Rezension zu Macht und Rebel von Matias Faldbakken
Rezension zu "Macht und Rebel" von Matias Faldbakken
von Otsuyu-Nana
Rezension
Otsuyu-Nanavor 14 Jahren
Schon mit "The Cocka Hola Company" hat der Autor bewiesen, dass er nicht nur in der Lage ist, pornografische Szenerien und absurd-eklige Situationen zu beschreiben, sondern auch noch ein beschämend zutreffendes Bild der Gesellschaft zeichnen kann. "Macht und Rebel" ist wohl noch eine Spur härter als der Vorgänger- Gurken im Enddarm, Nazi-Tatoos, Pädophile Linke Untergrundkämpfer, Geschlechtsverkehr mit 11-Jährigen- so gut wie jeder verabscheuungswürdiger Apekt ist gedeckt. Hauptakteur Nr. 1 ist Rebel (englisch ausgesprochen), der verzweifelt ist. Er ist voller Frust, Groll, Hass un Enttäuschung- alles widert ihn an, es gibt keine Moral, keine Grundsätze, gegen die er rebellieren kann; wohin er auch schlägt, es gibt keinen Widerstand, keine Konsequenz, keine Antwort. So ist ein ein frustrierter, allesverachtender Undergroundler, bis ihm einfällt, durch was er sich Aufmerksamkeit verschaffen könnte- er wird Nazi. Hier kommt Protagonist Nr. 2 ins Spiel: Macht. Macht ist ein junger, dynamischer "Kreativer", der für einen inertnationalen Konzern arbeitet und Ideen aus dem Untergrund an die breite Masse verkauft. Als der Konzern dem Antisemitismus beschuldigt wird, findet Macht umgeschriebene Hitler-Reden, die ihn zu Rebel führen, und die beiden verbünden sich gegen den linken Untergrund- die Situatin spitzt sich zu... Das Buch ist in vielen Teilen schwer zu verdauen, und man sollte mehr als einen oder zwei Gedanken daran verschwenden. Auch sollte man es nicht wörtlich nehmen; hier wird niemand aufgefordert, 70 Pre-Teens und eine Gang Nazi-Araber auf einen multinationalen Konzern zu hetzen. Hier wird beschrieben, was die Gesellschaft ist: Inkonsequent, ignorant, verkommen, dekadent, höher, weiter, schneller, ohne Rücksicht auf Moral und Grenzen. Die Charaktere sind druchweg schrille, gestörte Typen, wie man es gewohnt ist- trotzdem sind sie keineswegs unsympatisch. Auch hier tanzen gescheiterte, tragische Existenzen auf der Grenze zum Wahnsinn. Nicht leicht zu verdauende Kost, nichts für empfindliche Mägen oder leichte Gemüter, für alle andern gilt: Kaufen!