Rezension
Ein Schmetterling erschreckt ein Kaninchen, das wiederum dafür sorgt, dass ein Pferd auf der Rennbahn das Rennen nicht gewinnen kann. So wird ein anderes Pferd, auf welches ein Vater mit seiner Tochter gesetzt hat, das Rennen gewinnen und zur Feier des Tages schenkt der Vater dem Kind Luftballons. Doch als diese in den Himmel fliegen, verheddern sie sich in den Triebwerken eines Flugzeugs und führen zu einer Katastrophe nach der Anderen… Das Schicksal nimmt seinen Lauf! Auf dem Mount Everest, im Wald, in der Luft oder auf der Rennbahn. Unabhängig davon, in welchem Land wir uns gerade befinden…
Die Macht des Schmetterlings kennen einige von euch vielleicht noch unter seiner alten Auflage als Hardcover. Als ich gesehen habe, dass das Buch, auf welches ich sowieso schon lange neugierig war, als Taschenbuch neu erscheint, habe ich die Chance genutzt und schon bald zog die Geschichte in meinem Regal ein. Ich war unheimlich gespannt, denn ein vergleichbares Buch habe ich vorher noch nie gelesen. Die Macht des Schmetterlings handelt nämlich von der Chaostheorie, die besagt, dass schon ein Flügelschlag eines Schmetterlings dafür sorgen kann, dass am anderen Ende der Welt jemand stirbt – nur als Beispiel. Und so verfolgen wir in der Geschichte viele Menschenleben aus den verschiedensten Ecken der Welt, manche mehr, manche weniger ausführlich, deren Schicksale alle miteinander zusammenhängen, und das nur wegen der Macht des Schmetterlings…
Klingt unheimlich spannend, oder? Da mich diese faszinierende Idee gleich gepackt hat, habe ich nicht lange gezögert, sondern gleich mit dem Lesen angefangen. Sofort in’s Auge gesprungen ist mir der nüchternde Schreibstil, der mit sehr kurzen Sätzen klarkommt. Auch die Kapitel sind meist nicht länger als 2 Seiten und so springt der Leser von einem Leben zum Nächsten, immer hin und her und es dauerte nicht lange, bis ich schon bei der Hälfte des Buches angelangt war. Bei so vielen Perspektiven wird es natürlich schwer, jede ansprechend zu gestalten und jeden Charakter dem Leser gleich nahe zu bringen. Leider konnten mich alle Charaktere auch nicht überzeugen. Es gab 2,3 Personen, deren Seiten ich am liebsten weitergeblättert hätte, um zu den spannenden Parten meiner Lieblinge zu kommen, da mir diese entweder unsympathisch waren, oder ihre Stellen teilweise ohne große Ereignisse blieben.
Die Idee des Buches ist ohne Frage grandios, die Umsetzung hat der Autor allerdings auch gut gemeistert. So ist alles toll durchdacht und erst am Ende wird klar, dass jeder Schritt mit dem Anderen zusammenhängt und jede Handlung Auswirkungen auf die Nächste hat. Der Schmetterlingseffekt wurde definitiv überzeugend dargestellt!