnen den Raum zu geben, sich zu entfalten und Tiefe zu entwickeln und sie dem Leser gleichzeitig durch eine scharfsinnige und ironische Linse blickend zu präsentieren. 

“The Hills” ist Zeugnis des erzählerischen Talents seines Autoren und eine Freude für jeden Leser.

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